An eine Falte von Karl Kraus
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Wie Gottes Athem seine Fluren fächelt, |
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so wird es leicht und licht |
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in diesem klaren Angesicht. |
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Es hat die Erde gern |
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und schwebt ihr fern |
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und liebt und lächelt. |
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Und Gottes Finger bildete den Bug |
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vom Ebenbilde. |
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Es zieht so milde |
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hin über alles Leid, |
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und es verzeiht |
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der edle Zug. |
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In dich, o unvergeßlich feine Falte, |
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betend versanken |
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meine Gedanken. |
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Daß diese letzte Spur |
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seiner Natur |
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mir Gott erhalte! |
Details zum Gedicht „An eine Falte“
Karl Kraus
3
18
70
1920
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „An eine Falte“ wurde von Karl Kraus verfasst, der von 1874 bis 1936 lebte. Dies platziert ihn im Zeitraum der Moderne der europäischen Literatur, in der die Autoren begannen, traditionelle erzählerische Formen und Inhalte aufzubrechen und neue literarische Techniken zu verwenden.
Der erste Eindruck, der sich beim Lesen des Gedichts ergibt, ist einer von Geistigkeit und Ehrfurcht vor dem Göttlichen. Die Sprache ist sehr positiv und lobend und es wird eine starke Verbindung zwischen dem Irdischen und dem Himmlischen hergestellt.
In einfachen Worten, besingt das lyrische Ich in diesem Gedicht die Falte, die hier als metaphysisches, ja fast sakralisiertes Merkmal dargestellt wird. Es geht dabei um die Bewunderung und Ehrfurcht vor der von Gott geschaffenen Natur und seiner Schöpfung. In der ersten und zweiten Strophe wird die Falte im Zusammenhang mit Gott dargestellt. In der dritten Strophe richtet sich das lyrische Ich direkt an die Falte, wobei es seine Gedanken und Wünsche zu Gott ausdrückt.
Formal gesehen handelt es sich um ein Dreistrophen-Gedicht mit jeweils sechs Versen. Jede Strophe hat einen klar erkennbaren Rhythmus und Reimschema, was dem Gedicht eine harmonische Struktur verleiht.
Die Sprache des Gedichtes ist bildhaft und emotional. Die Metaphern, die Kraus verwendet, weisen auf die Spiritualität und den Glauben des lyrischen Ichs hin. Es gibt viele Anspielungen auf Gott, die Erde und die Natur, was darauf hindeutet, dass das lyrische Ich eine tiefe Liebe und Respekt vor der von Gott geschaffenen Welt hat.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „An eine Falte“ ein Gedicht ist, das eine erhabene Schönheit und Spiritualität in den alltäglichen Details der Welt findet und feiert. Es zeigt Kraus' Fähigkeit, tiefe Emotionen und Spiritualität in seine poetischen Werke zu weben.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „An eine Falte“ ist Karl Kraus. Kraus wurde im Jahr 1874 in Jičín (WP), Böhmen geboren. Im Jahr 1920 ist das Gedicht entstanden. In München ist der Text erschienen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 18 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 70 Worte. Die Gedichte „An einen alten Lehrer“, „Auferstehung“ und „Aus jungen Tagen“ sind weitere Werke des Autors Karl Kraus. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An eine Falte“ weitere 61 Gedichte vor.
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Zum Autor Karl Kraus sind auf abi-pur.de 61 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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