Faust, Johann - der historische Faust
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Referat
Der historische Faust (Johann Faust, bekannt als Gregor Faust)
Es gibt kaum Quellen, die etwas über das Leben des historischen Fausts aussagen. Man kann sich somit lediglich auf 9 Dokumente beziehen.
Geburtsort:
Es gibt drei verschiedene Städte, die als Herkunft von Faust in Frage kommen:
- Roda (Thüringen)
- Knittlingen (Baden-Württemberg) -> Faustmuseum, „Fauststadt“
- Helmstadt (liegt bei Heidelberg)
Geburtsjahr:
Das Geburtsjahr ist sehr umstritten, so wird von 1480 oder 1481 gesprochen, aber auch von 1466. Nach Forschungen aus den USA (von Frank Baron) ist 1466 das wahrscheinlichste. Er las in einem Brief eines Ingolstädter (Bayern) Gelehrten von 1528 etwas über einen „Doctor Jörg Faustus von Haidlberg“. In anderen Quellen konnte man etwas von einem „Georgius Faustus Helmstet(enis)“ lesen. Dies legte nahe, dass Faust aus Helmstadt kommt. Frank Baron durchsuchte die Archive der Heidelberger Universität und fand dort einen Georgius Helmstedter, der als einer von zwei Studenten sich weigerte, seinen Nachnamen anzugeben. Es lässt sich also vermuten, dass es sich herbei um Faust handelt. Ist dies so, weiß man, dass er 1484 seinen Bachleor und 1487 seinen Master abgelegt hatte.
Beruf und Leben:
Faust war ein unsteter Arzt und ein Alchemist (frühere Form der Chemie und Pharmakologie. Auch bekannt als Pseudowissenschaften). Als erwiesen ist anzusehen, dass Faust 1506 in Gelnhausen (Osthessen) magische Kunststücke vorführte und Horoskope stellte. Dies brachte ihm auch seinen negativen Ruf, so trat er in den laufenden Jahren in vielen süddeutschen Städten als Arzt, Doctor der Philosophie, Wunderheiler und Alchemist auf. Das negative Bild von Faust wurde von der Kirche unterstützt, die ihn als Gotteslästerer und Teufelsbündler beschimpfte. Es gibt aber auch wenige Quellen, in denen Faust als positiv beschrieben wird. So beschreibt zum Beispiel Professor Joachim Camerius Faust als einen „ernst zu nehmenden Sternendeuter“.
Im Jahr 1507 schreibt der Abt Johannes Trithemius in einem Brief über Faust. Er beschimpft ihn als „Landstreicher“, „leerer Schwätzer“ und „betrügerischer Strolch“. Er wirft ihm sogar vor, „mit Knaben die schändlichste Unzucht“ getrieben zu haben. Im Jahr 1513 schreibt Kanonikus in einem Brief, dass sie die Theologen gegen Faust erheben müssen, da er ein „bloßer Prahler“ und „Narr“ sei.
Die letzte Quelle bestätigte Faust 1535 den Aufenthalt in Münster (Westfalen).
Tod:
Faust Tod wird auf 1540/41 datiert. Faust führte im „Hotel zum Löwen“ in Staufen im Breisgau chemische Versuche durch. Angeblich versuchte er Gold herzustellen. Bei einer Explosion starb er. Sein Leichnam sei „grässlich deformiert“ gewesen, so dass man sagte, der Teufel selbst habe sich seiner Seele bemächtigt.
Über Fausts Leben gibt es eine Saga:
Sie handelt von einem jungen Mann namens Johann Faust, Sohn eines Bauern, der nach dem Besuch der Schule in Wittenberg Theologie studiert und den Doktorgrad erwirbt. Später studiert er auch „Medizin, Astrologie und was sonst mit der Magie zusammenhing.“ Er ererbt ein Vermögen von seinem Vetter, gibt dies aber schnell aus. „Sein unbegrenzter Durst nach Erkenntnis“ führt dazu, dass er in einem Wald bei Wittenberg den Teufel beschwört, der „in der Gestalt eines grauen Mönches“ erscheint und am nächsten Tag wiederkommen will. Dies geschieht, wobei der Teufel „zunächst als Schatten hinter dem Ofen und dann als zottige Bärengestalt mit einem Menschenkopf“ auftritt. Faust schließt einen Bund mit dem Teufel ab. Der Teufel soll ihm 24 Jahre lang dienen, dafür soll er Fausts Seele bekommen. Der Vertrag wird mit Fausts Blut unterzeichnet. Der Teufel „solle ihn nach 24 Jahren holen dürfen; wenn bis dahin alle seine Wünsche erfüllt würden.“ Der Teufel nennt sich Mephistopheles und dient Faust gemäß dem Vertrag. „Er verschafft ihm auch einen Famulus, Christoph Wagner mit Namen, und den wunderbar gelehrigen Pudel Prästigiar.“ Faust frönt fortan dem Genuss. Er beginnt zu reisen und „seine magischen Künste“ zu zeigen. In Leipzig reitet er auf einem Weinfass aus Auerbachs Keller, in Erfurt zapft er Wein aus einer Tischplatte, er besucht den Hof des Papstes in Rom, den Sultan in Konstantinopel, den Kaiser in Innsbruck und den Grafen von Anhalt. Nach 16 Jahren bereut er den Vertrag und will ihn aufheben, doch der Teufel schließt einen erneuten Pakt mit ihm. Er verschafft ihm Helena aus Griechenland, mit der Faust einen Sohn namens Justus zeugt, unter der Auflage, dass beide mit Faust sterben müssten. Darum bestimmt Faust seinen Famulus zu seinem Erben. Am letzten Tag der 24 Jahre erscheint „Satan, der Oberste der Teufel“ ihm in furchterregender Gestalt und kündigt ihm für die kommende Nacht den Tod an. Zweimal verhindert Mephistopheles den Suizid des Verzweifelten. Den letzten Abend verbringt er im Dorf Rimlich in der Gesellschaft seiner Freunde. Er bewirtet sie, „ermahnt sie zur Buße und Frömmigkeit“ und nimmt Abschied von ihnen. Zwischen Mitternacht und ein Uhr zieht ein starker Sturm auf. In Fausts Zimmer entsteht „ein Höllenlärm“. Am nächsten Morgen finden die Freunde die Wände im Zimmer mit Blut und Hirnmasse bespritzt, Fausts Augen liegen auf dem Boden, sein Leichnam im Hof „auf dem Miste“. Er wird „in aller Stille“ begraben.
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