Italienische Liebe von Luise Mühlbach
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Unter blüh'nden Myrthenzweigen. |
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Sitzt der Ritter mit der Donna, |
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Sie, das schönste Weib Italiens, |
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Er, der schönste Mann des Nordens. |
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Nachtigallen flöten leise |
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Und die Myrthe scheint zu lächeln |
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Bei dem heißen Liebesflüstern |
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Dieses Ritters und der Donna. |
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Und das schönste Weib Italiens |
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Neigt sich zu dem deutschen Ritter: |
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?Willst mich ewig nun auch lieben, |
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Willst auch treu sein, deutscher Mann? |
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?O, in Deinem kalten Norden |
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Ist die Liebe auch erstarret, |
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Un die zimperlichen Dämchen |
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Nennen ihre Kälte Tugend. |
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?Aber wir, des Südens Töchter, |
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Haben heiße, glüh'nde Herzen, |
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Nennen unsre Liebe Tugend, |
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Lieben nur, und rechnen nicht. |
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?Und den Mann, dem wir ergeben, |
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Nennen gläubig Gatte wir, |
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Doch wenn er uns feig verlassen, |
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Rächt die Schande unser Dolch. |
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?Darum sprich, Du deutscher Ritter, |
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Willst Du treu mich immer lieben, |
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Willst auch nicht gering mich achten, |
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Weil ich Dich so heiß geliebt?" |
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Und er schwört mit tausend Eiden |
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Seiner Liebe Ewigkeit, |
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Schwört es bei der gold'nen Sichel |
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Dorten am Olivenhain. |
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Schwört es bei dem hellen Sterne, |
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Der dort oben silbern blinkt; |
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Und der Stern fällt zischend nieder |
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Ein verlosch'nes Meteor. |
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II. |
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Bleich die Wange, Gluth im Auge, |
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Steht Italiens schönste Donna: |
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?Nein, es fall' nicht Eine Thräne |
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Der zertret'nen Liebeswonne, |
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Rache wartet, doch sie kommt! |
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?Nach dem fernen, kalten Norden |
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Ist er wieder hingezogen, |
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Will ein deutsches Mädchen freien, |
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Ihm in kalter Lieb' gewogen; |
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Rache wartet, doch sie kommt! |
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?Hat vergessen seine Schwüre, |
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Mir gelobt in mancher Nacht, |
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Hat vergessen, daß ich gläubig |
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Meine Ehr' ihm dargebracht; |
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Rache wartet, doch sie kommt! |
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?Doch ich werde d'ran gedenken, |
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Daß ich Rache ihm geschworen, |
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Weil er treulos mich verlassen, |
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Zitt're er- er ist verloren! |
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Rache wartet, doch sie kommt!" |
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Und sie schreibt ihm holde Worte, |
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Schreibt, um glücklich ihn zu machen, |
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Will den Treubruch sie verzeihen. |
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Spricht dabei mit grausem Lachen: |
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?Rache wartet, doch sie kommt!" |
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Weiter schreibt sie, daß begierig |
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Sie auf die Gemahlin wäre, |
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Bittet ihn mit ihr zu kommen, |
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Den Besuch nennt sie sich Ehre. |
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?Rache wartet, doch sie kommt!" |
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Unter Myrthenzweigen, schreibt sie, |
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Wollen lächelnd wir gedenken, |
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Wie wir thöricht einst geliebet, |
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In Erinn'rung uns versenken. |
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?Rache wartet, doch sie kommt!" |
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Und aus fernen, kalten Norden |
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Kommt des Ritters Antwortschreiben. |
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Freudig folgt er ihrem Rufe, |
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Will nicht länger ferne bleiben. |
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?Rache wartet, doch sie kommt!" |
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Höher glüh'n der Donna Wangen, |
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Glücklich nennt sie diese Stunde, |
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Und es blitzt ihr schwarzes Auge, |
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Als sie spricht mit stolzem Munde: |
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?Rache wartet, doch sie kommt!" |
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III. |
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Durch die schön geschmückten Säle, |
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Leuchtend in des Festes Pracht, |
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Schön geputzte Menschen wallen; |
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Alles jubelt, Alles lacht. |
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Denn Italiens schönste Donna |
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Giebt dem deutschen Ritter heut' |
