Schumann, Robert - Mondnacht (Joseph von Eichendorff, musikalische Umsetzung)
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Referat
Musik – „Mondnacht“ von Robert Schumann
Mondnacht
von Joseph von Eichendorff
1 |
Es war, als hätt’ der Himmel |
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Die Erde still geküßt, |
3 |
Daß sie im Blütenschimmer |
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Von ihm nun träumen müßt’. |
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Die Luft ging durch die Felder, |
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Die Aehren wogten sacht, |
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Es rauschten leis die Wälder, |
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So sternklar war die Nacht. |
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Und meine Seele spannte |
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Weit ihre Flügel aus, |
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Flog durch die stillen Lande, |
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Als flöge sie nach Haus. |
(„Mondnacht“ von Joseph von Eichendorff ist auch in unserer Gedichtedatenbank zu finden. Dort findest Du auch weitere Gedichte des Autoren. Für die Analyse des Gedichtes bieten wir ein Arbeitsblatt als PDF (24.2 KB) zur Unterstützung an.)
Das romantische Kunstlied „Mondnacht“ von Robert Schumann in E-Dur mit dem Text von Joseph von Eichendorff wurde 1840 im Liederzyklus „Liederkreis“ veröffentlicht und ist mit 68 Takten ziemlich kurz gehalten. Um das Kunstlied zu verstehen, befasse ich mich zunächst mit dem Gedicht bzw. mit dem Text von Joseph von Eichendorff und natürlich mit dem Schriftsteller selbst.
Joseph von Eichendorff, der von 1788 bis 1857 zu den bedeutendsten Schriftstellern der Romantik gehört, ist mit seinen zahlreichen Gedichten, wie „Das zerbrochene Ringlein“ oder mit seiner erfolgreichen Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ berühmt geworden. Eichendorff ist 1788 auf Schloss Lubowitz in einer schlesischen Adelsfamilie geboren und war von einer katholisch aristokratischen Erziehung geprägt. Er selbst war zwar gegen einen revolutionären Umsturz der damals gegebenen Verhältnisse, der sich auch in seinen Augen gegen Gott und die Natur richtet, doch trotz alledem hat er sich kritisch mit dem Adel und der gegebenen Ständegesellschaft auseinandergesetzt.
Das Gedicht, welches die Grundlage für dieses Kunstlied von Schumann darstellt, ist drei Strophen lang und hat jeweils vier Verse. Es lässt sich ein Kreuzreim erkennen und ein drei hebiger Jambus.
Die erste Strophe beginnt mit einem „Es war“ (V. 1), sodass diese romantische und märchenhafte Stimmung entsteht, woraufhin der „Himmel Die Erde still“ (V. 1-2) küsst. Der Himmel ist somit eine Verbildlichung für eine männliche Gestalt, während die Erde bzw. Mutternatur als weibliches Wesen interpretiert werden kann. In der zweiten Strophe wir die Schönheit der Natur beschrieben, also bei „Mondnacht“, wo die Luft sachte durch die Felder geht (vgl. V. 5) oder auch die Wälder leise rauschen (vgl. V. 8). Generell merkt man die Idylle und die harmonische Stimmung in dieser Strophe sehr deutlich, sodass auch beim Lesen eine Ruhe in einem entsteht. In der dritten Strophe kommen wir nun mit dem lyrischen Ich in Kontakt, welches die Strophen zuvor beschrieben hat. Das lyrische Ich stellt hier eine Seele dar (vgl. V. 9), welche durch die Luft nach Hause fliegt, sodass das Gedicht sinnvoll abgerundet wird, denn die Seele fliegt in den Himmel aus der ersten Strophe. Somit lässt sich auch die religiöse Erziehung Eichendorffs aufzeigen, denn im Christentum glaubt man daran, dass die Seele nach dem Tod in den Himmel kommt.
Zusammenfassend konnten wir auf diese Art und Weise einige Motive der Romantik durch dieses sehr kurze Gedicht aufspüren. Die Liebe, der Tod, die Natur, die Nacht, die Idylle und Ruhe, aber auch die Bewegung durch das Rauschen der Blätter in den Bäumen und sogar Religion werden in dem Gedicht behandelt und durch die musikalische Gestaltung noch intensiver verdeutlicht, weshalb ich mich nun mit dem begnadeten Komponisten Robert Schumann auseinandersetze.
