Massentourismus - das gehäufte Auftreten von Touristen an bestimmten Zielorten
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Referat
Massentourismus
Gliederung / Inhalt
- Definition
- Der Beginn des Massentourismus
- Merkmale
- Betroffene Gebiete und Besucherzahlen
- Mallorca
- Vorteil
- Nachteile
- Auswirkungen
- Umweltfreundlicher Massentourismus
- Fazit
- Quellen
1. Definition
Massentourismus beschreibt das gehäufte Auftreten von Touristen in bestimmten Zielregionen, die oft durch ihre Attraktivität und touristische Infrastruktur besonders beliebt sind. Ziel ist es, möglichst viele Menschen durch günstige und standardisierte Angebote anzusprechen. Pauschalreisen, die Transport, Unterkunft und Verpflegung zu einem festen Preis kombinieren, sind ein typisches Beispiel hierfür. Diese Angebote machen Reisen erschwinglich und ermöglichen es breiten Bevölkerungsschichten, an touristischen Aktivitäten teilzunehmen.
Ein zentrales Merkmal des Massentourismus ist die Vereinfachung der Reiseplanung: Touristen profitieren von festgelegten Programmen und Angeboten, die kaum Eigeninitiative erfordern. Dies spricht insbesondere Menschen an, die wenig Zeit oder Erfahrung für individuelle Reisevorbereitungen haben. Gleichzeitig liegt der Fokus stark auf Komfort, Bequemlichkeit und der Erfüllung allgemeiner Wünsche der Reisenden, wie Erholung, Unterhaltung und Zugänglichkeit.
Das Konzept des Massentourismus zielt darauf ab, durch hohe Besucherzahlen wirtschaftliche Vorteile für Zielregionen zu generieren, bringt jedoch auch Herausforderungen, insbesondere für die Umwelt und lokale Kulturen, mit sich.
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2. Der Beginn des Massentourismus
Der Massentourismus nahm seinen Ursprung mit der Einführung günstiger und organisierter Reisen, die für eine breite Bevölkerungsschicht zugänglich wurden. Ein historisch bedeutendes Ereignis war die erste kostengünstige Reise nach Paris am 17. Mai 1861, die von einer Bahngesellschaft organisiert wurde. Diese Reise beinhaltete nicht nur die An- und Abreise, sondern auch Unterkunft und Verpflegung, was sie für viele Menschen erschwinglich machte.
Dieser innovative Ansatz markierte den Beginn der Pauschalreisen, die als Vorläufer des Massentourismus gelten. Thomas Cook, ein britischer Reiseunternehmer, gilt in diesem Zusammenhang als Pionier des Pauschaltourismus. Seine Angebote ermöglichten es erstmals, dass auch Menschen aus der Mittelschicht und unteren sozialen Schichten an Reisen teilnehmen konnten.
Die Verfügbarkeit solcher Reisen war eng mit der Industrialisierung verbunden, die einerseits den Ausbau von Verkehrsinfrastrukturen wie Bahnlinien förderte und andererseits die Arbeits- und Lebensbedingungen vieler Menschen verbesserte. Bezahlturlaube und steigende Einkommen trugen zusätzlich dazu bei, Reisen für breite Bevölkerungsschichten zu einer realistischen Option zu machen.
Damit war der Grundstein für den Massentourismus gelegt, der sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einem weltweiten Phänomen entwickelte.
