Brentano, Clemens - Hörst du, wie die Brunnen rauschen (Gedichtinterpretation)
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Referat
Clemens Brentano: „Hörst du, wie die Brunnen rauschen“ (Gedichtanalyse)
Hörst du wie die Brunnen rauschen
von Clemens Brentano
1 |
Hörst du wie die Brunnen rauschen, |
2 |
Hörst du wie die Grille zirpt? |
3 |
Stille, stille, laß uns lauschen, |
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Selig, wer in Träumen stirbt. |
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Selig, wen die Wolken wiegen, |
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Wem der Mond ein Schlaflied singe, |
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O wie selig kann der fliegen, |
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Dem der Traum den Flügel schwingt, |
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Daß an blauer Himmelsdecke |
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Sterne er wie Blumen pflückt: |
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Schlafe, träume, flieg', ich wecke |
12 |
Bald Dich auf und bin beglückt. |
(„Hörst du wie die Brunnen rauschen“ von Clemens Brentano ist auch in unserer Gedichtedatenbank zu finden. Dort findest Du auch weitere Gedichte des Autoren. Für die Analyse des Gedichtes bieten wir ein Arbeitsblatt als PDF (23.9 KB) zur Unterstützung an.)
Inhaltsangabe
Das Gedicht „Hörst du, wie die Brunnen rauschen“ von Clemens Brentano entführt den Leser in eine nächtlich-verträumte Szene. Ein lyrisches Ich wendet sich an ein „du“ und lädt dieses Gegenüber ein, in die Stille der Nacht hineinzuhorchen. Zunächst werden Geräusche der Natur beschrieben: das Rauschen der Brunnen und das Zirpen der Grille. In dieser ruhigen Atmosphäre fordert der Sprecher zur Aufmerksamkeit auf – „Stille, stille, laß uns lauschen“ –, um gemeinsam den Klängen der Nacht zu lauschen. Allmählich gleitet das Gedicht in die Welt des Traums: Der Sprecher preist denjenigen glücklich, der sich im Traum verliert – „selig, wer in Träumen stirbt“. Im Folgenden entfaltet sich eine Traumvision: Wolken wiegen den Schlafenden sanft, der Mond singt ihm ein Schlaflied, und der Träumer kann im Traum fliegen. In dieser fantastischen Traumwelt pflückt der Schlafende Sterne vom Himmel wie Blumen. Am Ende versichert das lyrische Ich dem Schlafenden, es werde ihn *„bald… auf“*wecken und ist darüber „beglückt“. Insgesamt schildert Brentano also, wie das Eintauchen in den Traumzustand – angeregt durch die nächtliche Natur – dem Menschen Glück und Geborgenheit schenkt.
Formale Analyse
Brentanos Gedicht besteht aus zwölf Versen, die häufig in drei Strophen zu je vier Versen gegliedert wiedergegeben werden. Es liegt durchgehend ein Kreuzreim (alternierendes Reimschema ABAB) vor. So reimt sich z.B. „rauschen“ (Vers 1) auf „lauschen“ (Vers 3) und „zirpt“ (V. 2) auf „stirbt“ (V. 4). Auch in den folgenden Versgruppen setzt sich dieses Reimmuster fort (etwa „wiegen“ – „fliegen“, „singt“ – „schwingt“ etc.). Diese konsequente Reimbindung verleiht dem Gedicht einen geregelten, harmonischen Klang.
Das Versmaß ist ein vierhebiger Trochäus mit regelmäßigem Wechsel von weiblichen und männlichen Kadenzen. Das bedeutet, die Verse wechseln ab zwischen acht Silben (letzte Silbe unbetont) und sieben Silben (letzte Silbe betont). Dieses stetige Alternieren der Kadenzen sowie das fallende trochäische Metrum erzeugen einen wiegenden Rhythmus, der an ein Lied oder Wiegenlied erinnert. Tatsächlich kann das Gedicht als Schlaflied verstanden werden – es hat durch Metrum und Reim einen liedhaften, melodischen Charakter. Die formale Strenge (regelmäßiges Metrum, durchgängiger Kreuzreim) und die eingängigen Wiederholungen (siehe unten) unterstützen den sanften, beruhigenden Ton des Gedichts und verstärken den Eindruck von Harmonie und Ruhe, den das lyrische Geschehen vermittelt.
