Indien - Ein Land zwischen Kinderarbeit und Hightech

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Kinderarbeit in Indien, Schule, Software, Programmierer, Referat, Hausaufgabe, Indien - Ein Land zwischen Kinderarbeit und Hightech
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Referat

Indien - Ein Land zwischen Kinderarbeit und High-Tech

Schuften statt Schule - Kinderarbeit in Indien:
Allein in Indien gibt es mehr als 44 Mio. erwerbstätige Kinder, weltweit sind es mindestens 200 Mio. Kinderarbeit ist in der Industrie ein wichtiger Standortfaktor geworden: Kinder erhalten weniger als die Hälfte von dem, was ein Erwachsener im Durchschnitt verdient. Über 150 000 Kinder arbeiten hauptberuflich in der indischen Teppichindustrie. Da durch das große Angebot an Teppichen die Preise ständig fallen, sind Kinder gesuchte Arbeitskräfte. Außer dem Teppichknüpfen gibt es viele andere Arbeiten, für die man Kinder zwischen sechs und fünfzehn gerne einsetzt (Tabak pflücken - Indonesien, T- Shirts nähen- Bangladesch, Handtaschen fertigen- Thailand usw.) Doch auch schon dreijährige Kinder verdienen durch Betteln mehr, als sie verbrauchen und ernähren so ihre arbeitslosen Eltern , die auf sie angewiesen sind, da es im Entwicklungsland Indien keine Arbeitslosenversicherung oder Altersvorsorge gibt, mit. In Indien geht nur etwa die Hälfte (?) der Kinder in die Schule. Da viele Kinder während ihrer ersten Lebensjahre sterben, ist es wichtig, viele Nachkommen zu haben. In indischen Familien sind 5 Kinder der Normalfall, und es werden mehr Kinder geboren, als alte Menschen sterben. So steigt die Einwohnerzahl um ca. 17 Mio. Menschen pro Jahr (entspricht ungefähr der Einwohnerzahl Australiens); auch das Angebot an Arbeitskräften und somit der Arbeitslosigkeit wächst, und es werden niedrige Löhne gezahlt.


Indien als Software-Hersteller:
Seit einigen Jahren baut Indien konsequent eine eigene Software-Industrie auf und ist zu einem Hauptproduzenten der Informatik-Industrie geworden. Computerprogramme sind ideales Exportgut; für die Produktion von Software-Programmen benötigt man nicht viel Kapital, keine Rohstoffe und außer einem Datennetz keine Infrastruktur (Verkehrsnetz, Telefonnetz, Energieversorgung). Der Export von Software begann Anfang der 70 er Jahre. Seit Beginn der 80 er Jahre hat der Export jährliche Steigerungsraten von bis zu 50%.

  • 1980 - 4 Mio. US $
  • 1989/90 - 105 Mio. US $
  • 1997/98 - 1,65 Mrd. US $
  • 1998/99 - 2,6 Mrd. erwartet

Prognosen weisen für das Jahr 2008 einen Export von 100 Mrd. US $ aus. Einer der Hauptabnehmer indischer Software sind mit 58 % die USA, gefolgt von Europa (20%). Weitere Abnehmer sind Südost- Asien, West- Asien, Japan, Australien u.a. Viele Firmen bspw. IBM, Motorola, Intel, Microsoft usw. haben in Indien eine Niederlassung, d.h. sie haben dort selbst Entwicklungszentren eröffnet. Der Vorteil der Produktion im Entwicklungsland ist, dass Inder sehr preisgünstig Arbeiten erledigen (Niedriglohnland), die in Deutschland nicht zu bezahlen wären. Junge Software-Spezialisten erhalten umgerechnet etwa ein Zehntel des Stundenlohns eines deutschen Arbeiters. Bildschirmtipperinnen tippen sogar zu einem Stundenlohn von weniger als einem 1 EUR. Außerdem arbeitet Indien durch die Zeitverschiebung von 13 Std., während Amerika schläft. Seit 1990 gibt es staatlich geförderte Software-Technologie-Parks (zur Zeit 12 Stück; geplant sind der weitere Ausbau und insbesondere der Aufbau von ca. 50 Global Software Cities). Spezielle Förderprogramme schließen finanzielle und steuerliche Anreize für Unternehmen ein und beinhalten die Schaffung von Infrastrukturen.

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