Indien - Computerspezialisten aus Indien
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Referat
High-Tech-Spezialisten in Indien / Greencard
Indien ist ein agrarisch orientiertes Entwicklungsland, indem Hunderte von Millionen am Rande des Existenzminimums dahin vegetieren. Es ist ein Land, das Unsummen an Auslandshilfen erhält ohne dass sich der Lebensstandard der Massen nennenswert verbessert hätte. „Ein Fass ohne Boden“ - mit viel Elend.
Auf der einen Seite 500.000 indische Dörfer in denen Menschen noch wie vor 100 Jahren leben mit Holzpflug, primitiven Hütten ohne elektrisches Licht und fließendes Wasser. Auf der anderen Seite jedoch ist Indien zu einer bedeutenden Industrienation geworden. Indien hat modernste Atomreaktoren, hochmoderne Stahlwerke und Universitäten auf hohem Niveau. Man spricht deshalb auch vom High-Tech-Wunder Indiens.
Indiens phänomenaler Erfolg mit leistungsstarker Software, verdankt es vor allem der mathematischen und logischen Kompetenz seiner Bewohner. Schon in der Antike wurde in Indien die Zahl Null erfunden und es schenkte der Welt das Dezimalsystem. In weltweiten mathematischen Tests standen indische Schüler weit vor deutschen Schülern.
Die Schulbildung Indiens zeigt uns, dass aber nur eine Minderheit über die Grundschule hinaus kommt, dass auch im Jahr 2000 nur jeder zweite Inder lesen und schreiben kann. Sicher ist, dass nur die jungen Leute eine hochqualifizierte Ausbildung erhalten können, deren Eltern es sich leisten können. Dies sind meistens Eltern, die den höheren Kasten angehören. Nur die Besten werden gefördert in Schulen und Universitäten die bestens und auf den modernsten Stand ausgerüstet sind. (durch Firmen und Regierung gefördert)
Die Schulung geht meist sehr gezielt auf einzelne Richtungen (Software, EDV, Technik, Englisch) andere Bildungsrichtungen werden vernachlässigt. Kein breitgefächertes Wissen wird vermittelt, dafür ein hochspezialisiertes in einer Fachrichtung. Es werden viele Fachkräfte benötigt, die Technikbegeisterung hält an, denn mehr als 1/3 wählt ein naturwissenschaftliches, medizinisches oder technisches Fach. So kommt es, dass Indien über ein hochmotiviertes, gut ausgebildetes Spezialistenheer verfügt. Es ist ein Ziel jedes Inders dort hinzukommen. Denn ein ausgebildeter indischer Programmierer verdient zwar im Vergleich zu einem amerikanischen nur ein Viertel des Gehaltes, für die gleiche Arbeit. Dies bedeutet jedoch für einen Inder einen sehr hohen Verdienst. Programmierer zählen in Indien zur Oberschicht. Sie können sich mit ihrem Gehalt durchaus Luxusgüter leisten, von denen andere nie etwas erlangen können.
Nach einer neuen Umfrage zufolge, die im Auftrag der Weltbank über Software-Anbieter in den USA durchgeführt wurde, wurde Indien als Nr.1 ermittelt. Die Vorteile der indischen Software-Industrie:
- Niedrige Preise von Softwareprodukten können erreicht werden, wenn Softwareentwicklungsaufträge an indischen Softwarefirmen vergeben werden.
- Qualitätssicherung der Produkte durch Zertifikate, wie ISO 9000, SEL Level 5. usw., wird garantiert.
- Datentransfer durch Hochgeschwindigkeits-Datennetze. Dies spart Kosten und Zeit für die Entwicklung.
- Das Auslagern (Outsourcing) von Aufträgen in indische Softwarehäuser bedeutet eine hohe Kostenersparnis und qualitativ hochwertige Softwareentwicklung. Viele Softwareriesen lassen sich in Indien nieder um sich einen Marktanteil zu sichern, z.B. Microsoft und die holländische Baan Company.
- Englischsprechende, kompetente Fachkräfte (zweitgrößte in der Welt)
- Durch Nutzung indischer Software-Services kann die Konkurrenzfähigkeit erhöht werden, denn hohe Qualität, Kosteneffizienz, typische Technologien, hohe Zeitersparnisse und vor allem Zuverlässigkeit wird geboten.
Heute hat Indien ein Marktanteil von 16,7% an der globalen Software-Industrie, im Bereich der nichtorganisierten Softwareentwicklung, aber der Anteil an Produkten und Produktpaketen ist mit 0,05% sehr gering. Indiens wachsende Schlagkraft als Nation für Softwareexporte, lässt sich daran erkennen, dass diese gegenüber dem globalen durchschnittlichen Wachstum von 20% auf fast 45% zugenommen hat. Indien ist zwar im Ingenieurbereich gut, aber indische Softwarefirmen haben nicht die Kapazitäten ganze Produkte zu entwickeln und zu vermarkten. In diesem Bereich sind die Amerikaner weit voraus. Sie besitzen eine weitaus höhere Marktintelligenz und können Marktbedürfnisse einschätzen. Entwicklung neuer Produkte werden von Unternehmen mit Risikokapital vorangetrieben, dieses steht in Indien jedoch kaum zu Verfügung. Nur etwa 10% indische Firmen besitzt ausreichende Produkterfahrung im wesentlichen Umfang und nur 35% aller Softwarefirmen sind in der Lage komplizierte Aufträge aus dem Ausland zu verstehen. So ist es nicht verwunderlich, dass nur 25 Firmen ein Marktanteil von 73% des Exportes hat.