Sprachliche Analyse
Auffällig ist der einfache, liedhafte Sprachstil des Gedichts, der mit vielen Wiederholungen und Klangelementen arbeitet. Gleich die ersten beiden Verse sind rhetorische Fragen: „Hörst du, wie die Brunnen rauschen? / Hörst du, wie die Grille zirpt?“. Die Anapher „Hörst du…“ betont den Aufforderungscharakter – der Sprecher will die Aufmerksamkeit des Gegenübers wecken – und schafft zugleich eine monotone, beruhigende Klangstruktur. Im dritten Vers steigert sich diese Beschwörung der Stille durch die unmittelbare Wiederholung „Stille, stille“. Diese Dopplung hat beschwichtigende Wirkung, sie wirkt wie ein leises „Pssst“ und unterstreicht die lautlose Atmosphäre. Generell sorgt die wiederholte Ansprache und der behutsame Imperativton („laß uns lauschen“, „schlafe, träume, flieg’“) für eine einfühlsame, fürsorgliche Stimmung. Es handelt sich nicht um einen Dialog – das „du“ antwortet nicht –, sondern um einen einseitigen Zuspruch: Das lyrische Ich führt den Angesprochenen in die Traumwelt. Das belegt auch der Einsatz des Personalpronomens „uns“ in „laß uns lauschen“: Der Sprecher bezieht sich selbst mit ein und schafft ein Gefühl von Gemeinsamkeit und Innigkeit.
Brentano verwendet zahlreiche sprachliche Bilder und Stilmittel, die die Verschmelzung von Traum und Natur veranschaulichen. Besonders prägend ist die Bildsprache: Naturerscheinungen werden liebevoll personifiziert und mit der Traumwelt verwoben. So personifiziert das Gedicht die Wolken und den Mond – „Wolken wiegen“ den Schlafenden, „der Mond [singt] ein Schlaflied“. Diese Bilder verleihen der Natur menschliche Züge: Die Natur wird zur mütterlichen Instanz, die den Träumer wie ein Kind in den Schlaf wiegt. Auch der Traum selbst wird personifiziert, indem er dem Schlafenden „den Flügel schwingt“, also zum Fliegen verhilft. Dieses Fliegen im Traum ist ein zentrales Symbol der Freiheit: Der Schlafende kann die Erdenschwere hinter sich lassen. In einer Metapher voller romantischer Fantasie heißt es, der Träumende pflücke an der „blauen Himmelsdecke“ Sterne „wie Blumen“. Sterne werden also mit Blüten gleichgesetzt – ein Bild für die greifbare Schönheit und Nähe des Himmels in der Traumwelt. Die Wortwahl ist durchweg positiv und sanft: Begriffe wie „selig“, „Schlaflied“, „träume“, „beglückt“ erzeugen ein Gefühl von Geborgenheit und Glück. Lautmalerische Elemente wie das Onomatopoetische im Wort „rauschen“ (das selbst schon das Geräusch des Wassers andeutet) oder die sanften Laute in „lauschen“ und „fliegen“ verstärken den musikalischen, weichen Klang des Gedichts. Insgesamt kreiert Brentanos Sprache eine sinnliche, traumhafte Atmosphäre: Der Leser kann die nächtliche Ruhe beinahe hören und spürt förmlich das behutsame Wiegen in den Versen.
