Volksweise von Ludwig Anzengruber
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Was ist mit dem Leben |
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Doch für 'ne arge Not, |
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Muß leiden und muß sterben |
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Zuletzt den bittern Tod. |
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Kam ich doch auf die Erden |
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Ganz ohne Wunsch und Will' |
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Ich weiß es nicht von wannen, |
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Und kenn' nicht Zweck noch Ziel. |
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Es tritt die bunten Auen |
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Nur einmal unser Fuß, |
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Für kurze Zeit nur tauschen |
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Wir Händedruck und Gruß. |
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Und was uns auch von Freuden |
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Und Leiden zugewandt, |
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Das mehret und das mindert |
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Sich unter Menschenhand. |
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Drum lasset uns in Freundschaft |
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Einander recht verstehn |
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Die kurze Strecke Weges, |
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Die wir zusammengehn! |
Details zum Gedicht „Volksweise“
Ludwig Anzengruber
5
20
92
1839 - 1889
Realismus,
Naturalismus
Gedicht-Analyse
Das besprochene Gedicht ist „Volksweise“ und wurde von dem österreichischen Autor Ludwig Anzengruber verfasst, der von 1839 bis 1889 lebte. Historisch gesehen befinden wir uns also in der Epoche des Realismus.
Auf den ersten Blick spricht das Gedicht eher melancholische Themen an, wie die Unvermeidbarkeit des Todes und die Vergänglichkeit des Lebens. Es beschäftigt sich mit existenziellen Fragen und dem Sinn des Lebens.
Inhaltlich geht es in dem Gedicht um die Notwendigkeit des Leidens und Sterbens, um den unbekannten Ursprung des Lebens und das Fehlen eines klaren Zwecks oder Ziels. Dies wird deutlich in den ersten beiden Strophen, in denen das lyrische Ich die Schwierigkeiten und Unsicherheiten des Lebens thematisiert. In der dritten und vierten Strophe geht es um das Vergängliche des menschlichen Daseins, um den flüchtigen Moment, den wir auf Erden verbringen. Aber außerdem wird betont, dass unser Handeln in der Welt, sowohl Freude als auch Leid, Konsequenzen hat und unser menschliches Dasein mitgestaltet. In der letzten Strophe liegt der Fokus auf Gemeinschaft und Verständnis, mit dem Appell, die kurze Reise des Lebens gemeinsam und in Freundschaft zu gehen.
Die Form des Gedichts ist relativ schlicht mit vier Versen pro Strophe. Es gibt keinen offensichtlichen Reim, was das ernste und nachdenkliche Thema des Gedichts unterstreicht. Die Sprachwahl Anzengrubers ist relativ einfach und direkt, ohne übermäßigen Einsatz von Metaphern oder bildlicher Sprache. Dafür ist seine Wortwahl sehr ausdrucksstark und emotional, besonders, wenn er Tod und Sterben diskutiert.
Zusammengefasst vermittelt „Volksweise“ von Ludwig Anzengruber eine melancholische und nachdenkliche Sicht auf das Leben und den Tod. Es lädt dazu ein, über die Vergänglichkeit des Daseins nachzudenken und betont die Bedeutung von Gemeinschaft und gegenseitigem Verständnis auf dem kurzen Lebensweg.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Volksweise“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Ludwig Anzengruber. Im Jahr 1839 wurde Anzengruber in Wien geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1855 und 1889. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus oder Naturalismus zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 92 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen. Zum Autor des Gedichtes „Volksweise“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.
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