Wie hoch kann wohl der Himmel sein von Rudolf Löwenstein
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Wie hoch kann wohl der Himmel sein? |
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Das will ich gleich dir sagen: |
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Wenn du schnell wie ein Vögelein |
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Die Flügel könntest schlagen |
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Und flögest auf und immer auf |
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In jene blaue Ferne |
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Und kämest endlich gar hinauf |
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Zu einem schönen Sterne |
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Und fragtest dort ein Engelein: |
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"Wie hoch mag wohl der Himmel sein?" |
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Dann sei gewiß, das Englein spricht: |
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"Mein Kind, das weiß ich selber nicht; |
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Doch frag' einmal da drüben an, |
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Ob jener Stern Dir's sagen kann! |
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Du brauchst indes nicht sehr zu eilen, |
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Es sind nur hunderttausend Meilen." |
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Und flögst du nun zum Sternlein dort, |
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Man sagt dir doch dasselbe Wort, |
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Und flögst du weiter fort und fort, |
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Von Stern zu Stern, von Ort zu Ort: |
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Es weiß doch niemand dir zu sagen, |
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Du wirst doch stets vergeblich fragen: |
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"Wie hoch mag wohl der Himmel sein?" |
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Denn, Kind, das weiß nur Gott allein! |
Details zum Gedicht „Wie hoch kann wohl der Himmel sein“
Rudolf Löwenstein
2
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146
1819 - 1891
Romantik,
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Wie hoch kann wohl der Himmel sein?“ ist von Rudolf Löwenstein, einem deutschen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, wahrscheinlich etwa Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts entstanden.
Der erste Eindruck des Gedichts ist kindlich und geheimnisvoll, voller Neugier und Wunder über die Unendlichkeit des Universums. Das Gedicht wirkt einerseits durch das lyrische Ich, das Fragen stellt, und andererseits durch die einfache, reimende Sprache leicht zugänglich.
Der Inhalt des Gedichts ist einfach: Das lyrische Ich stellt die Frage, wie hoch der Himmel wohl sein mag. Es wird eine imaginäre Reise durch das Universum unternommen, von Stern zu Stern, um die Antwort auf diese Frage zu finden. Doch niemand, ob Engel oder Stern, kann diese Frage beantworten, denn nur Gott kennt die Antwort.
Das lyrische Ich möchte auf die endlose Größe und das Geheimnis des Himmels und des Universums hinweisen und deutet damit auf Gottes Allmacht hin.
Formal gesehen besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit unterschiedlicher Versanzahl. Die klaren Reime tragen zur Leichtigkeit des Lesens bei und verleihen dem Gedicht einen kindlichen, märchenhaften Charakter. Das Sprachniveau ist einfach gehalten, was es verständlich und ansprechend macht, speziell für jüngere Leser*innen. Wiederholte Fragen und das Konzept einer unendlichen Reise tragen zu einer fast traumhaften Atmosphäre bei.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Wie hoch kann wohl der Himmel sein“ ist Rudolf Löwenstein. Im Jahr 1819 wurde Löwenstein in Breslau geboren. Zwischen den Jahren 1835 und 1891 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zu. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 146 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 24 Versen. Rudolf Löwenstein ist auch der Autor für Gedichte wie „Von den Engeln“ und „Mutterfreude“. Zum Autor des Gedichtes „Wie hoch kann wohl der Himmel sein“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.
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