Historischer und literarischer Kontext
Clemens Brentano schrieb dieses Gedicht zu Beginn des 19. Jahrhunderts (vermutlich 1811); es wurde später, 1827, im Märchen „Das Märchen vom Myrtenfräulein“ veröffentlicht. Es steht damit in der Epoche der Romantik, und tatsächlich verkörpert das Gedicht viele typische Merkmale romantischer Lyrik. Die Romantik (circa 1795–1840) war eine Gegenbewegung zur rationalen Aufklärung und rückte Gefühl, Fantasie und Natur in den Vordergrund. Dichter der Romantik wandten sich oft dem Nachtmotiv, dem Träumen und der Innerlichkeit zu – also der Erforschung der Innenwelt der Gefühle im Gegensatz zur nüchternen Außenwelt. Ebenso spielten die Sehnsucht nach dem Unendlichen, die Flucht aus der Realität und die Verschmelzung von Mensch und Natur eine zentrale Rolle. Brentanos Gedicht spiegelt genau diese Tendenzen wider: Die reale sinnliche Wahrnehmung (das Hören der Brunnen und Grillen) geht über in eine fantastische Traumwelt, was den romantischen Übergang zwischen Realität und Imagination darstellt.
Typisch romantisch ist auch die Hinwendung zur Natur und ihre Idealisierung. Die Natur wird hier nicht als bloße Kulisse dargestellt, sondern als beseelter Raum voller Geheimnisse und Wunder, der dem Menschen Trost und Inspiration bietet. Dieses Gedicht vereint Natur und Traum zu einer Einheit – ein Motiv, das an die berühmte blaue Blume der Romantik erinnert, welche für Sehnsucht und Streben nach dem Unerreichbaren steht. Ferner zeigt sich der romantische Einfluss von Volksliedern und Märchen: Brentano war gemeinsam mit Achim von Arnim Herausgeber der Volksliedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“, und auch „Hörst du, wie die Brunnen rauschen“ weist die Schlichtheit und musikalische Wiederholungsstruktur eines Volksliedes auf. Dass das Gedicht in ein Kunstmärchen eingebettet ist (dort als „Schlaflied“ vorgetragen), unterstreicht die romantische Vorliebe, verschiedene Gattungen zu verbinden und Poesie in märchenhafte Erzählungen einzubetten. Schließlich sei erwähnt, dass Clemens Brentano selbst in den 1810er Jahren eine religiöse Hinwendung erlebte (Konversion zum Katholizismus 1817). Dieses spirituelle Element zeigt sich in vielen romantischen Werken ebenfalls – auch Brentanos Gedicht durchzieht eine fast andächtige Stimmung, in der weltliche und transzendente Sphären verschwimmen. Insgesamt ist „Hörst du, wie die Brunnen rauschen“ ein Paradebeispiel der Hochromantik: Es vereint Naturverehrung, Traumsehnsucht, Innigkeit und mystische Klangfülle zu einem harmonischen Ganzen.
Interpretation
Zentrale Themen und Aussage: Im Mittelpunkt des Gedichts steht die Flucht aus der Realität in die Traumwelt und die damit verbundene Glückseligkeit. Brentano vermittelt die Idee, dass wahres Glück („Seligkeit“) im Loslassen der realen Welt und im Eintauchen in Träume gefunden werden kann. Das lyrische Ich führt sein Gegenüber behutsam von der sinnlich erfahrbaren Natur (Brunnenrauschen, Grillenzirpen) hinüber in eine Sphäre des Fantastischen. Dieser Übergang von der realen zur imaginierten Welt ist die Hauptaussage: Der Traum wird als höhere Wirklichkeit dargestellt, als Ort, an dem Wünsche und Sehnsüchte (Fliegen, Sterne greifen) in Erfüllung gehen. Das bewusste Erleben der ruhigen Natur leitet dabei den Traum ein – Naturempfindung wird zur Brücke ins Übernatürliche. Brentano betont somit ein zentrales romantisches Thema: die Überlegenheit der inneren Traumwelt gegenüber der begrenzten Alltagsrealität. Wer sich dieser Traumwelt hingibt, entflieht den irdischen Sorgen und erfährt ein Gefühl von grenzenloser Freiheit und Glück.
