Industrialisierung - die Industrialisierung in England

Schlagwörter:
Rahmenbedingungen, Politische Faktoren, Wirtschaftliche Faktoren, Gesellschaftliche Faktoren, Merkmale der Industrialisierung, Referat, Hausaufgabe, Industrialisierung - die Industrialisierung in England
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Referat

Industrialisierung in England

Industrialisierung

Zeitraum, in dem sich die Massenproduktion in den Fabriken mithilfe von Maschinen durchsetzte und die natürlichen Ressourcen Eisen und Kohle zum ersten Mal in großen Mengen genutzt wurden. Das Fabriksystem führte mit seiner arbeitsteiligen Produktion zu einem sprunghaften Anstieg der Produktivität.

Die freie Lohnarbeit wurde zur vorherrschenden Erwerbsform. Mehr und mehr Leute zogen in die Städte → Urbanisierung, Landflucht.

Vorbereitungen der Industrialisierung Englands

  • Anfänge schon 1750 sichtbar → die industrielle Revolution beginnt um das Jahr 1780
  • äußerlich erkennt man dies an starken Wachstum Wirtschaftszweige (wie Textil-, Eisenindustrie, Kohlebergbau) sowie Bevölkerungsexplosion

Rahmenbedingungen

Politische Faktoren

  • Entfeudalisierung der englischen Gesellschaft
    • Ablösung des Feudaladels durch Großgrundbesitzer (Gentry)
    • mit Zusammenbruch der königlichen Autorität gab es keine Bindung zu ehemaligem Lehnbesitz mehr
    • bedeutete unbegrenztes Verfügungsrecht Grundherren über ihren Besitz
    • Lockerung der Standesschranken bewirkte soziale Mobilität aber englische Gesellschaft wies trotzdem hierarchische Gliederung auf mit Peers und Gentrys an Spitze
    • größere politische und gewerbliche Freiheiten förderten Ausbreitung des Handels, die Entwicklung des Handwerks, die Entfaltung des Verlagswesens sowie die Ausweitung größerer Manufakturwerkstätten
  • England war, gestützt auf die größte europäische Flotte, die größte Handelsmacht Europas
  • England konnte eine dominierende Stellung im Krieg beweisen, musste aber nie Kriege auf dem eigenen Territorium führen
  • Es gab keine absolutistische Herrschaft eines Königs

Wirtschaftliche Faktoren

  • Agrarrevolution und arbeitsteilige Wirtschaft
    • Agrarproduktion zw. 1700 u. 1810 verdreifacht
    • Ursache: steigende Nachfrage Nahrungsmitteln durch Bevölkerungsexplosion
    • mittelalterliche Flurordnung mit Dreifelderwirtschaft ineffektiv → steigender Bedarf konnte nicht gedeckt werden, die Anbaumethode wurde umgestellt
    • Intensivierung in Ackerbau, Ausdehnung Futterpflanzung, Vergrößerung Bestand Nutzvieh zeigte gute Ergebnisse
    • mit landwirtschaftlichem Fortschritt stieg Nachfrage Werkzeug, Ausstattung, Baumaterial → manufakturelle Massenproduktion
    • Flurbereinigung → Übertragung Boden an Grundherren
    • langandauernder Prozess, löste die feudalen Agrarverhältnisse auf, Wechsel Eigenbedarfswirtschaft zu Erwerbswirtschaft
    • Ankurbelung verarbeitendes Gewerbe + Ankurbelung Werkzeugproduktion und manufakturelle Massenproduktion
  • England war seit dem 16. Jh. Ein einheitlicher Wirtschaftsraum ohne Binnenzölle
  • Monopolstellung als See- und Kolonialmacht → neue Märkte in Asien + Lateinamerika (England war, gestützt auf die größte europäische Flotte, die größte Handelsmacht Europas)
  • Die in Städte zugewanderten Bauern stellten Arbeitskräfte für Industrie dar
  • Ausdehnung des Kolonialbesitzes und die Erweiterung des Welthandels trug zur Kapitalbildung bei
  • Hoch entwickeltes englisches Bankwesen → Finanzierung neuer Fabriken durch Kredite
  • Englische Wirtschaftsordnung beruhte auf Freiheit und Eigeninitiative der Unternehmer
  • Transport von Massengütern über billige Wege auf dem Wasser
  • ab 1825: Eisenbahn als billiges, schnelleres Transportmittel + Netz von Bahnlinien durch ganzes Land

