Kosovo-Konflikt - ein bewaffneter Konflikt in den Jugoslawienkriegen

Schlagwörter:
Kosovokrieg, Interessen der Kosovaren und Serben, Referat, Hausaufgabe, Kosovo-Konflikt - ein bewaffneter Konflikt in den Jugoslawienkriegen
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Referat

Der Kosovo-Konflikt

Kosovo-Konflikt:

Der Kosovokonflikt besteht seit 1989 zwischen den Serben und Kosovaren (auch Kosovo-Albanern) um die Sezession der Provinz Kosovo, welche zur Republik Serbien gehört(siehe auch Interessen).

Handlungsmöglichkeiten im Kosovo-Konflikt:

  1. Kosovo erhält eine bedingte Unabhängigkeit, in der die Sicherheit und die Garantie der Menschenrechte für Serben, Roma und die anderen Minderheiten gewährleistet und die Statusfrage endlich geklärt wird.
  2. Der Autonomiestatus des Kosovo wird wiederhergestellt unter a) Bildung einer albanischen und einer serbischen Regierung, die das autonome Kosovo gemeinsam regiert, jedoch Serbien weiterhin unterstellt bleibt oder unter b) Bildung zweier Parlamente, die in einem Rat zusammengeschlossen werden, in dem Albanien die Mehrheit besitzt, da im Kosovo mehr Albaner leben als Serben.
  3. Kosovo wird unter Albanien und Serbien aufgeteilt, wobei an Serbien der Nordosten des Kosovos gehen könnte und der Rest Albanien angeschlossen werden würde.

Nachteil: Serbien würde dieses Modell ablehnen, da ihm zu wenig Macht zukommen würde. Zudem würden sich andere baltische Staaten eben gegen dieses Modell wenden, da sich die Machtverhältnisse auf dem Balkan verschieben würden, was bei den Benachteiligten natürlich auf Protest stößt.

Recht:

Die Serben bezeichnen in ihrem Nationalverständnis den Kosovo als die „Wiege“ der Nation und der serbisch-orthodoxen Kirche, wodurch er das Stammland der serbischen Nation, ihrer Kultur und somit auch ihr Hoheitsgebiet darstellt. Sie beziehen sich bei ihrer Argumentation auf das historische Recht, das Anciennitätsrecht (die Kosovaren seien vorgeblich erst Ende des 17. Jh. In Kosovo eingedrungen und hätten die Serben verdrängt) und auf das Souveränitätsrecht (Kosovo ist seit 1913 Bestandteil des serbischen Staates). Die Kosovaren hingegen verstärken ihren Anspruch auf den Kosovo durch die demographische Realität der Bevölkerungsmehrheit von 90% und stützen sich auch auf das einstige Versprechen des Selbstbestimmungsrechts, was ihnen durch die jugoslawische Verfassung garantiert und durch Milosevic genommen worden ist. Ebenso wie die Serben haben die Kosovaren eine starke emotionale und historische Verbindung zum Kosovo, sehen sich als Nachfolger des alten Kulturvolkes der Illyrer und beanspruchen deshalb die eigentliche Urbevölkerung des Kosovo zu sein.

Macht:

Die serbische Zentralregierung verfügt über polizeistaatliche Macht, die hauptsächlich durch brutale Gewaltanwendung seitens der eingesetzten Armee- und Polizeieinheiten hervorgetreten ist. Ein weiteres Machtmittel sind die zu Propagandazwecken genutzten Massenmedien. Im Gegensatz dazu stützen sich die albanischen Parteien auf die demographische Realität der Bevölkerungsmehrheit und organisieren teilnehmerreiche Proteste und Demonstrationen, die durch die Medien internalisiert werden. Doch auch sie greifen zur Interessensdurchsetzung auf (Waffen)Gewalt, Terrorakte und bewaffnete Widerstände zurück.

Interessen der Kosovaren und Serben:

Die Kosovaren fordern nach der langjährigen serbischen Repression aufgrund ihrer Populationsüberlegenheit im Kosovo und historischer Begebenheiten (vgl. Geschichtlichkeit) ihr Selbstbestimmungsrecht über Kosovo, also die Unabhängigkeit von Serbien. Während die Serben die Vertreibung der Kosovaren anstreben, da sie sich auf historioscher Grundlage ebenfalls ein Urrecht auf das Land zusprechen.

Solidarität:

Auf der Seite Serbiens platzieren sich die im Kosovo liegenden serbischen Behörden und die dort stationierten Besatzungseinheiten, auch die Kosovo-Serben sowie die Serbisch-Orthodoxe Kirche, die von Anfang an als Sachverwalter serbischer Interessen auf der Seite Milosevics stand und die Wiederbelebung des serbischen Nationalismus unterstützte. Zudem erhält Serbien eine materielle und militärische Unterstützung seitens Russlands. Die opponierenden Parteien finden dagegen Bei-stand bei den Kosovaren und den an der Sezession Kosovos aufgrund eines möglichen Albanien-zusammenschlusses interessierten Albanern. Untergrundorganisationen wie UCK und ANA und weitere vom Islam geprägte Organisationen wie CDP fühlen sich ebenfalls verbunden. Weiterhin vermutet man einen materiellen Beistand durch die USA.