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3. Merkmale
Der Massentourismus zeichnet sich durch spezifische Merkmale aus, die ihn von anderen Formen des Reisens unterscheiden. Diese Eigenschaften sind darauf ausgelegt, Reisen für eine breite Zielgruppe attraktiv und unkompliziert zu gestalten:
- Standardisierung und Bequemlichkeit
Im Massentourismus sind die Reiseangebote stark standardisiert, um die Organisation für Touristen so einfach wie möglich zu machen. Pauschalreisen mit vorgefertigten Programmen und festgelegten Abläufen dominieren. Dadurch müssen Reisende wenig selbst planen und können eine komfortable, passive Urlaubsform genießen. - Verzicht auf Sprachkenntnisse
Massentourismusdestinationen sind häufig so gestaltet, dass Touristen keine Fremdsprachenkenntnisse benötigen. In beliebten Zielen wie Mallorca wird beispielsweise viel Deutsch gesprochen, und die touristische Infrastruktur ist auf die jeweilige Herkunftssprache der Reisenden abgestimmt. Dies senkt die Hemmschwelle, ins Ausland zu reisen. - Importierter Lebensstil
Der Massentourismus passt sich oft an die Bedürfnisse und Gewohnheiten der Touristen an. In den Zielregionen findet man häufig importierte Lebensstile, wie internationale Küche, gewohnte Freizeitangebote und Unterhaltungsprogramme. So entsteht ein vertrautes Umfeld für die Reisenden. - Zielgruppenorientierung
Typische Massentourismusangebote richten sich an eine breite Zielgruppe mit ähnlichen Interessen und Bedürfnissen. Badeurlaub, kulturelle Besichtigungen oder Freizeitparks sind Beispiele für solche Reisen, die wenig individuellen Aufwand erfordern. - Hohe Zugänglichkeit
Durch die Fokussierung auf beliebte Reiseziele mit guter Infrastruktur und Erreichbarkeit werden Reisen auch für unerfahrene Touristen leicht zugänglich. Dies umfasst gut ausgebaute Verkehrsnetze, wie Flughäfen, Straßen und Bahnen, die das Reisen erleichtern. - Begrenzte kulturelle Auseinandersetzung
Massentourismus erfordert oft wenig bis keine tiefere Auseinandersetzung mit der Kultur des bereisten Landes. Stattdessen konzentrieren sich die Reisenden auf Sehenswürdigkeiten, Freizeitangebote und die Nutzung der touristischen Infrastruktur.
Zusammenfassend zielt der Massentourismus auf ein unkompliziertes, standardisiertes und bequemes Reiseerlebnis ab, das für eine große Zahl von Menschen gleichermaßen attraktiv ist. Dieses Konzept hat entscheidend dazu beigetragen, das Reisen für breite Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen.
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4. Betroffene Gebiete und Besucherzahlen
Der Massentourismus konzentriert sich vor allem auf Regionen, die durch ihre landschaftliche Attraktivität, günstige klimatische Bedingungen und gut ausgebaute touristische Infrastruktur bestechen. Besonders betroffen sind dabei Badeorte und Küstenregionen.
- Beliebte Reiseziele
Badeorte in Europa, insbesondere die Mittelmeerküsten Spaniens, Italiens und Griechenlands, gehören zu den meistbesuchten Regionen. Auch außerhalb Europas verzeichnen südamerikanische und karibische Küsten hohe Besucherzahlen. Diese Destinationen bieten sonniges Wetter, Sandstrände und eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten, was sie besonders für den Massentourismus attraktiv macht. - Wachstum der Besucherzahlen
Die Besucherzahlen in touristischen Regionen sind in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen. Prognosen zufolge sollte die Anzahl der Urlauber im Mittelmeerraum bis 2020 auf etwa 350 Millionen steigen. Weltweit reisen jährlich rund 700 Millionen Menschen, wobei die Zahlen weiterhin rapide wachsen. - Belastung der Zielregionen
Die hohe Konzentration von Touristen in diesen Regionen führt zu erheblichen Belastungen der lokalen Infrastruktur, Umwelt und Bevölkerung. Häufig sind solche Gebiete auf die steigenden Besucherzahlen nur unzureichend vorbereitet, was sich negativ auf die Lebensqualität der Einheimischen und die natürliche Umgebung auswirkt.
Zusammengefasst stehen vor allem Badeorte und Küstenregionen im Zentrum des Massentourismus. Die rasante Zunahme der Touristenzahlen bringt nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern auch Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Umwelt und Ressourcenmanagement.
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5. Mallorca
Mallorca ist ein Paradebeispiel für Massentourismus und zieht jährlich Millionen von Touristen an. Im Jahr 2023 besuchten insgesamt 17,8 Millionen Touristen die Balearen, wobei Mallorca den Großteil dieser Besucher empfing.