Robert Schumann, der von 1810 bis 1856 lebte, war ein deutscher Komponist, Musikkritiker und Dirigent und gehört zu den bedeutendsten Komponisten aus der Zeit der Romantik. Er komponierte viel Klaviermusik und hat 1840 die Pianistin Clara Wieck geheiratet. Auch Opern, Chormusik, Kammermusik und Orchesterwerke gehören zu seinen großen und vielfältigen Meisterwerken.
Bei dem Kunstlied „Mondnacht“ handelt es sich um ein variierendes Strophenlied, welches, wie das Gedicht, aus drei Strophen besteht. Es beginnt mit einem fünf-taktigen Vorspiel, welches zart, heimlich und
auch im Piano gespielt werden soll. Dadurch wird schon die ruhige Stimmung der Mondnacht verdeutlicht, woraufhin die erste Strophe im Takt sechs beginnt und im Takt 21 endet. Auffällig ist die durchgehende Klavierbegleitung aus 16-teln bestehend, die in allen gesungenen Strophen vorkommt. Außerdem haben wir es in der ersten Strophe zunächst mit der Dominante von E-Dur zutun, sodass die Ruhe der Mondnacht ein wenig verschwindet, was auch durch die Begleitung noch einmal mehr unterstrichen wird. Im Takt 12 ist es kurz E-Dur, doch H-Dur überwiegt in der ersten Strophe. Um auf den Gesang einzugehen, hat man eine leichte Auf- und Abwärtsbewegung, was so den besagten Himmel und die Erde miteinander verbindet. Außerdem ist der Tonumfang relativ groß in der ersten Strophe, denn es geht von e bis f‘. Nach der ersten Strophe folgt ein Zwischenspiel, welches sechs Takte lang ist und im Takt 27 endet. Im Grunde genommen haben wir es hier mit einer Wiederholung des Vorspiels zutun, denn auch hier soll eine leise und ruhige, zärtliche Stimmung entstehen. Die zweite Strophe findet somit ihren Anfang im Takt 28, endet im Takt 43 und ist identisch zu der ersten Strophe. Das bedeutet, dass sich auch hier wieder eine gewisse Unruhe ausbreitet durch die durchgehenden 16-teln und dass auch H-Dur überwiegt. Die dritte Strophe verläuft ohne ein Zwischenspiel von Takt 44 bis 59 und wirkt besonders am Anfang sehr kraftvoll und laut. Die ersten beiden Verse, also „Und meine Seele spannte, weit ihre Flügel aus“ unterscheiden sich melodisch und harmonisch stark von dem vorherigen Stück und präsentieren so nochmal die Wichtigkeit dieser Stelle. Allgemein wird an dieser Stelle der Höhepunkt erreicht, denn die Seele fliegt in den Himmel. Das Ende des variierten Strophenliedes ab Takt 61 bis 68, wird noch einmal durch das immer leiser werdende Nachspiel verdeutlicht und es endet in E-Dur.
Zusammenfassend hat er die gegebenen Gefühle durch seine Musik auf den Punkt gebracht und so das Publikum und mich auf eine sehr starke Weise berührt. Die Klavierbegleitung ist eher einfach gehalten durch die wiederholenden 16-tel Akkorde, was einem an einen Herzschlag erinnert und somit eine Ruhe ausstrahlt, jedoch möchte ich noch einmal hervorheben, dass die Gesangsstimme zwar auch ruhig erscheint, aber trotzdem mit dem Ambitus zu kämpfen hat, denn dieser geht von e bis f‘. Dieser Ambitus verdeutlicht die Ferne zwischen dem besagten Himmel und der Erde. Aber auch die hauptsächliche Verwendung der Dominante zeigt dieses zunächst unklare Schweben. Durch das Ende, wo die Seele mit einem Ziel in den Himmel fliegt, lässt sich die Grundtonart E-Dur klar identifizieren.
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