Die Schlacht auf dem Lechfelde von Isabella Braun
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Es wälzte sich in wilden Horden |
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Das Ungarnheer in's Bayernland, |
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Und unter Kämpfen, Sengen, Morden |
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Vor Augsburg es gerüstet stand. |
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Doch nicht verließ vor Kampfes Grauen |
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Der Muth das tapfre deutsche Herz, |
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Es wandte sich in Gottvertrauen |
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Zu seinem Helfer himmelwärts. |
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Ihr Bischof, Ulerich geheißen, |
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Ein Gottesheld voll echtem Muth, |
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Er stählte ihres Schwertes Eisen |
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In der Begeist'run heil'ger Gluth. |
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Hoch auf den Mauern blitzten helle |
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Das Schwert, der Panzer und der Speer, |
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Und mit des Blitzes Glanz und Schnelle |
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Zog Kaiser Otto helfend her. |
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Als nun aus seinem gold'nen Bette |
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Erstieg der Sankt Laurenzi-Tag, |
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Das Heer im brünstigen Gebete |
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Vor Gott auf seinen Knieen lag. |
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Die Kinder selbst, die holden Kleinen, |
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Sie knieten in dem weiten Kreis, |
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Auf daß ihr Flehen und ihr Weinen |
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Zum Himmel dringe bang und heiß. |
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Und in des Kaisers Auge glühte |
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Der Gottesmuth, als wie ein Stern; |
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Mit frommem, innigem Gemüthe |
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Empfängt er nun den Leib des Herrn. |
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Dann ruft er: ?Auf! zum heil'gen Streite! |
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Ist dornenvoll auch uns're Bahn, |
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Gott steht als Helfer uns zur Seite, |
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Er selbst führt uns zum Sieg hinan!" – |
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Von hohem Muthe nun durchdrungen, |
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Eilt kühn das Heer zur Ungarschlacht! |
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Da wird das deutsche Schwert geschwungen |
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Mit oft erprobter Heldenmacht. |
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Bald grüßt die Sonne sie als Sieger, |
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Es lösen sich der Feinde Reih'n, |
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Die flücht'gen, bangen Ungarkrieger, |
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Sie stürzen in den Lech hinein. |
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Der aber läßt die Beute nimmer |
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Aus seinem kalten Wogenarm; |
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Es röthet sich des Wassers Schimmer |
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Mit Feindesblut, so frisch und warm. |
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Vernichtet ist mit einem Male |
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Das Ungarnheer, so stolz und wild. |
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Und bei des Abends gold'nem Strahle |
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Zieht nun das Heer vom Kampfgefild. |
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Die tapfern Helden zu empfangen, |
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Thun sich jetzt Augsburg's Thore auf; |
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Die Freude strahlt auf aller Wangen |
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Ob ihrem kühnen Siegeslauf. |
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Und zu des Domes heil'gen Hallen |
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Der Kaiser wallt mit seiner Schaar, |
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Und fromme Dankeslieder schallen |
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Aus jeder Seele frisch und klar. |
Details zum Gedicht „Die Schlacht auf dem Lechfelde“
Isabella Braun
7
56
313
1815 - 1886
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Schlacht auf dem Lechfelde“ der Autorin Isabella Braun. Geboren wurde Braun im Jahr 1815 in Jettingen-Scheppach. Im Zeitraum zwischen 1831 und 1886 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus oder Naturalismus zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 313 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 56 Versen mit insgesamt 7 Strophen. Zur Autorin des Gedichtes „Die Schlacht auf dem Lechfelde“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.
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