Verteilung der Touristenzahlen nach Nationalitäten
Die Besucherzahlen auf Mallorca variieren je nach Herkunftsland:
- Deutsche Touristen: Im Jahr 2023 reisten etwa 4,6 Millionen Deutsche nach Mallorca.
- Britische Touristen: Sie stellen ebenfalls einen bedeutenden Anteil der Besucher dar, genaue Zahlen variieren jedoch je nach Quelle.
- Spanische Touristen: Auch viele Spanier besuchen die Insel, genaue Zahlen sind jedoch nicht spezifiziert.
Saisonale Schwankungen – Touristenzahlen am Flughafen Palma
Die Besucherzahlen auf Mallorca unterliegen starken saisonalen Schwankungen:
- Sommermonate: Im Juli 2023 verzeichnete der Flughafen Palma de Mallorca einen Höchststand bei den Passagierzahlen, was einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg der Erholung nach der Corona-Pandemie darstellt.
- Wintermonate: Zwischen November 2023 und Februar 2024 stieg die Besucherzahl auf Mallorca im Jahresvergleich um satte 17,84 Prozent, was auf eine zunehmende Beliebtheit der Insel auch in der Nebensaison hindeutet.
Mallorca bleibt ein zentrales Ziel des Massentourismus mit hohen Besucherzahlen, insbesondere aus Deutschland und Großbritannien. Die saisonalen Schwankungen zeigen eine Konzentration der Touristenströme in den Sommermonaten, wobei auch in der Nebensaison ein signifikanter Anstieg der Besucherzahlen zu verzeichnen ist. Diese Entwicklungen unterstreichen die Bedeutung der Insel im internationalen Tourismus und die damit verbundenen Herausforderungen.
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6. Vorteil
Der Massentourismus bietet eine Reihe von Vorteilen, vor allem für die Wirtschaft der Zielregionen sowie für die Reisenden selbst. Diese Vorteile können in mehrere Kategorien unterteilt werden:
Wirtschaftliche Vorteile
- Erhöhung der Einnahmen
Durch die große Anzahl an Touristen generiert der Massentourismus erhebliche Einnahmen für die Zielregionen. Länder und Regionen profitieren von Einnahmen durch Unterkunft, Verpflegung, Transport und Freizeitangebote. In Ländern wie Spanien macht der Tourismus einen bedeutenden Anteil des Bruttoinlandsprodukts aus. - Schaffung von Arbeitsplätzen
Der Massentourismus führt zu einer Vielzahl neuer Arbeitsplätze, vornehmlich in Branchen wie Gastronomie, Hotellerie, Transport und Handel. Ebenso profitieren auch Zuliefererindustrien, wie Lebensmittel- und Bauunternehmen, vom Tourismus. - Förderung der Infrastrukturentwicklung
Um den Ansprüchen der Touristen gerecht zu werden, werden Straßen, Flughäfen, öffentliche Verkehrsmittel und andere Infrastrukturen ausgebaut. Dies kommt sowohl den Einheimischen als auch den Touristen zugute. - Förderung lokaler Unternehmen
Kleine und mittelständische Unternehmen profitieren durch den Verkauf von lokalen Produkten, Souvenirs und Dienstleistungen. Dies trägt zur wirtschaftlichen Entwicklung bei und unterstützt oft traditionelle Handwerkskünste.
Soziale und kulturelle Vorteile
- Interkultureller Austausch
Der Tourismus ermöglicht den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen, was das Verständnis und die Toleranz gegenüber anderen Lebensweisen fördern kann. - Förderung von Traditionen und Kultur
Durch den Tourismus wird das Interesse an lokalen Traditionen, Festen und kulturellen Praktiken gestärkt. Touristen sind oft an authentischen Erlebnissen interessiert, was dazu beiträgt, dass diese erhalten bleiben.
Vorteile für die Reisenden
- Günstige Angebote
Der Massentourismus bietet durch Pauschalreisen und standardisierte Angebote kostengünstige Möglichkeiten, die Welt zu bereisen. Dies macht Reisen auch für Menschen mit geringerem Einkommen zugänglich. - Bequemlichkeit
Pauschalreisen und die gut ausgebaute touristische Infrastruktur machen das Reisen einfach und sorgen für ein stressfreies Erlebnis.
