Romantik

Beschreibung / Inhalt
Das Dokument beschäftigt sich mit der literarischen Strömung der Romantik. Der Schwerpunkt liegt auf der Ästhetik und Kunstanschauung in der romantischen Poesie. Die Romantiker haben das Ziel, die Poesie mit der Philosophie und Rhetorik zu vereinen und die Poesie poetisch und gesellig zu gestalten. Außerdem wollen sie durch die Schwingungen des Humors und der Phantasie Gegensätze wie Traum und Wirklichkeit miteinander verschmelzen und die empirische Realität in einer höheren Wirklichkeit aufgehen lassen. Die Romantik ist eine Gegenbewegung zur rationalistischen Spätaufklärung und zur formalen Strenge der Klassik. Sie steigert das schöpferische Ich ins Universale und betrachtet die Poesie als Bewusstseinserweiterung und Überwindung aller Grenzen. Die Romantiker streben nach Harmonie zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Endlichem und Unendlichem, und möchten das Leben poetisch gestalten. Die Formen der Werke sind offen, bruchstückhaft und uneinheitlich, um die Einheit von Literatur und Leben zu verwirklichen.

Ein weiteres Thema, das in dem Dokument angesprochen wird, ist die Rolle der Frauen in der romantischen Literatur. Zum ersten Mal treten Frauen als gleichberechtigte und teils zentrale Gestalten des literarischen Lebens ins Rampenlicht. Sie sind unabhängig und selbstbewusst und haben maßgeblichen Einfluss auf den romantischen Zirkel.

Zuletzt geht es um das romantische Verständnis des Mittelalters. Die Romantiker betrachten das Mittelalter als untergegangenes Zeitalter der Harmonie und idealisieren die Betrachtung gotischer Bauten sowie die Lektüre der Minnesänger. Das Mittelalter wird zur zeitlosen Ära stilisiert, deren Verlust in der Gegenwart beklagt wird, und dessen Wiederkehr mit Hilfe der Poesie ersehnt wird. In der zweiten Phase der Romantik,die als Hoch- oder Heidelberger Romantik bekannt ist, wird das Historische wichtiger, und die Volksdichtung rückt in den Mittelpunkt. Besonders die Sammlungen von Volksliedern, Märchen und Sagen werden zusammengetragen, um das Urwissen um die Einheit aller Dinge wiederzuentdecken.

Zusammenfassend beschäftigt sich das Dokument mit der romantischen Kunstanschauung, der Rolle der Frauen in der romantischen Literatur und dem romantischen Verständnis des Mittelalters. Die Romantiker streben nach Harmonie und verklären das Mittelalter als ideale Ära, um das Urwissen um die Einheit aller Dinge wiederzuentdecken. Die Form der literarischen Werke ist uneinheitlich und bruchstückhaft, um die Einheit von Literatur und Leben zu verwirklichen.
Direkt das Referat aufrufen

Auszug aus Referat
ROMANTIK Die romantische Poesie ist eine progressive Universalpoesie. Ihre Bestimmung ist nicht bloß, alle getrennten Gattungen der Poesie zu vereinigen und die Poesie mit der Philosophie und Rhetorik in Berührung zu setzen. Sie will und soll auch Poesie und Prosa, Genialität und Kritik, Kunstpoesie und Naturpoesie bald mischen, bald verschmelzen, die Poesie lebendig und gesellig und das Leben und die Gesellschaft poetisch machen, den Witz poetisieren und die Formen der Kunst mit gediegenem Bildungsstoff jeder Art anfüllen und sättigen und durch die Schwingungen des Humors beseelen. Sie umfaßt alles, was nur poetisch ist, vom größten, wieder mehrere Systeme in sich enthaltenden Systeme der Kunst bis zu dem Seufzer, dem Kuß, den das dichtende Kind aushaucht in kunstlosem Gesang. Dieses programmatische 116. Athenaeum-Fragment von Friedrich Schlegel enthält in nuce alle entscheidenden Aspekte der Welt- und Kunstauffassung, die jene breite Bewegung kennzeichnen, mit der an der Schwelle zum 19. Jahrhundert nicht nur eine neue literarische Strömung, sondern auch ein neues Lebensgefühl sich Ausdruck verschaffte. Wie weit entfernt ist diese ästhetische Grundsatzerklärung von dem, was als trivialisierter Begriff heutzutage unter dem Stichwort Romantik in den Köpfen herumschwirrt Der verkitschte See bei Mondschein, das für zwei Personen gedeckte Tischlein mit Kerzenschimmer enthalten nur noch völlig degenerierte Spuren jenes Kunst- und Lebenskonzeptes. Von den Brüdern August Wilhelm ...
Direkt das Referat aufrufen