Dürrenmatt, Friedrich - Der Besuch der alten Dame (Zusammenfassung, Textanalyse)

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Friedrich Dürrenmatt, Charakter, Beschreibung, Inhaltsangabe, Interpretation, Ills Fluchtversuch, Referat, Hausaufgabe, Dürrenmatt, Friedrich - Der Besuch der alten Dame (Zusammenfassung, Textanalyse)
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Referat

Der Besuch der alten Dame – Friedrich Dürrenmatt

Tragikomödie von Friedrich Dürrenmatt

„Der Besuch der alten Dame“ ist eine „tragische Komödie“ in drei Akten des Schweizer Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt. Die Uraufführung mit Therese Giehse in der weiblichen Hauptrolle fand am 29. Januar 1956 in Zürich statt. Das Stück wurde zu einem Welterfolg und brachte Dürrenmatt die finanzielle Unabhängigkeit.

Inhaltsangabe

Die Milliardärin Claire Zachanassian besucht die verarmte Kleinstadt Güllen, in der sie einst ihre Kindheit und Jugend als Klara („Kläri“) Wäscher verbracht hat. Während die Einwohner auf finanzielle Zuwendungen und Investitionen hoffen, will Claire vor allem Rache für ein altes Unrecht: Als sie im Alter von 17 Jahren von dem 19-jährigen Güllener Alfred Ill (ILL) ein Kind erwartete, leugnete dieser die Vaterschaft und gewann mit Hilfe bestochener Zeugen den von Klara gegen ihn angestrengten Prozess. Entehrt, wehrlos und arm musste Klara Wäscher ihre Heimat verlassen, verlor ihr Kind, wurde zur Prostituierten, gelangte jedoch später durch die Heirat mit einem Ölquellenbesitzer (der noch acht weitere Ehen folgten) an ein riesiges Vermögen.

Die inzwischen hoch angesehene „alte Dame“ hat insgeheim, als Vorbereitung für ihren Besuch, in der Vergangenheit alle Güllener Fabriken und Grundstücke aufgekauft, um die Stadt allmählich zu ruinieren. Nun, 45 Jahre nach ihrer Vertreibung, unterbreitet sie den auf diese Weise für Korruption und finanzielle Strohhalme besonders empfänglich gewordenen Güllenern ein ebenso verlockendes wie unmoralisches Angebot und verspricht: „Eine Milliarde für Güllen, wenn jemand Alfred Ill tötet. [...] Gerechtigkeit für eine Milliarde.“ Diese Forderung lehnen die Bewohner zunächst zwar entrüstet ab, beginnen jedoch gleichzeitig, über ihre Verhältnisse zu leben, sich Geld zu borgen und auszugeben, und die Kaufleute gewähren Kredite, so als ob alle mit einem baldigen Vermögenszuwachs rechnen könnten. Vergeblich bemüht sich Ill, Claire umzustimmen, seinen Fehler zu entschuldigen und seinen Freunden ins Gewissen zu reden. Es gibt niemanden, der sich nicht gern vom unerwarteten Wohlstandsbazillus infizieren ließe. Der Bürgermeister gibt den Bau eines neuen Stadthauses in Auftrag, der Pfarrer hat bereits eine neue Glocke für die Kirche gekauft. Insbesondere bei dem Gespräch zwischen Ill und dem vermeintlich vertrauenswürdigen Pfarrer wird deutlich, dass niemand hinter Ill steht. Jedermann stolziert plötzlich in nagelneuen gelben Schuhen wie auf Goldtalern daher, und selbst Ills eigene Familie macht den Konsumrausch mit: Seine Frau kauft sich einen teuren Pelzmantel, der Sohn ein schnelles Auto und die Tochter nimmt Tennisunterricht. Sie alle heucheln Solidarität, erklären „ihren Ill“ scheinheilig zum „beliebtesten Bürger der Stadt“ und spielen die allgemeine Gefahr herunter. Nur der Lehrer des Ortes, der sich als „Humanist“ zu Gewissensbissen verpflichtet fühlt, wagt es, die Wahrheit auszusprechen – allerdings nur, wenn er hoffnungslos betrunken ist und daher nicht mehr ernst genommen wird.