Der Massentourismus bringt vor allem wirtschaftliche Vorteile für die Zielregionen und macht das Reisen für breite Bevölkerungsschichten zugänglich. Dennoch ist es wichtig, diese Vorteile gegen die negativen Auswirkungen, insbesondere auf Umwelt und Gesellschaft, abzuwägen.
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7. Nachteile
Der Massentourismus bringt zahlreiche Nachteile mit sich, die sowohl die Umwelt als auch die Lebensqualität der lokalen Bevölkerung und die kulturellen Strukturen betreffen. Diese negativen Auswirkungen sind oft schwerwiegend und können langfristige Schäden verursachen.
Umweltprobleme
- Umweltzerstörung
Der Bau von Hotels, Ferienanlagen und Straßen führt zu einer Zerstörung von natürlichen Lebensräumen. Landschaften werden zersiedelt, und die Artenvielfalt nimmt ab. - Hoher Ressourcenverbrauch
Der Massentourismus verursacht einen enormen Verbrauch von Wasser, Energie und anderen Ressourcen. Speziell in trockenen Regionen wie dem Mittelmeerraum verschärft dies die ohnehin bestehende Wasserknappheit. - Verschmutzung
Große Mengen an Müll und Abwasser belasten die Umwelt. Zusätzlich sorgen Verkehrsmittel wie Flugzeuge und Kreuzfahrtschiffe für erhebliche CO₂-Emissionen und Luftverschmutzung.
Soziale und kulturelle Probleme
- Verlust kultureller Identität
Durch die Anpassung an die Bedürfnisse der Touristen können lokale Traditionen, Bräuche und Lebensweisen verdrängt werden. Oft wird die Kultur für touristische Zwecke kommerzialisiert und verliert ihren authentischen Charakter. - Verdrängung der lokalen Bevölkerung
Hohe Immobilienpreise, verursacht durch den Tourismus, führen oft dazu, dass Einheimische ihre Wohnorte verlassen müssen. Dies führt zu sozialen Spannungen und einer Entfremdung der Bevölkerung von ihrem Heimatort. - Steigende Lebenshaltungskosten
Der Anstieg der Preise für Güter und Dienstleistungen in touristischen Gebieten erschwert es der lokalen Bevölkerung, ihren Alltag zu finanzieren.
Gesundheitliche und infrastrukturelle Probleme
- Krankheitsübertragung
Der Massentourismus begünstigt die schnelle Verbreitung von Krankheiten, da Touristen aus verschiedenen Ländern eng aufeinandertreffen. - Überlastung der Infrastruktur
Die hohe Anzahl von Touristen überfordert oft die lokale Infrastruktur, wie Verkehrssysteme, Wasserversorgung und medizinische Versorgungseinrichtungen.
Verkehrs- und Lärmbelastung
Der erhöhte Verkehr durch Autos, Busse und Flugzeuge führt zu Lärm- und Luftverschmutzung. Besonders in beliebten Reisezielen beeinträchtigt dies die Lebensqualität der Einheimischen erheblich.
Die Nachteile des Massentourismus sind vielfältig und betreffen vor allem die Umwelt, die soziale Struktur und die Lebensqualität in den Zielregionen. Diese Probleme machen deutlich, dass ein Umdenken hin zu nachhaltigeren Tourismusformen dringend erforderlich ist, um die negativen Folgen zu minimieren.
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8. Auswirkungen
Der Massentourismus hat tiefgreifende Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft in den betroffenen Regionen. Diese Effekte sind oft langfristig und beeinflussen sowohl die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung als auch die natürlichen Ressourcen.
