Expressionismus
Beschreibung / Inhalt
Das Dokument beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Expressionismus in der europäischen bildenden Kunst und Literatur von 1910 bis 1925. Es wird erklärt, dass der Begriff „Expressionismus“ auf lat. expressio (Ausdruck) zurückzuführen ist und bezieht sich auf Künstler wie Paul Cezanne, Henri Matisse und Vincent van Gogh. Die Schriftsteller und Maler dieser Epoche wurden zwischen 1875 und 1895 geboren, was bedeutet, dass sie während des Kaiserreichs Deutschlands (1871-1918) gelebt haben. Der Erste Weltkrieg hatte einen großen Einfluss auf diese Generation von Künstlern und Autoren, was sich auch in ihren Werken widerspiegelte. Das Dokument beschreibt die ablehnende Haltung gegenüber Naturalismus, Militarismus und Kapitalismus zugunsten von Kosmopolitismus, Pazifismus und Sozialismus.
Die expressionistische Sprache wird als extrem subjektiv beschrieben, gekennzeichnet durch Pathos und Ekstase. Die Autoren dieser Epoche forderten die „Befreiung“ des Wortes aus tradierten Zwängen und Grammatikregeln, was sich in der Verwendung von visionären Bildern, weit hergeholten Metaphern, Farbsymbolik und Laut- und Klanggedichten zeigt. Einige der wichtigsten Vertreter des Expressionismus sind Ernst Barlach, Gottfried Benn, Georg Kaiser, Else Lasker-Schüler, Heinrich Mann, Georg Trakl, August Stramm, Franz Werfel, Carl Sternheim und Frank Wedekind.
Das Dokument geht auch kurz auf den Dadaismus (1916-1924) und den Surrealismus (ab 1917) ein. Der Dadaismus war eine revolutionäre Bewegung, die eine Verhöhnung der expressionistischen Tendenzen darstellt und die Sinnlosigkeit der bürgerlichen Ordnung mit einer völlig freien Kunst begegnen wollte. Der Surrealismus strebte danach, das Einfach-Reale und die herkömmliche Vorstellungswelt zu überwinden, indem er Halluzinatorisch-Visionäres und Wirkliches mit Traumhaftem verband.
Obwohl die meisten der genannten Bewegungen ihren Ursprung in der bildenden Kunst hatten, zeigen einige der wichtigsten Schriftsteller dieser Epochen auch surrealistische Züge in ihren Werken, wie Franz Kafka und Hermann Kasack. Alles in allem stellt das Dokument eine übersichtliche Darstellung der wichtigsten künstlerischen Strömungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar.
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Auszug aus Referat
10. Kapitel Expressionismus Expressionismus (1910-1925) Begriff lat. expressio Ausdruck. Zunächst als Ausdruckskunst Bezeichnung für europäische bildende Kunst zu Anfang des Jahrhunderts, z. B. die Malerei von Paul Cézanne, Henri Matisse, Vincent van Gogh; seit 1911 auch für die Literatur (1910-1925); häufig identisch mit Moderne. Einzige noch ungefähr abgrenzbare literarische Epoche des 20. Jahrhunderts. Historischer Hintergrund Die Generation der zwischen 1875 und 1895 geborenen Schriftsteller, Maler und Bildhauer ist geprägt durch das Kaiserreich seit 1871: den Ersten Weltkrieg, die Großstadterfahrung, die Regierungszeit Wilhelms II. (1888-1918): zunächst Bürgerkaiser, dann nur Nationalist. Vorrang des Militärischen (Carl Zuckmayer, Der Hauptmann von Köpenick: Der Mensch fängt erst beim Leutnant an). ln den Gründerjahren nach 1871 entsteht ein neureiches, selbstzufriedenes Bürgertum. Der Konflikt mit den Vätern der Gründerzeitgeneration ist beherrschendes Motiv expressionistischer Literatur, z. B. Franz Kafka: Das Urteil. Die jungen Künstler lehnen Naturalismus, Militarismus und Kapitalismus ab und fordern Kosmopolitismus, Pazifismus, Sozialismus. Die Erfahrung der Großstadt (Folgen der Industrialisierung, Ballung sozialer Probleme, Isolation, Alkohol, Drogen) wird gestaltet in Großstadtromanen (z.B. Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz). Vorstellung vom Sumpf der Stadt, Sodom und Gomorrha, Gott Baal (Georg Heym, Bertolt Brecht): Entlarvung einer faszinierenden inneren ...
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