Gesellschaftliche Faktoren

  • neues Arbeitsethos: Genügsamkeit, Pflichterfüllung, Gewissenhaftigkeit und Disziplin
  • Puritanismus rechtfertigt ungleiche Besitzverhältnisse (anspruchslos, einfach, genügsam, schlicht)
  • unbegrenztes Gewinnstreben als Beweis für Auserwähltheit
  • Reichtum als Investitionsgrundlage, nicht für Konsum und Luxus

Rohstoffe

  • England nutze, früher als andere Länder, die Kohle als Energiequelle → Kohleförderung regte die Entwicklung der Dampfmaschine an und schuf die Basis für die Eisenproduktion
  • England verfügte über Eisenerz

Wissenschaftliche und technische Faktoren

  • neue Formen der Energiegewinnung und der Energieproduktion durch die Dampfmaschine
  • James Watt verbesserte Bautechnik der Dampfmaschine so, dass sie in englischer Textilindustrie zum Antrieb von Spinn- und Webmaschinen genutzt werden konnte → industrielle Fertigung war nicht mehr von einem Standort oder Jahreszeiten abhängig
  • Technologische Fortschritte
    • 1733: Erfindung Webstühle
    • 1769: Erfindung wasserbetriebene Spinnmaschine
    • 1785: Erfindung der mit Dampfbetriebenen Spinnmaschine
    • durch Kolonialisierung und Handel Baumwolle → Leitfaden
    • Erfindung Dampfmaschine
    • vielseitig einsetzbar: Antrieb für Spinn- u. Webmaschinen, Pump- u. Fördermaschinen in Bergwerken, Glasbäsemaschinen in Hüttenwerken
    • Dampfmaschinen ermöglichten 1804 Erfindung Dampflokomotive und damit revolutionierte sich Verkehrswesen
    • durch Dampfloks einfacherer Transport Schwermetalle und Kohle als Energielieferant für Fabriken →
    • Schwerindustrie Leitsektor
    • 1784: Puddelverfahren (Verfahren zur Umwandlung im Hochofen hergestellten Roheisens zu Schmiedeeisen)
  • Verbesserung des Transportsystems durch die Eisenbahn

Durchbruch + Merkmale der Industrialisierung

Empirische Wissenschaft und Technik

  • Klassische Mechanik durch Newton → Anwendung in Technik
  • Lehren des technischen Wissens an Universitäten

Maschinen und Fabriksystem

  • Maschinen als Arbeitskraft: „Spinning Jenny“
  • Ablösen Manufaktur
  • Mehr Produktion möglich
  • Dampfmaschine ab 1789 → keine Standortgebundenheit mehr Finanzwesen
  • Nach 1760: neue Banken → Kreditmöglichkeiten → Investitionen
  • Großbankennetz im ganzen Land
  • Gewinne werden wieder investiert

Eisen- und Kohle

  • Hohe Eisennachfrage (Maschinen und Eisenbahnen)
  • Ab 1735: Eisenschmelzung mit Koks anstatt Holzkohle
  • Gebläse durch Dampfmaschinen betreiben
  • Ansiedlung Eisenindustrie in Kohlengebieten
    → Entstehung schwerindustrieller Ballungsräume

Leitsektoren:

  • Textilindustrie (erstes wichtiges Betätigungsfeld für Erfinder und Investoren)
  • Schwerindustrie (Aufschwung durch Eisenbahnbau)
  • Bergbau

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