Du meinst, ich sollte klagen von Arthur Fitger

Du meinst, ich sollte klagen
Um dich und deinen falschen Sinn?
Feinslieb, ich kann's ertragen,
Daß ich so einsam bin.
Und wächst kein einzig Röslein auch
Auf meines Lebens Dornenstrauch,
Ich kann es wohl entbehren;
Und Treu' und Lieb, und Lieb und Treu',
Die mag der Wind wie andre Spreu
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Von meiner Sraße kehren.
 
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Ich zieh ' auf finstern Wegen,
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Die Nachtluft geht so schwül und bang,
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Und leise durch den Regen
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Seufzt Nachtigallensang.
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Sie ruft, sie lockt: Zurück, zurück,
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Da hinten liegt dein Glück, dein Glück!
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O Vöglein, laß dein Klagen;
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Und ob mein trotzig Herz auch bricht,
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Des geiz'gen Glücks bedarf ich nicht,
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Ans Grab mich durchzuschlagen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.5 KB)

Details zum Gedicht „Du meinst, ich sollte klagen“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
109
Entstehungsjahr
1840 - 1909
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Du meinst, ich sollte klagen“ stammt von dem deutschen Dichter und Maler Arthur Fitger, der von 1840 bis 1909 lebte. Somit lässt sich das Gedicht in die Epoche des Realismus einordnen, die sich in der Literatur durch eine detaillierte und objektive Darstellung der Realität auszeichnet.

Auf den ersten Blick handelt es sich um ein melancholisches und trauriges Gedicht, in welchem das lyrische Ich seinen Kummer und Schmerz über eine verlorene Liebe ausdrückt.

Das Gedicht besteht aus zwei Strophen mit jeweils 10 Versen. In der ersten Strophe adressiert das lyrische Ich eine Person, vermutlich einen ehemaligen Liebhaber, und stellt klar, dass es bereit ist, den Schmerz des Verlusts zu ertragen und auf Liebe in seinem Leben zu verzichten. In der zweiten Strophe setzt es den fatalistischen Ton fort und beschreibt, wie es in Dunkelheit und Einsamkeit weitergeht und dabei den Lockrufen des Glücks widersteht.

Fitger nutzt eine klare, direkte Sprache, die von poetischen Wendungen und Metaphern durchzogen ist, wie zum Beispiel der Vergleich der Treue und Liebe mit Spreu, die der Wind wegbläst. Die Form des Gedichts, vor allem die regelmäßige Versstruktur, trägt zur Schaffung einer Stimmung der Tristesse und Resignation bei.

Zusammenfassend kann das Gedicht „Du meinst, ich sollte klagen“ als eine Darstellung tiefer Verzweiflung und Resignation angesichts einer gescheiterten Liebe verstanden werden. Doch trotz der traurigen Thematik gibt es auch eine gewisse Stärke: Denn das lyrische Ich beweist, dass es die Fähigkeit hat, sich zu erheben und weiterzumachen, statt sich zu beklagen und in Selbstmitleid zu versinken. Es drückt eine harte und bittere Akzeptanz der Realität aus, was typisch für die Realismus-Epoche ist.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Du meinst, ich sollte klagen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Arthur Fitger. Geboren wurde Fitger im Jahr 1840 in Delmenhorst. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1856 und 1909. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 109 Worte. Der Dichter Arthur Fitger ist auch der Autor für Gedichte wie „Abendsegen“, „Unfreiheit“ und „Singend über die Heide“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Du meinst, ich sollte klagen“ keine weiteren Gedichte vor.

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