S von Georg Philipp Harsdörffer

Des Baches Wasserstraß' rauscht in dem Sauselgießen:
Es schläfert das Geschlürf' die lassen Hirten ein.
Des Flusses Lispelschuß schleußt unsrer Augen Schein
Und will, durch nasses Kies, das Schäferspiel versüßen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „S“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
30
Entstehungsjahr
1607 - 1658
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Das Gedicht wurde von Georg Philipp Harsdörffer verfasst, einem Autoren der Barockzeit, welche das 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts umfasst. Von diesem Standpunkt aus lässt einen das Gedicht zunächst an einfache und idyllische Landschaftsszenen denken, bei denen die Schönheit der Natur bewundert wird.

Inhaltlich handelt das Gedicht von einem Bach und seiner Umgebung, und wie er sowohl Hirten als auch den Leser in einen ruhigen, fast trancenhaften Zustand versetzt. Die Wasserstraße des Baches scheint mit ihrem Rauschen die Hirten einzuschläfern und das „Lispelschuß“ des Flusses, vielleicht das Plätschern und Spritzen des Wassers, lässt die Augen des Betrachters leuchten. Durch nasses Kies scheint das Spiel der Schäfer, vielleicht eine Metapher für die einfachen Freuden des Lebens, versüßt zu werden.

Das lyrische Ich scheint die Ruhe und Schönheit der Natur hervorzuheben und dessen Einfluss auf die menschliche Seele darzustellen. Es spricht von der beruhigenden und schlafinduzierenden Wirkung des Baches auf die Hirten und den freudigen Anblick des Flusses für das menschliche Auge. Es könnte eine Aufforderung zum Innehalten, Zuhören und Genießen der natürlichen Umgebung sein.

Formal gesehen handelt es sich um ein Vierzeiliges Gedicht mit einer konkreten und beschreibenden Sprache. Die Worte wie „Wasserstraß“, „Sauselgießen“, „Geschlürf“ und „Lispelschuß“ sind kraftvolle und bildhafte Beschreibungen, die die Natur und ihre Wirkungen lebendig darstellen. Dabei verwendet der Autor auch Alliterationen, also Wiederholungen von Anfangslauten in aufeinanderfolgenden oder benachbarten Wörtern, z.B. 'Sauselgießen' und 'Schäferspiel'. Durch diese Alliterationen entsteht ein sprachlicher Rhythmus, der den Inhalt des Gedichtes harmonisch unterstützt. Im Hinblick auf den Aspekt der Sprache, lässt sich die mitunter kunstvoll poetische Wortwahl des Barocks erkennen.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes S ist Georg Philipp Harsdörffer. Im Jahr 1607 wurde Harsdörffer in Fischbach bei Nürnberg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1623 und 1658. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Barock zu. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 30 Worte. Der Dichter Georg Philipp Harsdörffer ist auch der Autor für Gedichte wie „Das Schiff“, „Die vier Räder am Wagen“ und „Ehr, Reh“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des vorliegenden Gedichtes weitere 36 Gedichte vor.

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