Zuwanderung - Arbeitsmigration & Diskriminierung

Schlagwörter:
Zuwanderung von Fachkräften, Referat, Hausaufgabe, Zuwanderung - Arbeitsmigration & Diskriminierung
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Referat

Arbeitsmigration & Diskriminierung

Welche Formen von Diskriminierung gab es?

Bei der Behandlung der Arbeitsmigranten wurde in erster Linie deren Verzweiflung ausgenutzt: Sie hatten schließlich keine wirkliche Alternative zu der Arbeit in Deutschland und waren dementsprechend bereit, auch zu schlechten Konditionen zu arbeiten. So wurden sie im Vergleich zu den einheimischen Angestellten zum Beispiel schlechter bezahlt, wobei man hier auch feststellt, dass sie allgemein eher in gering verdienenden Berufen tätig waren.

Sowohl auf der Arbeit als auch im privaten Bereich hatten die Migranten praktisch keine Absicherung (etwa bei Krankheit) und ihnen wurden wichtige Rechte untersagt. Dies ist vor allem deshalb verwunderlich, da es sich zumindest bei den „Ruhrpolen“ eigentlich um ebenfalls preußische, also deutsche, Staatsbürger handelte. Sie besaßen einen deutschen Pass und gehörten zum selben Herrschaftsbund was auch nötig war, denn Personen von außerhalb des Deutschen Reiches hätten gar nicht einwandern, geschweige denn arbeiten dürfen.

Dass die Einheimischen und die Zuwanderer also rechtlich hätten gleichgestellt sein müssen änderte jedoch nichts an der sogenannten „restriktiven Ostpolitik“ der Regierung im Westen: Es sollte verhindert werden, dass die Arbeiter einen negativen Einfluss auf die deutsche Lebensweise und Kultur ausüben. Stattdessen sollten die Menschen sich entweder in die lokale Lebensweise einfügen oder möglichst schnell wieder abreisen. Letzteres wurde natürlich einerseits indirekt dadurch provoziert, dass man dafür sorgte, die Zuwanderer nicht willkommen zu heißen, andererseits aber auch aktiv durch Ausweisungen und Abschiebungen durchgesetzt.

Den Arbeitern wurde verboten auf Versammlungen oder unter Jugendlichen in der Schule Polnisch zu sprechen. Dies war aber eher kontraproduktiv, denn natürlich fühlten sich die Polen dadurch eher eingeschränkt und in ihrer Kultur bedroht, sodass sie sich noch mehr zusammenschlossen und ihre eigene Kultur behalten wollten. 1909 wurde zur schärferen Überwachung der Ruhrpolen und ihrer organisatorischen Bestrebungen die "Zentralstelle für Überwachung der Polenbewegung im rheinisch-westfälischen Industriegebiet" gebildet, die sich bei Arbeitgebern für die Ausgrenzung der organisierten Polen einsetzte.

Welche Unterschiede gibt es zur Arbeitsmigration heute?

Heute gibt es zwei Hauptgruppen von Arbeitsmigranten: Die einen sind aus derselben Motivation wie die Osteuropäer früher getrieben, sie sind auf der Suche nach schnellem Geld und besseren Lebensverhältnissen. Diese Menschen sind noch immer oft schlecht gebildet und sehen in ihren Herkunftsländern keine Perspektive für sich und ihre Familien.

Die andere Gruppe der Arbeitsmigranten stammt aus wohlhabenden Ländern und ist sehr gut qualifiziert. Sie arbeiten oft in global agierenden Unternehmen und werden über diese ins Ausland geschickt, um ihre Karriere voranzutreiben. Auch, wenn diese beiden Gruppen so unterschiedlich wirken und sich gesellschaftlich entweder ganz oben oder ganz unten befinden, handelt es sich doch bei beiden um eine Form von Arbeitsmigration.

Bleibt man bei der ersten Gruppe, so zeigt sich im geschichtlichen Vergleich ebenfalls, dass sowohl Deutschkenntnisse als auch das sich Einfügen in lokale Verhaltensweisen ausschlaggebend für den Arbeits- und Aufenthaltserfolg sind. Hier sieht man also genau dasselbe Phänomen, wie mit den ausländischen Gastarbeitern. Nur diejenigen von ihnen, die sich damals freiwillig oder gezwungenermaßen an die Erwartungen der Einheimischen angepasst haben, konnten langfristig bleiben und sich integrieren.
Außerdem ist es aus deutscher Perspektive mittlerweile wieder so, dass ausländische Arbeiter – vor allem aus der EU – wieder aktiv angeworben werden müssen, um den Fachkräftemangel zu kompensieren. Dies ist wieder fast genauso wie die Arbeiter, die für die Industrialisierung im Bergbau gebraucht wurden, man kann also sagen, dass sich fast nichts geändert hat.

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