Lenz, Siegfried: Zeit der Schuldlosen

Beschreibung / Inhalt
Das Referat befasst sich mit dem Werk „Zeit der Schuldlosen“ von Siegfried Lenz. Das Werk entstand aus den Hörspielen „Zeit der Schuldlosen“ und „Zeit der Schuldigen“ und thematisiert eine Extremsituation, in der neun schuldlose Männer dazu gezwungen werden, entweder ihren eigenen Untergang in Kauf zu nehmen oder den Attentäter Sason zu verraten. Das Werk wirft die Frage auf, wie weit Schuldlosigkeit nur ein Glücksfall ist und unter welchen Bedingungen sie in ihr Gegenteil umschlägt.

Die Charaktere des Werkes werden vorgestellt, darunter der Attentäter Sason, der sich weigert, seine Freunde und Verbündeten zu verraten, der Lastwagenfahrer, der versucht, ihn mit Gewalt dazu zu bringen, die Namen preiszugeben, und der Arzt, der ihn anfangs schützt, sich aber später zurückzieht. Die neun Schuldlosen haben alle keinen Namen, sondern sind nach ihren Berufen benannt. Nur der Bauer, der Student und der Konsul setzen sich gegen den Diktator auf und weigern sich, für ihn zu arbeiten.

Der Diktator steht in Vertretung für die Politik und die Angst wird als Hauptthema der Politik dargestellt. Die Angst der Individuen vor dem politischen Geschehen lässt deutlich werden, wie stark das Handeln des Einzelnen eingeschränkt wird. Der Student erkennt, dass nicht Sason schuldig ist, sondern der Diktator. Die Abwägung des Verhältnisses 9:1 überzeugt ihn nicht, da es keine Maßeinheit für Schicksale gibt und Schuld sich nicht in Prozenten ausdrücken lässt.

Das Werk stellt also die Frage nach der Schuldlosigkeit und der individuellen Verantwortung in politischen Extremsituationen. Es zeigt, wie der Druck von außen das Handeln des Einzelnen bestimmt und wie schwierig es ist, sich gegen eine diktatorische Politik zu wehren.
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Auszug aus Referat
Siegfried LENZ Zeit der Schuldlosen Buchbesprechung von Florian Katzinger Enns, am 8. Juni 1997 im Rahmen des Deutschunterreichtes am BORG Perg Der Autor Siegfried Lenz wurde am 17. März 1926 in Lych in Ostpreußen geboren. Nach dem Krieg aus seiner Heimat vertrieben, studierte Lenz Literatur, Anglistik und Philosophie. Lenz widmete sich dann dem Schreiben und lebt seit 1951 als freier Schriftsteller. Lenz ist einer der renommiertesten Nachkriegsautoren, dessen Erfolg vor allem in der Gegenwartsbezogenheit seiner Werke begründet ist. Das Werk Aus den beiden Hörspielen Zeit der Schuldlosen und Zeit der Schuldigen entstand das vielbeachtete und auch verfilmte Politdrama Zeit der Schuldlosen . Lenz versetzt seine Figuren in Eine Extremsituation, in der ihnen nur die Alternative zwischen dem eigenen Untergang und dem Verrat an anderen bleibt. In diesem Werk bestimmen nicht die Charaktere den Verlauf des Geschehens, sondern diese erscheinen von der Situation bestimmt. Es kommt zur Probe und zur Frage Was kann man aus dem Menschen machen? In einem Selbstkommentar sagte Lenz: Ich dachte mir eine Lage aus, in der Schuldlosigkeit, die durch schweigende Billigung und Wegsehen erkauft war, auf eine Härteprobe gestellt und widerlegt wird ... Ich wollte herausbekommen uns selbst verstehen lernen, wie weit Schuldlosigkeit nur ein Glücksfall ist und unter welchen Bedingungen sie in ihr Gegenteil umschlägt. Der Inhalt Auf Befehl des Diktators werden neun schuldlose Männer solange in Haft ...
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