Ökologische Auswirkungen
- Landschaftszerstörung
Der Bau von Hotels, Ferienanlagen und Freizeiteinrichtungen führt zur Zerstörung von Landschaften. Natürliche Lebensräume für Tiere und Pflanzen werden verdrängt, was die Artenvielfalt erheblich beeinträchtigt. - Hoher Ressourcenverbrauch
Die Nachfrage nach Wasser und Energie steigt in touristischen Regionen drastisch an. Besonders in wasserarmen Gebieten, wie dem Mittelmeerraum, führt dies zu Konflikten zwischen Tourismus und Landwirtschaft. - Umweltverschmutzung
Große Mengen an Müll, Abwasser und Emissionen belasten die Umwelt. Touristen hinterlassen Plastikabfälle an Stränden, und Kreuzfahrtschiffe oder Flugzeuge tragen zur Luft- und Meeresverschmutzung bei. - Klimatische Auswirkungen
Der Massentourismus trägt erheblich zum Klimawandel bei, insbesondere durch Flugreisen und den Ausbau von Verkehrs- und Hotelinfrastrukturen.
Soziale und kulturelle Auswirkungen
- Verlust kultureller Identität
Durch die Anpassung an die Bedürfnisse der Touristen werden lokale Traditionen, Bräuche und Sprachen zunehmend verdrängt. Authentische Kultur wird häufig durch touristische Inszenierungen ersetzt. - Verdrängung der lokalen Bevölkerung
Die steigenden Immobilienpreise und die zunehmende Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen führen dazu, dass sich viele Einheimische ihre Heimatorte nicht mehr leisten können. - Soziale Spannungen
Der Tourismus kann soziale Ungleichheiten verschärfen, vorwiegend wenn die Gewinne aus dem Tourismus nicht gerecht verteilt werden und vor allem ausländische Investoren profitieren.
Wirtschaftliche Auswirkungen
- Wirtschaftliche Abhängigkeit
Regionen, die stark vom Tourismus abhängig sind, werden anfällig für wirtschaftliche Schwankungen, speziell bei globalen Krisen oder Umweltkatastrophen. - Verdrängung traditioneller Wirtschaftszweige
Landwirtschaft, Fischerei und Handwerk werden oft zugunsten des Tourismus zurückgedrängt. Dadurch verlieren traditionelle Wirtschaftssektoren an Bedeutung.
Die Auswirkungen des Massentourismus sind sowohl positiv als auch negativ, wobei die negativen Folgen insbesondere im Bereich Umwelt und soziale Strukturen überwiegen. Die langfristigen Schäden an Natur und Gesellschaft machen es notwendig, alternative und nachhaltigere Formen des Tourismus zu fördern, um diese Entwicklungen abzumildern.
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9. Umweltfreundlicher Massentourismus
Einen wirklich umweltfreundlichen Massentourismus gibt es nicht, da der grundlegende Ansatz des Massentourismus – das Anziehen großer Besucherzahlen – zwangsläufig eine Belastung für Umwelt und Gesellschaft mit sich bringt. Allerdings gibt es alternative Konzepte, wie den "sanften Tourismus", die versuchen, die negativen Auswirkungen zu minimieren.
Sanfter Tourismus als Alternative
Der sanfte Tourismus verfolgt das Ziel, Reisen nachhaltiger zu gestalten und dabei sowohl die Umwelt als auch die kulturelle Integrität der bereisten Region zu schützen. Dieses Konzept basiert auf drei zentralen Prinzipien:
- Schutz der Natur
Reisende sollen die bereiste Natur so wenig wie möglich beeinträchtigen. Dazu gehört beispielsweise die Vermeidung von Müll, der bewusste Umgang mit Ressourcen wie Wasser und Energie sowie das Vermeiden von umweltschädlichen Transportmitteln. - Erleben der Ursprünglichkeit
Im Gegensatz zum Massentourismus legt der sanfte Tourismus Wert auf ein intensives und ursprüngliches Natur- und Kulturerlebnis. Dies kann durch Wanderungen, Besuche von Naturschutzgebieten oder die Unterstützung lokaler Projekte erreicht werden. - Anpassung an die lokale Kultur
Reisende sollen sich an die kulturellen und sozialen Gegebenheiten der Zielregion anpassen, statt sie durch importierte Lebensstile zu verändern. Dazu gehört auch, lokale Produkte zu konsumieren und lokale Dienstleistungen zu nutzen, um die Wirtschaft der Region zu unterstützen.
