Freiheit, so die Flügel von Friedrich Schlegel
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Freiheit, so die Flügel |
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schwingt zur Felsenkluft, |
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Wenn um grüne Hügel |
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weht des Frühlings Luft, |
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Sprich aus dem Gesange, |
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rausch in deutschem Klange, |
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atme Waldes Luft! |
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Was mit Lust und Beben |
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in die Seele bricht, |
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Dies geheime Leben |
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ist es Freiheit nicht? |
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Dies Wunderfülle, |
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die in Liebeshülle |
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an die Sinne spricht? |
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Frei sich regt und froher |
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Ahndung in der Brust, |
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Und des Waldes hoher |
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Geist wird uns bewußt. |
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Linde Blütenwellen |
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schlagen an und schwellen |
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höher stets die Lust. |
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Höher noch entzündet |
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flammt der Geist empor, |
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Wessen Herz verbündet |
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sich der Freund erkor: |
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Für die Freiheit sterben |
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sah man, Ruhm erwerben |
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oft der Freunde Chor. |
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Brüderlich verbunden |
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für der Ehre Wort, |
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Reißt in Todes Wunden |
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Sturm die Edlen fort; |
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Auf in Ruhmes Flammen |
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schlägt ihr Herz zusammen |
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zu der Sonne dort. |
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Ach! dem Vaterlande |
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wird der Geist nie fern, |
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Ehrt in treuem Bande |
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es als seinen Herrn; |
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Kühnen Stolzes schlagen |
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freie Herzen, wagen |
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dafür alles gern. |
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Wo nach altem Rechte |
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fromme Sitte gilt, |
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Da sind edle Mächte |
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noch der Freiheit Schild. |
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Jeder, stark alleine, |
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stärker im Vereine, |
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ist des Ganzen Bild. |
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Doch die höchste Liebe |
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nimmt wohl andern Lauf: |
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Daß ihr Eines bliebe, |
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giebt sie alles auf. |
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Irdisch hier in Thränen, |
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steigt ihr sanftes Sehnen |
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dann zum Licht hinauf. |
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Jeder mag es finden, |
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wer in sich versenkt, |
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Wie ihn Leiden binden, |
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an den Himmel denkt: |
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Ledig aller Sorgen, |
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ist der ewge Morgen |
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seinem Geist geschenkt. |
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Eins sind diese dreie, |
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Eine Freiheit ganz: |
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Einer Sehnsucht Weihe |
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flicht zu Einem Kranz |
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Frühlings Waldesblühen, |
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Heldenherzens Glühen |
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und des Himmels Glanz. |
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Freiheit, ja ich fühle |
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deine Liebesglut; |
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Du bist der Gefühle, |
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Herz und Lebensblut; |
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Sprich aus dem Gesange, |
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rausch in Adlers Klange, |
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atme deutschen Mut. |
Details zum Gedicht „Freiheit, so die Flügel“
Friedrich Schlegel
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280
1772 - 1829
Romantik
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichtes „Freiheit, so die Flügel“ ist Friedrich Schlegel. Der Autor Friedrich Schlegel wurde 1772 in Hannover geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1788 bis 1829 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Romantik zuordnen. Bei Schlegel handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.
Die Romantik ist eine Epoche der Kulturgeschichte, zeitlich anzusiedeln vom späten 18. Jahrhundert bis tief in das 19. Jahrhundert hinein. Auf die Literatur bezogen: von 1795 bis 1848. Sie hatte umfangreiche Auswirkungen auf Literatur, Musik, Philosophie und Kunst jener Zeit. Bis in das Jahr 1804 hinein spricht man in der Literatur von der Frühromantik, bis 1815 von der Hochromantik und bis 1848 von der Spätromantik. Die Welt, die sich durch die beginnende Industrialisierung und Verstädterung mehr und mehr veränderte, verunsicherte die Menschen. Die Französische Revolution in den Jahren 1789 bis 1799 hatte ebenfalls bedeutende Auswirkungen auf die Romantik. Weltflucht, Hinwendung zur Natur, Verklärung des Mittelalters (damalige Kunst und Architektur wurde nun wieder geschätzt), Rückzug in Fantasie- und Traumwelten, Betonung des Individuums und romantische Ironie sind typische Merkmale der Romantik. Die Themen der Romantik zeigen sich in verschiedenen Motiven und Symbolen. So gilt beispielsweise die Blaue Blume als das zentrale Motiv der Romantik. Sie symbolisiert Sehnsucht und Liebe und verbindet Natur, Mensch und Geist. Die Nacht hat ebenfalls eine besondere Bedeutung in der Romantik. Sie ist der Schauplatz für zahlreiche weitere Motive dieser Epoche: Tod, Vergänglichkeit und nicht alltägliche, obskure Phänomene. Im ebenfalls in dieser Epoche zu findenden Spiegelmotiv zeigt sich die Hinwendung der Romantik zum Unheimlichen. Die äußere Form von romantischer Literatur ist dabei völlig offen. Kein festgesetztes Schema grenzt die Literatur ein. Dies steht ganz im Gegensatz zu den strengen Normen der Klassik. In der Romantik entstehen erstmals Sammlungen so genannter Volkspoesie. Bekannte Beispiele dafür sind Grimms Märchen und die Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn. Doch bereits unmittelbar nach Erscheinen der Werke wurde die literarische Bearbeitung (Schönung) durch die Autoren kritisiert, die damit ihre Rolle als Chronisten weit hinter sich ließen.
Das Gedicht besteht aus 77 Versen mit insgesamt 11 Strophen und umfasst dabei 280 Worte. Die Gedichte „Die Gebüsche“ und „Im Walde“ sind weitere Werke des Autors Friedrich Schlegel. Zum Autor des Gedichtes „Freiheit, so die Flügel“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.
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