Als Ill schließlich, von Schuld und Angst zermürbt, fliehen und nach Australien auswandern will, wird er von den Güllenern zum Abschied umringt: In der Gewissheit, „einer“ werde ihn zurückhalten, wagt er es nicht, den Zug zu besteigen, der ohne ihn abfährt. „Ängstlich wie ein gehetztes Tier“ erkennt Ill: „Ich bin verloren.“ Wenig später bringt ihm der Bürgermeister ein geladenes Gewehr und lässt es, zum Selbstmord einladend, in Ills Laden zurück. Der jedoch zögert, wächst über sich selbst hinaus und besinnt sich anders. Aus seiner Resignation wird Einsicht und er beschließt sich seinen Mitbürgern auszuliefern. Stolz lässt der Bürgermeister in der Presse verkünden, Frau Zachanassian habe durch Vermittlung ihres Jugendfreundes Ill der Stadt eine Milliardenstiftung geschenkt. Vor laufenden Kameras stimmen die Bürger über Annahme oder Ablehnung der Stiftung ab, also eigentlich über die Tötung Ills. Diese wahre Bedeutung bleibt der Presse allerdings verborgen. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit bilden dann die Bürger eine Gasse für Ill, die sich immer enger um ihn schließt. Als sie sich wieder öffnet, liegt Ill tot am Boden. „Herzschlag“ und „Tod aus Freude“ sind die Kommentare von Amtsarzt und Bürgermeister; die Presse übernimmt diese Meinung. Claire lässt den Toten in einen mitgebrachten Sarg legen – „Er ist wieder so, wie er war“ –, händigt dem Bürgermeister den Milliardenscheck aus und reist ab nach Capri, wo bereits ein Mausoleum auf Ills Leichnam wartet.

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Zum ersten Akt:

  • Beschreibe die Stadt Güllen (Vergangenheit – Gegenwart)
    • Zerfallen und ruiniert, verwahrlost, nagen am Hungertuch, wichtige Züge fahren vorbei, Umland blüht nur Güllen nicht – früher reiche Stadt, Kulturstadt, wichtige Stadt, prosperierende Stadt
  • Charakterisiere folgende Personen:
    • Claire Zachanassian
      • Schwarzer Humor
      • Figur wird vom Autor komisch gezeichnet (Gatte 1-XX, Bediensteten Namen, Reisegepäck, Prothesen, Unverwüstlich)
      • Will Gerechtigkeit
      • „Du hast dein Leben gewählt und mich in das meine gezwungen“
      • Kommt recht kalt herüber
    • Ill
      • Will sich einschleimen
      • Wie reagieren die Güllner anfangs auf die Forderung der Milliardärin?
        • Entsetzt, zögernd
  • Benenne komische Elemente des Dramas
    • Namen der Gatten und Bediensteten, Unverwüstlichkeit von Claire

Zum zweiten Akt:

  • Was sieht Ill anfangs in der Belebung seines Geschäfts?
    • Anfangs glaubt er noch an eine solidarische Aktion, denkt sie wollen ihn unterstützen, später realisiert er, dass sie hoffen, dass jemand ihn umbringt
  • Was bezeichnet er als „schönste Stunde“ seines Lebens?
    • Als sie Claires Vorschlag ihn umzubringen ablehnten
  • Welche Ratschläge erteilen ihm die Stadthonoratioren (Polizist, Bürgermeister, Pfarrer), wie beschwichtigen sie ihn?
    • Sagen ihm, dass er verrückt ist
  • Wie endet der zweite Akt?
    • Er will nach Australien auswandern, denkt das ihn jemand zurückhalten wird und steigt nicht in den Zug und bleibt in Güllen

Zum dritten Akt:

