Franz Kafka - Erstes Leid

Erstes Leid ist eine von vier Erzählungen von Franz Kafka aus dem im Jahr 1924 erschienenen Sammelband „Ein Hungerkünstler“, der das letzte Buch vor seinem Tod war. Es ist eine ironische Geschichte über Ekstase und Schrecknisse der Artistenexistenz.

Inhalt:

• Trapezkünstler geht, dessen ganzes Leben sich auf dem Trapez abspielt und seine Rolle zur Außenwelt
• Leben auf dem Trapez spiegelt seine Einsamkeit und Freiheit wider.
• trainingsbeflissener Mensch, grenzt sich durch Trapez ab, geringe Bedürfnisse, flüchtige Kontakte, zufrieden mit seiner eingeschränkten Lebensform
• Attraktion, andere bewundern ihn, dieser Erfolg erdrückt ihn
• Leben auf dem Trapez ist für ihn kein Beruf sondern sein Leben
• wird er unsicher und möchte mehr Freiheit, merkt dass ihm was fehlt
• Reisen sind eine Qual, bedeuten für ihn die Konfrontation mit der Normalität, auf die er jedoch am Liebsten verzichten würde, da er sich lieber isoliert
• Trapezkuppel bedeutet für ihn eigene Welt in der er seine Ruhe hat
• Lebensziel ist, die Vervollkommnung seiner Trapezkunst, mehr Trapeze
• Trapezkünstler weint, wird älter, Falte auf der Stirn → kann nicht ewig so leben
• Impressario = Dienerrolle, da er seine Existenz bedeutet, übernimmt er zusätzlich noch die Vaterrolle

Parabel:

• Figuren bleiben namenlos → allgemeine Aussage wird angestrebt

Interpretation / Deutungsoffenheit des Parabolischen:

• Kunst des Schreibens von Kafka kann nur an seinem Arbeitsplatz entfaltet werde, Reisen sind natürlicher Feind, Schlafen wird als Last angesehen, da er nicht weiterarbeiten kann
• durch Reisen wird Schreiben unterbrochen, Störungen hinterlassen sichtbare Spuren in seinen Werken, Schlaflosigkeit, Trostlosigkeit und Bedrängnis gefährden die Künstlerexistenz
• Protagonisten Gregor und Trapezkünstler isolieren sich von der Außenwelt, Vergleich mit Kafka
• auf dem Trapez = Schreiben, absteigen = gehasster Alltag
• Zeichen des Verfalls (Falten an der Stirn) weisen auf Kafkas Krankheit hin

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