Ein letzter Blick von Max Waldau

O wenn du gehst, dann ibn ich allein,
Sieh noch zurück einmal!
Ein letzter Blick nur sei noch mein,
ein letzter wärmender Strahl.
 
Sieh, wenn am Abend die Sonne versinkt,
Vergoldet sie Wald und Fluß,
Und auf den Bergesfirnen blinkt
Ihr rosiger Scheidegruß.
 
Und morgen wieder die Nacht ihr weicht,
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Hold küßt sie Berg und Tal, –
11 
Ich aber sehe dein Auge vielleicht,
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Vielleicht zum letztenmal.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „Ein letzter Blick“

Autor
Max Waldau
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
66
Entstehungsjahr
1825 - 1855
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Ein letzter Blick“ stammt von Max Waldau. Waldau lebte im 19. Jahrhundert, er wurde 1825 geboren und starb 1855.

Beim ersten Lesen des Gedichts entsteht der Eindruck von Melancholie und Abschiedsschmerz. Das lyrische Ich scheint von einer geliebten Person, wahrscheinlich einer Frau, Abschied nehmen zu müssen und bittet diese um einen letzten Blick zurück.

In Bezug auf den Inhalt bedeutet das konkret, dass das lyrische Ich sich einsam und verlassen fühlt, wenn die geliebte Person geht („O wenn du gehst, dann bin ich allein“) und verlangt nach einem letzten Zeichen ihrer Zuneigung („ein letzter Blick nur sei noch mein, ein letzter wärmender Strahl“). In der zweiten Strophe werden die Naturschauspiele eines Sonnenuntergangs und die Vergoldung der Landschaft als Metaphern genutzt, die sowohl die Schönheit des Abschieds als auch dessen Unvermeidlichkeit unterstreichen. Die dritte Strophe beleuchtet die Zukunft und die Ungewissheit, ob das lyrische Ich die geliebte Person jemals wiedersehen wird.

Formal besteht das Gedicht aus drei vierzeiligen Strophen, was eine klare und geordnete Struktur vorgibt. Im sprachlichen Bereich ist zu erkennen, dass Waldau eine sehr poetische und bildhafte Sprache nutzt, die von Metaphern und Vergleichen geprägt ist. Er benutzt die natürliche Schönheit von Sonnenuntergang und Morgendämmerung, um die Gefühle von Abschied, Trauer und Unsicherheit zu vermitteln. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Ein letzter Blick“ ein emotional tiefes Gedicht ist, das sich um Themen wie Liebe, Abschied und Einsamkeit dreht und diese in poetischer Sprache eindrucksvoll zum Ausdruck bringt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Ein letzter Blick“ stammt aus der Feder von Max Waldau. Im Jahr 1825 wurde Waldau in Breslau geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1841 bis 1855 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 66 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Zum Autor des Gedichtes „Ein letzter Blick“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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