  • Welcher Wandel vollzieht sich in Ill und welche Folgen hat dieser?
    • Anfangs sieht er es nicht ein, aber nach und nach akzeptiert er sein Schicksal und will für seine Taten büßen um keine Angst mehr haben (Er hält diese Situation nicht mehr aus)
  • Weshalb macht er nicht selbst mit seinem Leben Schluss (s. S. 108f.)?
    • „Hättet ihr mir diese Angst erspart, dieses grauenhafte Fürchten, wäre alles anders gekommen, könnten wir anders reden, würde ich das Gewehr nehmen“
  • „Lieber bleiben wir arm, denn blutbefleckt“, heißt es am Ende des ersten Aktes. Wie sieht die Einstellung der Güllener gegenüber Ill bzw. Claire im letzten Akt aus? Wie rechtfertigen sie diese?
    • Sie rechtfertigen sich mich Gerechtigkeit (Für Claire)
  • Sind die Güllener Menschen wie wir?
    • Ja, da Sie für ihre eigenen Interessen einen Vorwand erfinden müssen, anstatt ihre wahren Motive zu zeigen und zu ihnen zu stehen, um so vor den anderen und sich selbst im Recht zu sein

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Interpretation (Ills Fluchtversuch)

In der vorliegenden Szene aus dem Drama „Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt geht es um Ills gescheiterten Fluchtversuch und seine Erkenntnis, dass es nichts mehr bringt zu fliehen.

Die zu analysierende Szene ist die Schlussszene des 2. Aktes und bildet damit den Wendepunkt. Ill, der anfangs glaubt, sich auf seine Mitbürger verlassen zu können, bemerkt, dass die Güllener teurere Sachen besitzen und Schulden machen. Er sucht Hilfe beim Polizisten und beantragt die Verhaftung der Claire Zachanassian. Ill fühlt sich durch die Güllener bedroht und will fliehen. Auf dem Weg zum Bahnhof erscheinen immer mehr Güllener, die ihn begleiten und sich als “alte Freunde” (S.82 Z.24f.) bezeichnen.

In dieser Szene wird die zunehmende Bedrohung Ills durch die Güllener und seine Isolation durch verschiedene Mittel deutlich gemacht. Ängstlich „wie ein gehetztes Tier“ (S.81 Z.25), schaut sich Ill die Güllener an, die wie eine lebendige Mauer, um ihn stehen. Dass sich die Güllener als Gruppe geschlossen gegen Ill wenden, wird z.B. durch das chorische Sprechen der Güllener deutlich gemacht (vgl. S.82 Z.3-5). Wie eine Mauer umgeben sie Ill und regen sich nicht, zusätzlich haben manche noch die Hände in den Hosentaschen (S.83 Z.31f.).

Auffallend an der Szene ist, dass chorische Sprechverhalten der Güllener, welches sehr deutlich macht, dass sie Ill hintergehen werden. Außerdem ist sehr interessant, dass Ill immer das sagt, was er denkt (also die Wahrheit), und die Güllener eher auf ironische Weise sprechen (vgl. S.83 Z.2f.). Die Sprache der Güllener steht im Gegensatz zu dem, was sie tun.

Textanalyse

„Die Tragödie setzt Schuld, Not, Maß, Übersicht, Verantwortung voraus. In der Wurstelei unseres Jahrhunderts […] gibt es keine Verantwortlichen mehr. Alle können nichts dafür und haben es nicht gewollt. […] Uns kommt nur noch die Komödie bei.“

Friedrich Dürrenmatt

Mit diesen Worten begründet der Schweizer Autor Friedrich Dürrenmatt die Wahl des Genres Tragikomödie für seine Texte, wie zum Beispiel für seinen im Jahre 1956 erschienenen Roman „Der Besuch der alten Dame“.

In diesem Roman geht es um eine Milliardärin die in ihre Heimatstadt zurückkehrt und den Bürgern der Stadt ein unmoralisches Angebot macht.

Die Heimatstadt der nun Zurückkehrenden ist die einstmals belebte und florierende Kulturstadt Güllen, die in der heutigen Zeit aus einem unbekannten Grund nur noch ein Schatten ihrer prächtigen Vergangenheit ist.

