Afghanistan Maßnahmen und Strategien deutscher Entwicklungspolitik
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Referat
Afghanistan – Maßnahmen und Strategien deutscher Entwicklungspolitik
Afghanistan: Basir Sowida, Hühnerwirt (leider wurde die Quelle unter der Url www.giz.de/de/weltweit/56727.html mittlerweile entfernt)
Ordnen Sie das Beispiel des Hühnerwirts Sowida (M3) in die Strategien und Maßnahmen deutscher Entwicklungspolitik ein.
Die Strategien und Maßnahmen deutscher Entwicklungspolitik lassen sich auf zwei Grundgedanken zurückführen, welche essenziell für die oftmals langfristig angelegte entwicklungspolitische Arbeit ist.
Der erste Grundsatz ist die „Hilfe zur Selbsthilfe“, welche durch einen geringen Einsatz an Mitteln vor allem durch Wissensvermittlung oder Startkapital zur (finanziellen) Unabhängigkeit verhilft und diese fördert. Oft zieht die Hilfe zur Selbsthilfe einen Multiplikatoreffekt nach sich, welcher in diesem Fall erwünscht ist und angestrebt wird.
Der zweite Grundsatz lässt sich als oftmals größer angelegte Hilfe zur Selbsthilfe beschreiben und bezieht sich auf den Aufbau einer funktionierenden Wirtschaft durch Kooperationen mit dem betroffenen Entwicklungsland. Die sogenannte Aid for Trade (AfT) Initiatve beinhaltet fünf Kategorien. Die ersten beiden Kategorien beschäftigen sich vorrangig mit der Beratung sowie der Beobachtung des ökonomischen Systems und stellen AfT Maßnahmen im engeren Sinne dar. Die weiteren drei Kategorien sind AfT Maßnahmen im weiteren Sinne und beschäftigen sich mit dem Aufbau von Handelsinfrastrukur und -kapazitäten, sowie der Umsetzung von handelspolitischen Maßnahmen.
Die deutsche Entwicklungspolitik hat sich das Sustainable Developement Goal Nummer 1 der UN zum Ziel gesetzt und versucht die Armut in Entwicklungsländern durch seine Maßnahmen zu bekämpfen und gleichzeitig nachhaltigen Frieden zu schaffen.
In dieses System lässt sich auch das Fallbeispiel des Hühnerwirts in Afghanistan Basir Sowida einordnen. Dieser ist nach Afghanistan zurückgekehrt und betreibt seit ca. fünf Jahren unterstützt von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) eine Hühnerfarm in Mazar-e Sharif (vgl. M3 Z.1-4).
Die GIZ schult im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Landwirte, Händler und Produzenten in Afghanistan, wie Sowida, um Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten (vgl. M3 Z.10f.). Die Bildungsarbeit der GIZ bietet die Grundlage für Menschen wie Sowida für eine Selbstständigkeit und eine Unabhängigkeit von Hilfsgeldern. Die Bevölkerung wird mit Nahrungsmitteln versorgt, Arbeitsplätze werden geschaffen und die Wirtschaft wird von der Basis, den Unternehmen, aufgebaut.
Da es sich allerdings weniger um den Aufbau und die Beobachtung eines gesamt gedachten handelspolitischen Systems handelt, lässt sich diese Art entwicklungspolitischer Maßnahmen nicht in die AfT im engeren Sinne einordnen. Allerdings entsprechen die Maßnahmen den AfT im weiteren Sinne der Kategorie ¾. Die Kategorie 3 wird indirekt gefördert, da Hühnerwirt Sowida für seine Logistik weitere Infrastruktur benötigt, welche den Transport der Hühner, Futtermittel oder Ähnliches mit einschließt. Kategorie 4 beschäftigt sich dagegen mit dem Aufbau produktiver Kapazitäten, welche durch die Förderung Sowidas und auch durch den Multiplikatoreffekt bei weiteren Personen in seinem Umkreis entstehen (vgl. M3 Z.33-39). Daher scheint auch das Ziel der AfT ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung des Handels zu schaffen erreicht worden zu sein und durch mindestens lokalem Wirtschaftswachstum und Beschäftigung die Armut zu reduzieren.
Charakterisieren Sie die deutsche Entwicklungspolitik in Afghanistan als Entwicklungszusammenarbeit.
Entwicklungszusammenarbeit kann als langfristig angelegte partnerschaftliche Zusammenarbeit mindestens zweier Partnerländer, welche die Sustanaible Developements Goals als Ziel haben und zum Erreichen dieser auf strukturelle Änderung sowie Unterstützung setzen definiert werden.
Sie ist zudem von der Entwicklungshilfe abzugrenzen, welche den Vorläufer der Entwicklungszusammenarbeit darstellt. Jene ist anders als die Entwicklungszusammenarbeit nicht von einer kollegialen Zusammenarbeit, sondern vielmehr eine Hilfe durch die Position der superioren Macht heraus geprägt.
Entwicklungszusammenarbeit kann zudem multilateral, durch Zahlungen an überstaatliche Organisationen, oder bilateral, durch direkte Abkommen mit einem Entwicklungsland, stattfinden.
Die Ziele und Maßnahmen der deutschen Entwicklungspolitik in Afghanistan lassen sich demnach als bilaterale Entwicklungszusammenarbeit identifizieren. Die seit 2009 laufende Entwicklungszusammenarbeit mit Afghanistan ist langfristig ausgelegt und ihre Laufzeit beträgt mittlerweile bereits über 10 Jahre (vgl. M4 Randspalte). Es wird durch die Förderung von Rechtsstaatlichkeit eine strukturelle politische Änderung angestrebt, welche Menschenrechte, Demokratie, sowie wirtschaftlich-soziale Entwicklungen einschließt und eine Korruptionsbekämpfung und den Aufbau einer Polizei beinhaltet (vgl. M4 „Förderung von Rechtsstaatlichkeit“), um die Basis für einen starken oder gar konsolidierten Staat zu schaffen.
Zudem werden Alternativen zur bisher herrschenden Kriegs- und Gewaltökonomie aufgezeigt, um eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu fördern und ein neues Wirtschaftssystem zu etablieren (vgl. M4 „Lebensbedingungen verbessern“, welches den Menschen Zukunftsperspektiven stiftet (vgl. M4 „wirtschaftliche und soziale Entwicklung“). Diese und weitere Maßnahmen, wie die Weiterbildung, welche in Beschäftigungsverhältnisse oder in einer Selbstständigkeit münden, können dabei Hoffnung spenden und so auch gesellschaftliche Veränderungen mit sich ziehen.
Über diese Merkmale einer Entwicklungspolitik hinaus ist die Zusammenarbeit als kollegial zu charakterisieren, da sowohl Afghanistan durch den Aufbau eines stabilen Staates profitiert, als auch Deutschland, da durch das Schaffen von Zukunftsperspektiven Flucht, Migration und Extremismus entgegengewirkt wird (vgl. M4 „wirtschaftliche und soziale Entwicklung“).
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