Stadtleben von Abraham Emanuel Fröhlich

Lerche, komm in unsre Gassen!"
Sagt das Spätzchen, ?Vor den Toren
Hier in den belebten Straßen
Hören dich die feinsten Ohren."
 
?Kritteln mich die schärfsten Zungen,"
Hat die Lerch' ihm zugesungen,
?Und ich fänd' im Stadtgewimmel
Keine Saaten, keinen Himmel."
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Stadtleben“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
40
Entstehungsjahr
1796 - 1865
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Stadtleben“ wurde von Abraham Emanuel Fröhlich verfasst, einem Schweizer Dichter und Theologen aus dem 19. Jahrhundert, genauer gesagt aus der Zeit der Romantik und des Biedermeier.

Beim ersten Durchlesen fällt auf, dass das Gedicht mit einer Konversation zwischen zwei Vögeln - einem Spatz und einer Lerche - arbeitet. Der Spatz scheint die Lerche einzuladen, im städtischen Raum zu leben und zu singen, aber die Lerche hat Bedenken und Ablehnung.

Der Inhalt des Gedichts scheint die Unvereinbarkeit von Natur- bzw. Tierleben mit der urbanen Umwelt und ihren menschlichen Bewohnern zu thematisieren. Der Spatz, der selbst in der Stadt lebt, ermutigt die Lerche zu kommen, und verspricht ihr, dass ihre Schönheit und Talent dort in vollem Maße geschätzt werden würden („Hören dich die feinsten Ohren“). Die Lerche allerdings, repräsentiert das Leben auf dem Land und lehnt ab. Sie befürchtet, dass ihre zerbrechliche Direktheit und Natürlichkeit („Kritteln mich die schärfsten Zungen“) im „Stadtgewimmel“ missverstanden und kritisiert würde. Darüber hinaus würde sie in der Stadt die essentiellen Teile ihres Lebens, freie Suche nach Nahrung („Keine Saaten“) und den offenen Himmel („keinen Himmel“), missen.

Formal besteht das Gedicht aus zwei vierzeiligen Strophen, die die Dialogform aufgreifen. Sprachlich fallen die eher einfachen und knappen Formulierungen auf, die der Dichter verwendet, um die gegenüberstehenden Lebenswelten von Stadt und Land darzustellen. Die Metaphern und Vergleiche sind leicht verständlich und übermitteln klar die Botschaft des Gedichts: Eine Kritik und das Aufzeigen von Problemen des Stadtlebens aus der Perspektive der Natur.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Stadtleben“ des Autors Abraham Emanuel Fröhlich. Fröhlich wurde im Jahr 1796 in Brugg (Kanton Aargau) geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1812 bis 1865 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zu. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 40 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Der Dichter Abraham Emanuel Fröhlich ist auch der Autor für Gedichte wie „Versorgung“ und „Glauben“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Stadtleben“ keine weiteren Gedichte vor.

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