Die Handlung spielt in einer Zeit als sich die vom Krieg zerlumpte Wirtschaft langsam wieder aufrichtet. Dieses Aufrichten ist überall, außer in Güllen, am eigenen Leib zu spüren.

Die Hauptfiguren des Romans sind Alfred Ill, der den örtlichen Laden besitzt und bei den Bewohnern der Stadt sehr angesehen ist. Diese Beliebtheit stammt aber nur von dem guten Verhältnis zu der zweiten Hauptfigur, die in die Heimat zurückkehrende Multi-Milliardärin Claire Zachanassian. Im Laufe des Buches gesteht er sich immer mehr seine Schuld zu und gegen Ende hin akzeptiert er seine Tat und sein Schicksal.

Durch viele Unfälle hat Claire, vormals bekannt als Klara Wäscher, eine beachtliche Sammlung an Prothesen. Sie ist eine nun verbitterte und egoistische Frau die durch die Heirat mehrerer wohlhabender Männer eine große Menge an Geld anhäufen konnte, um dieses skrupellos für ihre selbstsüchtigen und unmoralischen Zwecke einzusetzen.

Die Bewohner der Stadt, allen voran der Bürgermeister, sind die Menschen die aus Geldgier ihre eigenen Ideale verraten und danach sich auf die Wiederherstellung der Gerechtigkeit ausreden.

Die Thematik dieses Buches bezieht sich auf den Einfluss, den Geld in unserer Gesellschaft haben kann, denn durch Geld werden die moralischen Prinzipien unserer modernen Gesellschaft schnell unbedeutend, da die Gier dafür sorgt das man einen Einfallsreichtum im Erfinden von Rechtfertigungen zutage legt, auf den so mancher Rechtsanwalt neidisch sein könne.

Herr Dürrenmatt wollte uns mit dieser Tragikomödie mitteilen, dass unsere Gesellschaft zu sehr auf das Materielle aus ist, und das dadurch so manche geschehen könnte das unter normalen Umständen extrem verwerflich wäre.

Ich finde, dass diese Tragikomödie den Bezug der Menschen auf Geld darstellt. Wir brauchen immer neuere Dinge, die uns das Gefühl geben, dass es uns im Leben gut geht oder dass man beliebt ist. Der Mensch strebt letzten Endes auf diese Dinge zu, manche langsam und ehrlich, manche hastig und mit unlauteren Mitteln, und einige gehen dafür sogar über Leichen.

Friedrich Dürrenmatt

Friedrich Dürrenmatt wurde als Sohn eines protestantischen Pfarrers in der Schweiz geboren. Er studierte Literatur, Philosophie und Naturwissenschaften, doch entdeckte bald das Schreiben und das Malen für sich. Anfangs verfasste er Kriminalromane und Hörspiele, bis er schließlich herausfand, dass sich tragische Komödien gut dazu eigneten, das moralische und verrückte Verhalten des Menschen auf der Erde, darzustellen. Er schrieb viele Bücher, die auch heute noch sehr bekannt sind, darunter zählen auch „Der Richter und sein Henker“, „Die Physiker“ und „Der Besuch der alten Dame“. Als gesellschaftskritischer Mann geht es in seinen Werken vor allem um Schuld und Verrat, es geht um Macht und Verantwortung und um das Gute und das Böse. Friedrich Dürrenmatt hatte die Absicht seine Leser/innen und auch Zuschauer/innen zum Nachdenken anzuregen, er beobachtete die Welt/die Menschheit mit ein bisschen Abstand und gab in seinen Werken, seine Beobachtungen in „grotesker“ Weise wieder. Dabei spielte für ihn der Humor eine große Rolle.

