Tutanchamun und seine Entdecker

Schlagwörter:
Ägypten, Fluch des Pharao, Howard Carter, Lord Carnarvon, Referat, Hausaufgabe, Tutanchamun und seine Entdecker
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Referat

Die Entdecker von Tutanchamun


Vorgeschichte der Entdecker

Howard Carter wurde am 09.Mai 1874 in Kesington in der Grafschaft Norfolk / England als einer von elf Geschwistern geboren. Wegen seiner angegriffenen Gesundheit besuchte er keine Schule und wurde von seinem Vater zu Hause unterrichtet. Von ihm erlernte er auch die Malerei und zunächst schien es, als könne er davon ganz gut leben. 1891 fand er auf Empfehlung von Lady Amherst of Hackney eine Anstellung im Britischen Museum, wo er Ausgrabungsskizzen kopierte. Mit 17 Jahren schloss er sich dem Egyptian Exploration Found an und reiste das erste Mal nach Ägypten. Er erhielt eine ägyptologische Ausbildung von mehreren bedeutenden Ägyptologen dieser Zeit, allen voran Sir William Flinders Petrie, dessen Assistent er später wurde. 1892 begleitete Howard Carter Petrie zu dessen Ausgrabungen nach Tell el-Amarna. Eines Abends, bei der Präsentation der Tagesausbeute, zeigte Petrie seinem Assistenten Carter einen Siegelring mit dem Namen eines Königs. Es war der Siegelring Tutenchamuns. Von diesem Tag an dachte Carter an nichts anderes mehr als das Grab Tutenchamuns zu finden.
1899 wurde Carter von Gaston Maspero zum Chefinspektor über die Denkmäler Oberägyptens und Nubiens ernannt. 1904 erhielt Carter dann das Inspektorat über Unterägypten. Dieses übte er aber nur für 1 Jahr aus, weil er nach einem Zwischenfall in den Norden versetzt wurde. Bald nach seiner Versetzung trat er von seinem Amt zurück und widmete sich bis 1907 dem Malen.

1866 kam Lord Carnarvon, der später die Ausgrabungen von Carter finanzierte, zur Welt. Mit 29 Jahren heiratete er Alimina Wombwell, eine uneheliche Tochter von Alfred Rothschild, Mitglied einer steinreichen Bankiersfamilie. Durch diese Heirat wurde Carnarvon noch reicher. Nun konnte er sich noch stärker seiner Leidenschaft, der Archäologie, widmen. Da er nach einem Autounfall unter Atembeschwerden litt, empfahlen ihm die Ärzte England zu verlassen und wärmere Gebiete aufzusuchen. So kam er 1903 nach Ägypten. Bald nahm er an den ersten Ausgrabungen teil und stellte fest, dass ihm etwas fehlte, nämlich fundiertes Fachwissen. Sir Gaston Maspero empfahl ihm einen idealen Partner, der seiner Meinung nach das erforderliche Fachwissen besaß, Howard Carter.

Nach ihrem ersten Treffen 1907 war die Rollenverteilung schnell klar: Carter bestimmte die Ausgrabungsstätten und Carnarvon trug die Kosten.
In den ersten 10 Jahren ihrer Zusammenarbeit machte sie zwar einige Funde, aber es war kein „weltbewegender“ darunter.
Erst im Jahr 1917 konnte sich Carter, seinem „Sehnsuchtsziel“, der Entdeckung des Grabes von Tutenchamun im Tal der Könige, wieder widmen.