Deutung der Naturdarstellung: Die Natur wird im Gedicht als idyllisch und tröstend dargestellt. Sie bildet gewissermaßen den Resonanzraum für den Übergang in den Traum. Das anfängliche Hinhören auf die Naturgeräusche schafft die Voraussetzung für das Abgleiten in den Schlaf: Die Brunnen und Grillen musizieren leise im Hintergrund und lullen den Zuhörer ein. Brentano zeigt die Natur als wohlwollende Kraft, die den Menschen beruhigt und ins Träumen geleitet. Wolken und Mond agieren beinahe wie liebevolle Akteure: Die Wolken wiegen den Schlafenden sanft, der Mond singt ihm – personifiziert – ein Schlaflied. Dieses poetische Bild einer „einschlafenden Natur“ vermittelt Geborgenheit. Gleichzeitig öffnet die Natur den Zugang zur Weite des Himmels: In der Traumvision wird der Nachthimmel mit seinen Sternen Teil der erfahrbaren Natur, denn der Träumer darf Sterne „wie Blumen“ pflücken. Die Naturdarstellung unterstreicht also den romantischen Gedanken, dass die Natur der Schlüssel zur Transzendenz ist. Indem der Mensch sich der Natur hingibt und in ihr lauscht, kann er sich über die Alltagswelt erheben und etwas Überirdisches erfahren. Insgesamt fungiert die Natur bei Brentano als Spiegel der Seele: Die äußere Ruhe und Schönheit der Nacht entsprechen der inneren Ruhe und dem Glück des Träumenden.
Rolle der Liebe: Obwohl das Wort Liebe im Text nicht explizit vorkommt, spielt sie implizit eine wichtige Rolle. Das gesamte Gedicht ist von einer innig liebevollen Grundstimmung getragen. Das lyrische Ich wendet sich zärtlich und fürsorglich an das „du“. Die Aufforderung „laß uns lauschen“ zeigt, dass der Sprecher und sein Gegenüber etwas sehr Intimes teilen – einen Moment der Stille und des Vertrauens. Diese gemeinsam erlebte Ruhe deutet auf eine enge emotionale Verbindung hin. Man kann das Gedicht daher als Liebeslied oder Wiegenlied verstehen, in dem der Sprecher aus Liebe den anderen in den Schlaf begleitet. Die letzte Zeile „ich wecke / bald dich auf und bin beglückt“ verdeutlicht die Freude des Sprechers am Wohl des Anderen. Er verspricht, bei dem Schlafenden zu wachen und ihn glücklich zu wecken – ein Akt liebevoller Fürsorge. Somit wird die Liebe hier in erster Linie als schützende, hingebungsvolle Liebe sichtbar, die dem geliebten Menschen einen glücklichen Traum schenken will. Ebenso ist es auch die Liebe zur Natur und zum Träumen selbst, die aus den Versen spricht: Das lyrische Ich empfindet eine spürbare Begeisterung und Glückseligkeit (Beglückung) daran, den Zauber des Traumes zu teilen. Liebe wirkt also in mehrfacher Hinsicht als treibende Kraft – die Liebe zwischen Ich und Du, aber auch eine allgemein menschliche Liebe zu der Schönheit der Welt, wie sie sich in Natur und Traum offenbart.