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Persönlicher Eindruck vom Humor des Schriftstellers:

Ich finde den Humor von Dürrenmatt sehr eigen, aber gleichzeitig auch sehr beeindruckend, ich denke, dass es nicht viel Menschen gibt, die über einen Hundehaufen fallen und darüber lachen können. Viele würden sich wahrscheinlich ärgern und aufregen, aber Dürrenmatt nimmt es mit Humor, weil es in der Natur des Menschen liegt, manchmal etwas tollpatschig zu sein. Für ihn gibt es eine klare Unterteilung der Menschheit, die einen mit Humor und die anderen eben ohne. Humor ist individuell, jeder Mensch hat einen eigenen Humor und findet nicht die gleichen Sachen wie ein anderer lustig. Dürrenmatt sieht die Welt mit Humor, er nimmt ihn in seine Werke auf und genau das finde ich so gut. Er geht offen damit um und lässt uns unter anderem auch durch seine Bücher an seinem Humor teilhaben.

Die Art seines Schreibens:

Friedrich Dürrenmatt schöpfte seine Ideen aus kleinen Ereignissen. Er hatte in seinem Leben nichts Besonderes erlebt, wo man hätte ein Buch drüber schreiben können, meint er. Trotzdem schrieb er diese Kleinigkeiten nieder und verstärkte diese, machte sie ein bisschen spannender, größer und grotsker als sie eigentlich waren. Dazu gibt er auch ein Beispiel, bei seinem Buch „Der Tunnel“, gab es nur einen kleinen, kurzen Tunnel und er schrieb ihn als lange Höhle auf.

Dürrenmatt schreibt seine Bücher von Hand, hierbei benutzte er vor allem den Kugelschreiber, mit dem er all seine Ideen schnell runterschrieb. Mit dem Bleistift verbesserte er Szenen und schmückte sie aus. Doch er schrieb nicht nur, er klebte seine geschriebenen Seiten auch zusammen.

Zudem möchte Dürrenmatt mit seinen Werken nicht provozieren, er möchte die Menschen auf ein bestimmtes Thema aufmerksam machen oder warnen. Für ihn sind das „Reflexe“. Dürrenmatt erklärte, dass er zum Beispiel die Physiker nicht geschrieben habe, um vor der Physik zu warnen, sondern weil er möchte, dass die Menschen, jeder für sich, überlegen sollen, ob sie mit dem, was die Naturwissenschaft herausfindet, leben können.

Friedrich Dürrenmatt ist zwar der Sohn eines Pfarrers, doch das bedeutet für ihn nicht, dass er auch religiös ist. Er kann sich keinen persönlichen Gott vorstellen und sieht auch keinen Grund dazu. Die Existenz von Gott, kann nicht bewiesen werden, sondern nur geglaubt und Dürrenmatt selber sagt, er habe noch keinen Gott gefunden, der ihm einleuchten würde. Doch die Bergpredigt dagegen leuchtet ihm ein, er meint diese Forderungen mit Mut und Vernunft zu leben, seien gut und richtig, doch auch hier stellt er sich wieder die Frage, ob das mit Religion zu tun hat.

Fazit / eigene Meinung:

Ich habe den Eindruck, dass Dürrenmatt ein sehr offener und auch direkter Mensch ist, er scheut nicht davor zurück, seine Meinung zu sagen. Diese Eigenschaften finden sich auch im Stück „Der Besuch der alten Dame“ wieder. Claire ist auch eine sehr direkte Figur und spricht ihre Gedanken und Forderungen immer aus.

Aber auch seine Aussagen im Video treffen auf das Stück zu. Dürrenmatt stellt den Lehrer als eine Witzfigur dar, der nur mit geschwollener Sprache reden kann und auch der Pfarrer wird als jemand, der in seinem Beruf versagt hat, dargestellt, welches gut zu seiner zweifelnden Existenz zu Gott passt. Zudem wird der Humor von Dürrenmatt im Stück gefunden. Die Ironie, der Sarkasmus, die Paradoxie (das Unlogische) und die Grotesken, lassen sich in zahlreichen Szenen wiederfinden.

Aber auch die Aussagen zu Anfang des Videos stimmen mit dem Besuch der alten Dame überein. Er bringt das moralische Verhalten der Menschheit und Stilmittel zu Verfremdung mit ein, sowie er das mit Distanz beobachtete Weltgeschehen wiedergibt.