Beispiele für nachhaltigen Tourismus
- Ökotourismus
Reisen in Naturschutzgebiete, bei denen sowohl die Umwelt geschont als auch die Einnahmen für den Schutz der Natur verwendet werden. - Community-basierter Tourismus
Reisen, bei denen Touristen in engem Kontakt mit der lokalen Bevölkerung stehen und direkt zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region beitragen. - Kleine Unterkünfte und lokale Anbieter
Statt großer Hotels werden kleinere, umweltfreundliche Unterkünfte bevorzugt, die oft von Einheimischen betrieben werden.
Herausforderungen des sanften Tourismus
Trotz seiner Vorteile ist der sanfte Tourismus nicht ohne Herausforderungen:
- Es erfordert ein hohes Maß an Bewusstsein und Bereitschaft der Reisenden, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
- Die Umsetzung ist oft teurer und zeitaufwändiger als Massentourismus, was diese Form des Reisens für viele unattraktiv macht.
Zwar gibt es keinen wirklich umweltfreundlichen Massentourismus, doch Konzepte wie der sanfte Tourismus bieten eine realistische Alternative, um Reisen nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten. Sie zielen darauf ab, den negativen Auswirkungen des Massentourismus entgegenzuwirken und sowohl die Natur als auch die kulturelle Identität der Zielregionen zu bewahren.
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10. Fazit
Der Massentourismus hat sich seit dem 19. Jahrhundert zu einem globalen Phänomen entwickelt, das es Millionen von Menschen ermöglicht, zu reisen und neue Orte zu entdecken. Durch standardisierte und kostengünstige Angebote wie Pauschalreisen wurde das Reisen für breite Bevölkerungsschichten zugänglich. Destinationen wie Mallorca illustrieren sowohl die Vorteile als auch die Herausforderungen des Massentourismus. Einerseits fördern sie die Wirtschaft durch erhöhte Einnahmen, Schaffung von Arbeitsplätzen und Infrastrukturentwicklung. Andererseits führen sie zu erheblichen Umweltproblemen wie Landschaftszerstörung, Ressourcenknappheit und Verschmutzung sowie zu sozialen und kulturellen Spannungen, einschließlich des Verlusts lokaler Identitäten und der Verdrängung der einheimischen Bevölkerung.
Die Merkmale des Massentourismus (Standardisierung, Bequemlichkeit und Anpassung an die Bedürfnisse der Touristen) tragen zwar zur Attraktivität für viele Reisende bei, minimieren jedoch oft die authentische kulturelle Erfahrung und verstärken negative Auswirkungen auf die Zielregionen. Ein wirklich umweltfreundlicher Massentourismus ist schwer zu realisieren, da das Grundkonzept auf hohen Besucherzahlen basiert, die zwangsläufig Belastungen mit sich bringen.
Als Antwort auf diese Herausforderungen gewinnt der sanfte Tourismus an Bedeutung. Dieser Ansatz zielt darauf ab, Reisen nachhaltiger zu gestalten, indem er den Schutz der Natur fördert, die kulturelle Integrität bewahrt und die lokale Wirtschaft unterstützt. Obwohl diese Form des Tourismus nicht die gleichen wirtschaftlichen Skaleneffekte wie der Massentourismus bietet, stellt sie eine wichtige Alternative dar, um die negativen Folgen zu reduzieren.
Insgesamt ist ein Umdenken im Tourismus notwendig. Die Förderung nachhaltiger Reiseformen kann dazu beitragen, die Umweltauswirkungen zu minimieren, die kulturelle Vielfalt zu erhalten und die Lebensqualität sowohl für Reisende als auch für die lokale Bevölkerung zu verbessern. Dies erfordert jedoch das Bewusstsein und die aktive Mitwirkung aller Beteiligten—von den Touristen über die Reiseveranstalter bis hin zu den politischen Entscheidungsträgern.
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11. Quellen
- www.doo-yoo.de
- www.themen-tv.de
- www.wikipedia.de
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