Mitbestimmung beider Konfliktparteien:

Politisches Mitbestimmungsrecht besitzen beide Konfliktparteien durch den Einzug ins Parlament. Jedoch sind die Serben aufgrund der Bevölkerungsminderheit im Nachteil, weshalb ihnen auch bei der letzten Parlamentswahl (Okt. 2004) 10 Mandate reserviert wurden. Die LDK unter Präsident Rugova (politischer Führer der Kosovaren) erhielt jedoch einen Stimmenanteil von über 45 Prozent, wodurch das Mitbestimmungsrecht der Kosovaren natürlich auch höher ist und sich alle ins Parlament eingezogenen albanischen Parteien für die baldige Unabhängigkeit des Kosovos aussprechen.

Menschenwürde (vgl. dazu Handlungsmöglichkeiten):

Bei einer Teilung Kosovos müssten sich Serben von einem Teil ihrer religiösen Denkmäler lösen. Angehörige beider Seiten würden zudem genötigt sein ihre teils mühevoll aufgebauten Lebensgrundlagen (Arbeitsplatz) aufzugeben, die ihnen nicht ersetzt werden könnten. Ein Albanienanschluss hätte eine starke Diskriminierung von Serben zu Folge, die zum Wehren provoziert werden würden oder das Land verlassen müssten. Es könnte eine neue Krise mit schlimmeren Menschenrechtsverletzungen entstehen, die mit neuaufkommender Gewalt Zivilisten Leben oder Existenzgrundlage rauben würde. Bei einer albanischen Mehrheit im Regierungsrat würden die serbischen Interessen in einer Minderheit vertreten werden, was deren Würde und Recht einschränkt.

Ideologie:

Serbien prägt nationalstaatliches Denken, das aus dem Titoismus (nationaler Kommunismus) hervorgegangen ist. Es beansprucht Kosovo aufgrund der als nationales Vermächtnis und Symbol des serbischen Freiheitswillens gegenüber den Moslems geltenden Schlacht auf dem Amselfeld (1389), die nahe legt, dass in diesem Gebiet ethnische und religiöse Wurzeln des serbischen Volkes ruhen. Auch die Kosovaren zeigen eine lange historische Verbundenheit mit dem Kosovo, empfinden jedoch die serbische Politik als Kolonisation und Eroberung und berufen sich auf ihre Grundideologie “Freiheit, Vaterland und Albanertum”.

Geschichtlichkeit:

Als eine der Kernregionen des mittelalterlichen serbischen Reiches wurde Kosovo nach der Schlacht auf dem Amselfeld an das Osmanische Reich angegliedert, dessen Herrschaft 1912 endete. Nach dem darauffolgenden Anschluss Kosovos an Serbien begannen die Behörden Albaner zu unterdrücken, indem deren Sprache und Kultur aus der Öffentlichkeit verbannt wurden. Nach dem II. Weltkrieg wurde Kosovo in das föderal organisierte Jugoslawien integriert und gehörte zur Teilrepublik Serbien.1948 setzte Tito die Unterdrückung der Albaner fort. 1974 wurde Kosovo als autonome Provinz und Föderationssubjekt etabliert, wobei es dennoch ein Bestandteil der Teilrepublik Serbien blieb. Die Autonomie ließ albanische Beteiligung an der Regierung Kosovos zu. Nach dem Tod Titos (1980) geriet die föderale Verfassungskonstruktion Jugoslawiens in eine Krise, alle Teilrepubliken strebten nach mehr Eigenständigkeit. Nach der Sezessionspetition der Kosovaren 1981 setzte Serbien die kosovarische Provinzregierung ab, was blutige Proteste auslöste. 1989, am 600. Jahrestag der Schlacht auf dem Amselfeld, hob Milosevic die Autonomie Kosovos endgültig auf und entwickelte Programme zur “Serbisierung” des Gebietes. Nach ethnischen Unruhen und darauffolgendem Dayton-Abkommen (1995) erhielt die militante UCK Zulauf, da viele Menschen nur noch die Gewalt als Konfliktsausweg sahen. 1999 versuchte die serbische Armee den UCK-Aufstand niederzuschlagen, NATO-Luftangriffe stoppten die serbischen Truppen und Milosevic musste Frieden schließen. Kosovo wurde vorläufig zum Protektorat der UNO. Die Unruhen dauerten jedoch fort.

Funktionszusammenhang:

Sowohl Kosovaren als auch Serben nehmen durch ihr eigentlich nur kriegerisches Handeln das Leiden und Sterben der zivilen Bevölkerung auf beiden Seiten in Kauf, ebnso wie das ständige Leben in Angst. Außerdem wirkt sich dies auch auf Kosten der politischen und wirtschaftlichen Weiterentwicklung des Landes aus, welche dadurch keinerlei Fortschritte machen kann.

Quellen:

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