Der Fund

1921 billigte Carters Geldgeber, Lord Carnarvon, ihm noch eine letzte Ausgrabungssaison zu. Als Grabungsort wählte Carter eine Ansammlung von Arbeiterhütten in der Nähe des Grabes Ramses IV. Den Fund, später auch als „Sensation des Jahrhunderts“ bezeichnet, machte einer der Mitarbeiter Carters, der mit einem Stock im Schutt herumstocherte und dabei eine steinerne Stufe entdeckte. Am 4. und 5. November 1922 grub daraufhin die Suchmannschaft Carters, bis sie auf eine Tür aus Stein mit unangetasteten Siegeln stieß. Hatten sie tatsächlich ein Grab entdeckt?
Carter telegrafierte den folgenden Text an Lord Carnarvon: „Habe endlich wunderbare Entdeckung im Tal gemacht – ein großartiges Grab mit unbeschädigten Sigeln. Bis zu ihrer Ankunft alles wieder zugedeckt. Glückwunsch“.
Als Carnarvon am 23. November endlich eintraf wurde die Steintür freigelegt und dabei weitere Siegel entdeckt – mit der Aufschrift
Nb-chprw-r – dem Thronnamen Tutenchamuns – sein Grab war endlich gefunden! Eine genaue Überprüfung der Siegel ergab dann jedoch, dass diese nicht mehr unbeschädigt waren. Das hieß, dass sich vor ihnen schon Grabräuber am Grab zu schaffen gemacht hatten.
Nach der Öffnung der ersten Tür fanden sie einen ca. 8 m langen Gang, an dessen Ende eine zweite Tür war. Aber auch hier waren die Siegel nicht mehr intakt und keiner wusste zu diesem Zeitpunkt, ob die Grabräuber vielleicht schon alles ausgeräumt hatten. Carter schlug ein Loch in die zweite Tür und konnte in einen Raum blicken – auch Vorraum genannt - dessen Inhalt alle seine Erwartungen übertraf: seltsame Tiere und Statuen, Truhen, Stühle, vergoldete Ruhebetten in Tiergestalt, ein Thron mit Bildern Tutenchamuns und seiner Frau, fast lebensgroße Wächter aus schwarzem Holz und Gold – überall glänzendes Gold!
Alle fragten sich, ob es wohl noch weitere Räume gäbe.
Auf die Beantwortung dieser Frage mussten Carter und sein Team noch lange warten, denn es dauerte 3 Monate, alle Schätze zu fotografieren, zu nummerieren, zu registrieren und schließlich zu verpacken. Dies war eine sehr schwierige und langwierige Aufgabe, nicht zuletzt deshalb, weil die Nachricht über den sagenhaften Fund inzwischen um die ganze Welt gegangen war und viele Neugierige den Eingang des Grabes belagerten.
Nachdem diese Arbeiten endlich abgeschlossen waren gelangten sie in den eigentlichen Grabraum des Pharaos: ein über 3 m hoher und fast ebenso breiter Schrein und daneben eine Schatzkammer. Ganz besondere Begeisterung löste ein halb so großer vergoldeter Schrein für die Gefäße mit den Eingeweiden des Königs – genannt Kanopen - aus: Die vier
Schutzgöttinen in durchscheinenden Gewändern umringten ihn in alle Himmelsrichtungen mit ausgebreiteten Armen.
Nun begann die technisch schwierigste Aufgabe für Carters Team. Sie mussten in der Enge der kleinen Grabkammer den riesigen Schrein und drei weitere Särge, die sie darin fanden, zerlegen, um an den Sarkophag Tutenchamuns heranzukommen. Die zwei äußeren dieser drei ineinander
geschachtelten Särge waren aus Holz mit Goldauflage und der innerste war aus massivem Gold. Schon er allein wog 225 kg.
Die Arbeiten gingen nur stockend voran, da es mit den ägyptischen Behörden immer wieder zu Differenzen um die Besitzrechte an den Funden kam.
Am 12. Februar 1924 war es dann endlich so weit: Die schwere, steinerne Deckplatte des Sarkophags wurde abgenommen und endlich konnten sie auf die äußere Mumienhülle des Königs blicken.
Aber es gab wieder zeitraubende Auseinandersetzungen mit der Regierung. Dieses Mal kam es sogar zu einem Prozess, bei dem Carter zwar das Recht auf einen Teil der Funde und eine weitere Erlaubnis zur Grabung bekam, allerdings durfte er nur als „Aufseher“ der Altertumsbehörde tätig sein und es wurden ihm fünf „Assistenten“ zur Seite gestellt, die als Kontrolleure der Behörde tätig waren.
Trotz aller Widrigkeiten war das Freilegen der Mumie eine neue Sensation. Kopf und Brust waren mit der heute so berühmten, 11 kg schweren, goldenen Totenmaske bedeckt. Beim Auswickeln der Mumie fanden sich unter den Mumienbinden noch viele goldene Schmuckstück und Waffen. Unter Mithilfe von Dr. Derry, Anatomieprofessor der Universität Kairo, wurde die Mumie vollständig ausgewickelt. Der Kopf hatte sich vom Rumpf gelöst und ein Arm war abgebrochen. Dennoch waren alle begeistert.
In der Schatzkammer fanden sie noch weiteres Mobiliar und unter anderem zwei kleine Särge, vermutlich die Totgeburten von Tutenchamuns Frau.
Es benötigte 8 weitere Jahre intensivster Arbeit bis alles geborgen und registriert war. Bis auf einige wenige Fundstücke, die während der Ausgrabung „verschwunden“ sind, kann man bis heute alles im Ägyptischen Nationalmuseum in Kairo betrachten.


Der „Fluch des Pharao“

Als Howard Carter das Grab des Tutenchamun 1922 öffnet, wird 1000 km weiter, zu Hause in England, Carters Haustier von einer Schlange gefressen.
Von dem zwanzigköpfigen Team aus Wissenschaftlern, die die Hauptkammer des Grabes von Tutenchamun öffnen, sterben 13 kurz danach unter mysteriösen Umständen. Darunter auch Lord Carnarvon, er stirbt wenige Wochen nach der Öffnung des Grabes an hohem Fieber, scheinbar verursacht durch einen Insektenstich. Auch sein Hund stirbt. Gleichzeitig fällt in ganz Kairo der Strom aus.
Sind all diese Geschehnisse folgen eines Fluches oder gibt es eine wissenschaftliche Erklärung?
Waren es Gifte, die Jahrtausende ihre Wirkung behielten und mit denen die Pharaonen vor menschlicher Berührung geschützt werden sollten? Waren es Strahlungen, die die Mumien in ihren Felsengräbern schützen sollten? Gab es am Eingang des Grabes tatsächlich eine Tontafel mit der Aufschrift „Der Tod wird den mit seinen Schwingen erschlagen, der die Ruhe des Pharaos stört“, die schon kurz nach ihrem Auffinden spurlos verschwunden ist?
Oder sind all diese seltsamen Todesfälle nur reiner Zufall?
Es gibt hingegen auch beteiligte Personen, die ein hohes Alter erreichten. Zu diesen zählen unter anderem Dr. Douglas Derry, der Arzt, der die Mumie Tutenchamuns untersuchte und Howard Carter, Leiter der „Operation Tutenchamun“, der nie an einen Fluch glaubte – hat ihn das gerettet?
Tatsache ist, dass es immer wieder Wissenschaftler gab und auch immer noch gibt, die versuchen Beweise für oder gegen den Fluch zu finden.

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