58% der Exporte geht in die USA.
21% der Exporte nach Europa.
Die indische Regierung hat Software als einen wichtigen Sektor für die wirtschaftliche Entwicklung erkannt. Dies betrifft sowohl die Exporte wie auch den heimischen Markt. Nach den Erfolgen im Export zielt der jüngste Trend der Industrie stärker auf den heimischen Markt, um noch mehr Ressourcen zu erschließen und so noch mehr im internationalen Bereich zu erreichen.
Die Regierung fördert die Softwareindustrie:
- eines der schärfsten Copyrightgesetze
- keine Einfuhrzölle für Computersoftware
- Gewinne aus Softwareexport wurden von der Einkommenssteuer ausgenommen
- Innovationspläne wurden gefördert, wie z.B. die Gründung von 48 Software-Technik-Parks (STHs)
- Aufhebung des staatlichen Monopols beim Internet so können private Internet-Provider (ISP) ihre Dienste anbieten.
Entwicklungsbehinderungen
- Bürokratie im Rahmen der Politik und der Verfahren sind oft Ursachen von Behinderungen
- Es existiert keine richtige Planung oder Entwicklungsrichtung zu viele kleinliche Politiker schaffen viele Probleme
- Andere Wirtschaftssektoren konnten mit Entwicklung im Softwarebereich nicht mithalten.
- Fehlende Stromversorgung, Schnellstraßen, Telekommunikationssysteme, Gebäude und internationale Flughäfen sind zum Problem geworden.
- Ein weiterer Faktor der die Entwicklung behindert, sind die vielen Raubkopien. Trotz des verabschiedeten Copyrightgesetzes ist die in Indien benutzte Software zu 60% unlizenziert.
Indien ist heute ein umworbenes Land, wenn es um Computerspezialisten geht Auch Deutschland hat ein großes Interesse an indischen Fachkräften um den Arbeitskraftmangel in der IT-Branche zu beheben. Um Spezialisten nach Deutschland zu bekommen (es fehlen laut deutscher IT-Industrie 75000 Computerspezialisten) hat Bundeskanzler Gerhard Schröder als Sofortmaßnahme 20000 Arbeitsgenehmigungen für EDV Spezialisten aus Nicht EU-Staaten ausstellen lassen. Die sogenannte Greencard nach amerikanischem Vorbild.
Arbeitserlaubnisse auf eine bestimmte Zahl begrenzt ohne großen bürokratischen Aufwand. Bisher dauerte ein dreimonatiges Arbeitsvisum fünf bis sechs Monate Bearbeitungszeit. Für jeden weiteren Arbeitsbesuch müsste ein neues Visum beschafft werden, was zu Problemen führte. Noch interessieren sich jedoch die meisten Inder eher für die USA, allein wegen der Sprache.
Die Greencard hat in Deutschland ebenfalls für einige Diskussionen geführt, so finden sie viele Manager für notwendig. Die vielen Arbeitslose in Deutschland jedoch sich erbost und viele sehen Versäumnisse in der Wirtschaft, die sich bei der Investition in der Ausbildung seit Jahren zurückgehalten hat. Dringende Sofortmaßnahmen von Seiten der Regierung werden gefordert. Debatten wie Kinder statt Inder wurden geführt, wobei es nicht um Kinder geht die arbeiten sollen, sondern es geht um Ausbildung von Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen jeder Nationalitäten.
Die Wirtschaft muss sich bemühen für Arbeit für alle. Es darf nicht dazu kommen das Arbeitnehmer ausgequetscht werden, solange sie jung sind, und weggeworfen werden, wenn sie älter werden, wie Altpapier was sonst sollen die 31840 EDV-Fachleute die bei deutschen Arbeitslosenämter gemeldet sind, denken. Sie sind laut Unternehmer nicht zu gebrauchen, weil manche schon über 40 sind und eine Weiterbildung brauchen. Und Inder sind viel billiger zu haben. So die IG-Metall von IG-Metall Vorsitzenden Zwickel in einem Bericht. Greencard wäre Rote Karte für Arbeitslose. Die IG - Metall fordert z.B. mehr Ausbildung, Gewichtsverlagerung an den Hochschulen, und Umschulungsprogramme für Quereinsteiger! Andere wiederum sehen in der Aktion Greencard eine Verbesserung, welche vor allem dem Mittelstand helfen wird. Denn es handelt sich schließlich um IT-Spezialisten, um hochqualifiziertes Fachpersonal, welches keinem Einheimischen den Job wegnehmen würde. Ganz im Gegenteil: es werden welche geschaffen.
Die Greencard wäre so eine Entwicklungshilfe für Deutschland. Für Indien bleibt es abzuwarten, ob die exportorientierte Entwicklungspolitik sich auch positiv auf die Entwicklung Indiens auswirkt und nicht nur auf einen kleinen Teil junger hochqualifizierter Spezialisten. Das Wirtschaftswachstum wird vor allem durch diese Minderheit erreicht. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer. Mit der neu entstandenen Industrie werden auch neue Arbeitsplätze geschaffen, die keine höhere Ausbildung erfordern (wie zum Beispiel EDV-Arbeiten, Dateneingaben). Aber ob Indien zu einer ausgeglichenen Einkommensverteilung und Verbesserung der Lebensverhältnisse für die gesamte Gesellschaft kommen wird, ist dennoch fraglich.
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