Entstehung des Werkes

Die Idee zu Der Besuch der alten Dame kam dem Dramatiker bei einem Aufenthalt in der Berner Gemeinde Ins im Seeland. Nach der Interpretation von Ulrich Weber entstand die Idee des Rachemotivs 1953/55 als Erzählung Mondfinsternis (erschienen 1981 in Stoffe I–III (Labyrinth)). Diese Erzählung wurde 1978 vom Autor überarbeitet und 1996 von Radio DRS als Hörspiel produziert.

Die Novelle Mondfinsternis legte zu Beginn der 1950er-Jahre die Basis zu „Der Besuch der alten Dame“ und ist wenig bekannt.

Rezension zum Film „Der Besuch der alten Dame“

Der Film „Der Besuch der alten Dame“ von Nikolaus Leytner aus dem Jahr 2008 wurde in Österreich und Deutschland produziert. Er hat eine Laufzeit von 88 Minuten. Die Verfilmung basiert auf dem gleichnamigen Drama von Friedrich Dürrenmatt. Die Hauptdarsteller spielen Christiane Hörbiger (Claire Z.) und Michael Mendl (Alfred Ill).

Nach 45 Jahren kehrt Claire Zachanassian wieder zurück in ihre Heimatstadt Güllen. Ihre finanzielle Situation ist wesentlich besser als früher, als Alfred Ill die Vaterschaft des gemeinsamen Kindes vor Gericht bestritt. Daher möchte Claire nun, 45 Jahre später, Gerechtigkeit und bietet den Güllenern, die sich nur auf ihren Besuch freuen, weil sie Milliardärin geworden ist und sich erhoffen, Claire würde ihnen aus dem Notstand helfen würden, eine Milliarde als Gegenleistung, wenn jemand Alfred Ill umbringt. Zuerst sieht es so aus, als wenn die Güllener zu Ill stehen würden und das Angebot ablehnen, doch nach einer Zeit werden sie schwach und fangen an sich neue Sachen zu kaufen und sich wohlhabender zu verhalten. Als die Stimmung umgeschlagen ist, wird in einem Schauprozess abgestimmt, ob Ill schuldig ist, oder nicht. Sogar Ills Ehefrau war für die Schuld Ills.

Am Ende wird Alfred Ill tot am Boden gezeigt, und Claire Z. Überreicht dem Bürgermeister den Scheck. Am Ende ruft sie den Güllenern noch „Mörder“ zu. Claire Zachanassian wird im Film sehr kalt und gefühllos dargestellt, da sie nicht wirklich Gefühle zeigt. Der Bürgermeister scheint sehr geldsüchtig zu sein genau wie der Rest der Güllener, da sie mit allen Mitteln versuchen an Claires Geld zu gelangen. Von den Güllenern kommt der Lehrer noch am loyalsten rüber, da er Angst hat und sagt, dass er nicht zum Mörder werden will, aber er früher oder später auch für das Geld morden wird. Außerdem findet er es nicht gut, was Claires Angebot angeht, und steht zu Ill.

Der Film soll meiner Meinung nach über den Gedanken über Verrat und Vertrauen anregen. Der ganze Film zeigt das Auf und Ab der Figuren und wie sie langsam anfangen Alfred Ill für das Geld zu verraten. Außerdem merkt Ill auch als es ernst wurde und ihm klar wird, dass es nichts mehr bringt zu fliehen, dass er vor 45 Jahren einen Fehler begangen hat.

Mir persönlich hat der Film nicht so gut gefallen wie der Film, da man zum Beispiel sehr viel verändert hat, was den Film nicht so wirkungsvoll gestalten hat. Zum Beispiel werden im Buch die Namen der Bediensteten von Claire besser dargestellt, wodurch Claire egoistischer dargestellt wird. Außerdem wirkt das Buch auch mehr, da man die Regieanweisungen neben dem Text stehen hat und es so leichter zu verstehen ist. Jedoch ist die Jagd auf Ill auch gut dargestellt, da zum Beispiel auf den Hauswänden auch mit rot „Ill ist schuld“ geschrieben ist.

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