Der Feind von Christian Friedrich Scherenberg

Der Adler lauscht
Auf seinem Horst;
Der Keiler rauscht
Zum Kesselforst;
Das Kätzlein klinkt
Am Ast sich fest:
Der Wolf, er hinkt
Zum Felsennest;
Das Dammwild streicht
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Zum Dickicht ein;
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Der Fuchs still schleicht
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Zum Bau hinein;
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Aufstutzt, hinflitzt
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Das scheue Reh;
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Die Löffel spitzt
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Der Has' im Klee;
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Die Ente duckt
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Im düstern Rohr;
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Das Fischlein guckt
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Nicht mehr hervor;
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Und alles schweigt
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Im Hinterhalt –:
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Der Mensch sich zeigt,
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Geht durch den Wald.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Der Feind“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
75
Entstehungsjahr
1798 - 1881
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht „Der Feind“ wurde von Christian Friedrich Scherenberg geschrieben, einem deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Thematisch passt es in einen humanistischen und umweltbewussten Kontext und reflektiert die Beziehung zwischen Mensch und Natur.

Auf den ersten Blick fällt auf, dass das Gedicht eine eher düstere und ernste Atmosphäre kreiert, indem es verschiedene Tiere zeigt, die sich vor einem herannahenden Feind verstecken oder flüchten. Es endet schockierend mit der Bekanntgabe, dass der Mensch dieser vermeintliche Feind ist, der durch den Wald streift.

Der Kerninhalt des Gedichts besteht darin, verschiedene Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu zeigen und ihren Instinkt zu betonen, sich vor Feinden zu verstecken. Scherenberg beschreibt dabei genau, wie jedes Tier versucht, sich in Sicherheit zu bringen. Er konzentriert sich besonders auf die Angst und Fluchtreaktion der Tiere. Erst im letzten Vers enthüllt der Dichter, dass der auslösende Faktor für die Angst der Tiere der Mensch ist.

Das lyrische Ich beobachtet also das Verhalten der Tiere und kommentiert dieses indirekt, indem es den Menschen als den Feind offenbart. Letztendlich ist dies eine tiefgehende Kritik an der destruktiven Rolle des Menschen in der Natur und zeigt sich damit als eine Art Protest gegen Umweltzerstörung und menschliche Arroganz.

Formal besteht das Gedicht aus 24 Versen, die alle relativ kurz gehalten sind und einen schnellen Rhythmus erzeugen. Dies könnte die Gefahr und den Stress symbolisieren, den die Tiere durch die Anwesenheit des Menschen erleben. Außerdem verwenden die Verse einfache, klare und prägnante Sprache, um ein klares Bild der Situation zu malen.

In der Sprache des Gedichts fällt auf, dass Scherenberg beim Beschreiben der Tiere und ihrer Reaktionen präzise und detaillierte Beobachtungen liefert. Dabei verwendet er verbale Bilder und Metaphern, die die Natur in ihrer Schönheit und Verletzlichkeit hervorheben.

Abschließend kann man sagen, dass Scherenbergs Gedicht „Der Feind“ ein starkes Statement gegen das negative Eingreifen des Menschen in die Natur ist. Es verwendet eine klare und prägnante Sprache, um ein eindrückliches Bild von Natur und Wildtieren zu zeichnen und gleichzeitig eine Botschaft über die Rolle des Menschen in diesem Kontext zu senden.

Weitere Informationen

Christian Friedrich Scherenberg ist der Autor des Gedichtes „Der Feind“. 1798 wurde Scherenberg in Stettin geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1814 und 1881. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus oder Naturalismus zu. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das Gedicht besteht aus 24 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 75 Worte. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der Feind“ keine weiteren Gedichte vor.

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