Religiöse Dimensionen: Neben Liebe und Natur hat das Gedicht auch einen religiös-mystischen Unterton. Dies zeigt sich insbesondere in der Wortwahl. Gleich mehrfach fällt das Wort „selig“, ein Begriff mit stark religiöser Konnotation – man denkt an die Seligpreisungen (etwa „Selig sind, die…“ in der biblischen Sprache). Im Gedicht wird „selig“ verwendet, um den Zustand des Träumenden zu beschreiben: glückselig wie im Paradies. Die Zeile „Selig, wer in Träumen stirbt“ kann man als Hinweis auf eine Erlösung im Traum verstehen. Sie suggeriert, dass jemand, der sich ganz dem Traum hingibt (in Träumen stirbt im Sinne von „sein bewusstes Ich in der Traumwelt aufgehen lässt“), einen seligen, beinahe himmlischen Zustand erreicht. Hier schwingt die romantische Vorstellung mit, dass der Tod nicht Furcht einflößend sein muss, sondern in einem Traum oder in einer höheren Sphäre sanft und ersehnt sein kann – ähnlich einem Einschlummern in Gottes Hand. Der Traum wird somit mit der Idee eines Jenseits oder zumindest eines transzendenten Bereichs verknüpft, in dem der Mensch Geborgenheit und Erlösung erfährt. Auch die Darstellung, wie der Träumer in den Himmel fliegt und Sterne pflückt, erinnert an religiöse Ekstase oder Himmelfahrt – er schwebt quasi in göttlichen Sphären. Die Mystik der Begegnung mit dem Kosmos (Mond, Sterne, Himmel) lässt sich ebenfalls religiös deuten: Das lyrische Ich erfährt im Traum eine Art Einheit mit dem Universum, was in vielen romantischen Werken als Annäherung an das Göttliche verstanden werden kann. Insgesamt verleiht die religiöse Dimension dem Gedicht eine tiefere Ebene: Die Traumreise ist nicht nur eskapistische Fantasie, sondern hat Züge einer spirituellen Erfahrung, eines Zustands von Gnade und Segen („Seligkeit“), den der Dichter dem Leser nahebringen möchte.
Bedeutung der Wiederholung: Die Wiederholung als Stilmittel spielt in Brentanos Gedicht eine entscheidende Rolle und trägt wesentlich zur Stimmung und Aussage bei. Bereits der doppelte Gebrauch der Frage „Hörst du…?“ am Anfang wirkt wie ein sanfter Nachhall und zieht den Leser in die Szene hinein. Diese Anapher erzeugt einen meditativen Effekt: Durch die Wiederholung des gleichen Satzbeginns entsteht Rhythmus und Ruhe, passend zum stillen Lauschen. Ebenfalls eindrucksvoll ist die unmittelbar aufeinanderfolgende Wiederholung „Stille, stille“. Sie verstärkt das Gebot der Ruhe und vermittelt akustisch den Eindruck von Flüstern oder Schweigen – man spürt förmlich, wie der Sprecher die Umgebung beruhigt. Die häufige Verwendung des Wortes „selig“ (gleich dreimal in kurzer Folge) kann man als eine Art Refrain verstehen, der die Kernbotschaft – die Glückseligkeit im Traum – eindringlich unterstreicht. Durch diese Wiederholung steigert Brentano die Intensität der Aussage: Es ist, als würde ein feierlicher Chor die Seligkeit des Träumens immer wieder verkünden. Zudem verleihen die Wiederholungen dem Gedicht den Charakter eines Wiegenliedes oder Gebets – in beiden Gattungen sind monotone Wiederholungen üblich, um eine hypnotische, beruhigende Wirkung zu erzielen. Am Ende steht mit „Schlafe, träume, flieg’“ eine dreifache Aufforderung, die wie in einem sanften Takt den Rhythmus des Einschlafens vorgibt. Diese aufzählende Wiederholungsstruktur (Imperativ an Imperativ gereiht) lullt den Angesprochenen gleichsam ein. Insgesamt schaffen die Wiederholungen auf Klang- und Bildebene eine Sprachmusik, die den Inhalt spiegelt: Die Worte fließen ruhig und kreisend dahin wie das Brunnenrauschen selbst. Dadurch wird die Einheit von Form und Gehalt erreicht – der Leser wird nicht nur intellektuell vom Traumthema überzeugt, sondern auch emotional durch die eintönig-schöne Melodie der Sprache in den Bann des Gedichts gezogen.
Zusammenfassend vereint „Hörst du, wie die Brunnen rauschen“ Naturlyrik, Liebeslyrik und mystische Traumdichtung auf elegante Weise. In formaler Perfektion und mit schlicht musikalischer Sprache zeigt Clemens Brentano ein idealtypisch romantisches Bild: Die stille Nacht und der Traum werden zum Ort höchster Erfüllung, an dem Liebe, Natur und spirituelle Sehnsucht miteinander verschmelzen.
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