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Ein Bankett zum Wiedersehen, |
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Und dem Weib, das er gefreit. |
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Und die blonde deutsche Dame |
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Mit den blauen, matten Blicken |
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Sagt mit Lächeln zu der Donna: |
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?Prunk nicht kann das Herz beglücken. |
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?O, nicht neid' ich Euch die Schätze, |
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Nicht der gold'nen Säle Glanz, |
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Schöner als auf Marmorboden |
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Ist auf grüner Wies' der Tanz. |
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?Seid Ihr reich auch, schöne Donna, |
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Kommt Euer Schatz nicht meinem gleich, |
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Und weil mein der schönste Ritter, |
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Bin ich mehr, als Ihr noch, reich." |
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Mit zusamm'ngepreßter Lippe |
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Steht die Italienerin, |
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Und ihr glühend schwarzes Auge |
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Paßt nicht zu der Worte Sinn: |
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?Glücklich seid Ihr, deutsche Dame, |
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Und ich gönn' Euch Euer Glück, |
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Gönne Euch den schönen Ritter |
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Mit dem hellen Liebesblick. |
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?Wißt, auch ich hab' ihn geliebet, |
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Er verschmähte meine Gluth, |
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Nun ich Euch hab' angesehen, |
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Fehlt zum Zürnen mir der Muth. |
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?Glüh'nde Lieb', ihm einst gehörig, |
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Geb' ich der Gemahlin nun, |
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Drum, Herr Ritter, scherzt und lachet, |
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Könnt hier ohne Sorgen ruh'n. |
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?Seht, hier unter Myrthenzweigen |
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Sind wir wieder nun zur Stell', |
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Fröhlich blinken dort die Sterne, |
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Wieder scheint der Mond so hell. |
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?Und hier wollen wir uns trinken |
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Der Erinn'rung Lethetrank, |
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Aus dem glänzend gold'nen Becher, |
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Bei der Nachtigallen Sang." |
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Und sie reicht ihm dar den Becher, |
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Und er nimmt ihn an mit Dank. |
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Grausam war der Donna Lächeln, |
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Als der deutsche Ritter trank. |
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Und der Ritter sinkt zur Erde |
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Mit der Qualen Schmerzenslaut: |
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?Weh mir, weh, ich bin vergiftet, |
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Weh mir, daß ich Euch vertraut!" |
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Todesschatten sinken nieder |
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Auf des deutschen Ritters Haupt, |
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Und die Donna flüstert drohend: |
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?Hab' ich Euch nicht auch geglaubt? |
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?Weint Ihr, blonde, deutsche Dame, |
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Glaubt ihr, daß die Thräne frommt? |
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Hab' getödtet den Verräther: |
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Rache wartet, doch sie kommt!" |
Details zum Gedicht „Italienische Liebe“
Luise Mühlbach
33
143
713
1814 - 1873
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Italienische Liebe“ wurde von Luise Mühlbach verfasst, eine deutsche Schriftstellerin des 19. Jahrhunderts.
Das Gedicht erzählt die Geschichte einer italienischen Donna, die eine Affäre mit einem deutschen Ritter hat. Sie konfrontiert ihn mit der Liebe und Leidenschaft, die in ihrer italienischen Natur wohnt, und bittet ihn um ewige Treue. Der Ritter schwört die Treue, verlässt sie jedoch und kehrt nach Deutschland zurück um eine deutsch Frau zu heiraten. Die verletzte Donna sehnt sich nach Rache und lockt den Ritter und seine neue Frau in eine Falle. Sie vergiftet den Ritter bei einem Festmahl; nachdem er getrunken hat, stirbt er.
Die Donna äußert gegenüber dem Ritter ihre Bedenken gegenüber der kalten und entfremdenden Natur des Norden (dem deutschen Ritter zugeordnet). Sie stellt sich und ihre heißen, leidenschaftlichen Landsleute (des Südens) demgegenüber. Insbesondere geht es um unterschiedliche Vorstellungen von Liebe und Moral, differierende Frauenbilder und rollen und ihr Verständnis von Treue.
Formal betrachtet sind alle Strophen vierzeilig und gleich lang, außer der zehnten bis zur sechzehnten Strophe, die jeweils fünf Verse aufweisen. Das ändert sich nach der Handlungsumkehr und erzeugt Unruhe und Brisanz. Die verwendete Sprache ist einfach und direkte, was der Handlung und dem Affekt Ausdruck verleiht. Es werden lebendige und sinnliche Bilder wie die blühenden Myrthenzweigen oder das zischende, verlöschende Meteoro verwendet, um die Emotionen und Ansichten des lyrischen Ichs zu verdeutlichen. Auch satirische Elemente wie das zimperliche Dämchen kommen zur Anwendung.
Insgesamt spiegelt das Gedicht eine kritische Haltung gegenüber den gesellschaftlichen Normen und Rolle der Frau wider, insbesondere in Bezug auf die Unterschiede zwischen deutscher und italienischer Kultur. Es geht um Liebe, Verrat, Rache und Tod, und wie diese Aspekte durch Kultur und Gesellschaft beeinflusst werden. In diesem Sinne ist das Gedicht auch eine Art Kulturkritik. Im Verlauf der Geschichte ändert sich die Position des lyrischen Ichs von der Geliebten zur Rächerin und erzeugt so eine Spannung, die das gesamte Gedicht durchzieht.
Weitere Informationen
Die Autorin des Gedichtes „Italienische Liebe“ ist Luise Mühlbach. Die Autorin Luise Mühlbach wurde 1814 in Neubrandenburg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1830 und 1873. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten der Autorin lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zu. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 713 Wörter. Es baut sich aus 33 Strophen auf und besteht aus 143 Versen. Zur Autorin des Gedichtes „Italienische Liebe“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.
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