Zisterzienser

Schlagwörter:
monastischer Orden, Benediktinerorden, Kloster, Mönche, Zisterzienserklöster, Zisterzienserorden, Referat, Hausaufgabe, Zisterzienser
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Referat

Zisterzienser

 
Die Zisterzienser sind ein monastischer Orden in der Römisch-katholischen Kirche. Er ist durch Reformen aus dem Benediktinerorden entstanden. Die verschiedenen Zweige der Zisterzienser, die sich dem geistlichen Erbe des Mutterklosters Cîteaux verpflichtet wissen, bilden die Zisterzienserfamilie. Dazu zählt neben dem Ordo Cisterciensis noch der Zisterzienserorden der strengeren Observanz. Zahlreichen Mönchen erschien die frühmittelalterliche Kirche mit ihren großen, reich gewordenen Klöstern, ihren mächtigen Kathedralkapiteln als zu prunkvoll. Unruhig gewordene Mönche verließen die großen Klöster und gingen vor 900 Jahren in Rückbesinnung auf das orientalische Wüstenmönchtum in abgelegene Gebiete.

Sie gründeten 1098 in Cîtaux in der Nähe von Dijon in Frankreich den Zisterzienser Orden. Sein ursprünglicher Zweck war es, eine strenge und einfache Regel Benedikts wiederherzustellen. Dazu wurden Häuser in abgelegenen Gebieten errichtet, in denen die Brüder, ohne von der Welt gestört zu werden, Gottesdienste abhalten, arbeiten und sich gegenseitig helfen konnten. Den strengen Regeln des Fastens und Schweigens fügten sie Handarbeit hinzu.

Wegen ihrer Kleidung und ihrer Bescheidenheit nannte man sie auch die „grauen Mönche“. Wegen ihres konsequenten Lebensstils und ihrer hohen Ziele für die Kirche wurden die Zisterzienser bald die treibende Kraft zur Reform in der Kirche und schließlich auch im Papsttum selbst. Wirtschaftlich waren die zisterziensischen Klöster unabhängig und selbständig und wurden wichtige Bahnbrecher der Landwirtschaft. Sie entwickelten die ersten Ansätze der Viehzucht und spielten z.B. eine wichtige Rolle in der englischen Schafzucht.

Der berühmteste Mönch des Zisterzienserordens war Bernhard von Clairvaux (1090-1153), ein Adliger aus Burgund. Nur zwei Jahre nach seinem Eintritt in das Kloster Cîtaux wurde er ausgesandt, um Clairvaux zu gründen und zu leiten, eines der einflussreichsten Klöster des Ordens. Wegen seiner strengen Askese und großen Beliebtheit als Prediger spielte Bernhard eine wichtige Rolle im politischen und religiösen Leben seiner Zeit. Er verteidigte erfolgreich den Papst gegen seine Nebenbuhler. Er bekämpfte das Ketzertum des Heinrich von Lausanne und die Irrlehre Peter Abaelards. Er reist weit herum, um zum zweiten Kreuzzug aufzurufen. Als Mystiker und Liederdichter zeigte er sich geistlich von seiner besten Seite. Die Verfolgung der Juden kritisierte er heftig.

Als Bernhard mit 22 Jahren dem Orden beitrat, brachte er ca. 30 Freunde und Verwandte mit, einschließlich 5 seiner eigenen Brüder, die durch seine charismatische Hingabe gewonnen wurden. Er gründete das vierte Tochterkloster des Ordens und blieb bis zu seinem Tod dessen Abt. Als er als bekanntester Mann seiner Zeit starb, gab es 388 Zisterzienserklöster in ganz Europa. Mitglieder des Ordens waren in Schlüsselpositionen von Kastilien bis Schweden. Eines der 388 Klöster ist z.B. das Zisterzienserkloster in Riddagshausen, Riddagshausen ist heute ein Stadtteil von Braunschweig.
Anfang des 12. Jahrhundert breiteten sich die Zisterzienser auch östlich des Rheines aus. Im Jahr 1145 wurde das Kloster Riddagshausen als Tochter von Amelungsborn bei Lüneburg gestiftet. Mit dem Bau der heutigen Klosterkirche wurde bereits vor 1220 begonnen, 1275 wurde sie geweiht. Die Zisterzienserkirche ist eine in Kreuzform errichtete dreischiffige Pfeilerbasilika mit rechteckigem Chorumfang und 14 Kapellen. Heinrich der Löwe hat das Zisterzienserkloster überaus prachtvoll ausgestattet. Seit der Reformation 1568 ist die Klosterkirche evangelische Gemeindekirche. Die Zisterzienser siedelten sich oft in Sumpfgebieten an. Denn die neuen Mönche zeigten Verbundenheit mit der Schöpfung, regulierten die Naturkräfte, legten Teiche an, bearbeiteten Steine und Metalle, ernteten Getreide und Obst. Die Lebensweise war auffallend einfach in Kleidung und Nahrung. Schmucklos kahl und ohne Türme sollten auch ihre Klöster sein.

900 Jahre Zisterzienserorden wurde natürlich gefeiert. An den Feierlichkeiten nahm auch ein lutherischer Abt teil. Er ist Abt vom Kloster Amelungsborn. Er ist der einzige verheiratete Abt und kam mit seiner Frau. 800 Gäste, Angehörige des Zisterzienserordens aus aller Welt, trafen sich zunächst zur Vesper, dem klösterlichen Abendgottesdienst, im Weingut Vougeot, wo das spätere Kloster von Cîteaux seinen Anfang nahm. In Cîteaux leben heute 50 Trappistenmönche, Angehörige einer 1664 von den Zisterziensern abgespaltene Gruppe strenger Observanz. Der amtierende Abt heißt Olivier Quenardel. In Zukunft werden Trappisten und Zisterzienser wieder enger zusammenarbeiten. Dieses wurde während der Feierlichkeiten vereinbart.

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