Aquin, Thomas von - ein italienischer Dominikaner und einer der einflussreichsten Philosophen und der bedeutendste katholische Theologe

Schlagwörter:
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Referat

Thomas von Aquin

Thomas von Aquin gilt als einer der wirkmächtigsten Philosophen und Theologen der Geschichte. Der Italiener gehört zu den bedeutendsten katholischen Kirchenlehrern und wird von der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt.

Leben

  • Um 1225 auf Schloss Roccasecca bei Neapel in Italien in Italien geboren
  • mit fünf Jahren wurde er in das Benediktinerkloster Monte Cassino geschickt
  • 1239 besuchte er die Universität Neapel
  • 1244 trat er in den Dominikanerorden ein
  • 1248 bis 1252 war er Schüler von Albertus Magnus in Köln
  • 1252 Priesterweihe
  • von 1256 bis 1259 lehrte er in Rom, Viterbo und Orvieto
  • ab 1269 war er als Studienpräfekt seines Ordens in Neapel tätig
  • 1272 baute er in Neapel eine Dominikanerschule auf
  • er starb am 7. März 1274 auf der Reise zum Zweiten Konzil von Lyon in Fossanova
  • Er widmete sein Leben hauptsächlich der Philosophie und Theologie

Philosophie

Thomas von Aquin stützte sich zu einem großen Teil auf die Lehre von Aristoteles, die er mit theologischen Lehren ausbaute.

Theologie

Grundsätzliches zur Theologie

Zu den wesentlichen Verdiensten von Thomas gehört, der Theologie den Charakter einer Wissenschaft gegeben zu haben. Zur Klärung der Glaubensgeheimnisse wird dabei die natürliche Vernunft, insbesondere das philosophische Denken des Aristoteles herangezogen. Thomas hat die Gegensätze aufgelöst, die zu seiner Zeit zwischen den Anhängern von zum einen Augustinus und zum anderen Aristoteles bestanden. Thomas zeigt, dass sich diese beiden Lehren nicht widersprechen, sondern ergänzen, dass also einiges nur durch Glauben und Offenbarung, anderes auch oder nur durch Vernunft erklärt werden kann. Seine Leistung liegt also in dieser Synthese der antiken Philosophie mit der christlichen Dogmatik.

Thomas von Aquin entwickelte Argumente dafür, dass der Glaube an die Existenz Gottes nicht vernunftwidrig ist, sich also Glaube und Vernunft nicht widersprechen. Seine Quinque viae („Fünf Wege“), dargestellt in seinem Hauptwerk, der Summa Theologica, können als „Gottesbeweise" aufgefasst werden, da sie rationale Gründe für Gottes Existenz darlegen. Die Argumentationskette endet jeweils mit der Feststellung „das ist es, was alle Gott nennen.“

Eucharistie

Prägend wurde Thomas‘ Theologie auch für die katholische Eucharistielehre. Nach Thomas bleiben die Eigenschaften von Brot und Wein erhalten, aber die Substanz, d. h. das Wesen (nicht die Materie) der eucharistischen Gaben in Leib und Blut des auferstandenen Christus (Transsubstantiation) werden verwandelt.

Hölle und Sünde

In seiner Summa contra gentiles geht Thomas auch auf die Hölle und Sünde ein und übernimmt dabei die Sicht von Augustinus. Hierbei meint er, dass die Größe der Strafe der Größe der Sünde entspricht. Hierbei gilt je höher eine Person steht, gegen die man Sünde begeht, desto schwerer ist die Sünde. Somit ist die Strafe für Gottlose unendlich, da sich ihre Sünde gegen Gott richtet und daher auch unendlich schwer ist. Er argumentiert auch, dass die Strafen, die die Gottlosen erleiden müssen, sowohl eine seelische Seite (Gottesferne) als auch eine physische Seite (körperliche Schmerzen) haben.

Thomas von Aquin äußerte sich auch kritisch zu Häretikern und sprach sich für ihre Hinrichtung aus. Er verglich hierbei ihr geistliches Vergehen mit weltlichem Vergehen (Falschmünzer-Vergleich), wobei er ersteres für schlimmer hält.

Dreieinigkeit

Bei der Trinität, die zwar ein Geheimnis (Mysterium) ist, zieht Thomas zur Verständnisklärung die biblische Offenbarung hinzu. Demnach ist der eine Gott in drei Personen (Subsistenzen) geteilt, die eine göttliche Natur sind und darum auch gleich ewig und allmächtig. Vielmehr ist die zweite und dritte Person Gottes die ewige Selbsterkenntnis und Selbstbejahung der ersten Person Gottes, d. h. Gott Vaters.

Nachleben

Thomas von Aquin wurde 1323 von Papst Johannes XXII. heiliggesprochen. 1567 wurde er in den Rang des Kirchenlehrers erhoben. Sein Werk und seine Ideen wurden 1879 zur Grundlage aller katholischer Schulen erhoben und damit bestimmt sein Werk die römisch-katholische Lehre. Auch das Zweite Vatikanische Konzil empfiehlt Thomas ausdrücklich als den Lehrer.

In Deutschland bemüht sich heute besonders die „Deutsche Thomas-Gesellschaft“ (Sitz in Berlin) um die Weiterführung des thomischen Erbes.

Werke

Thomas von Aquin verfasste viele Schriften, wobei er oftmals sogar vier Sekretären gleichzeitig diktierte.

Er schuf ein monumentales Werk, das man in sechs Kategorien einteilen kann:

  1. Schriften, die unmittelbar im Zusammenhang mit dem Unterricht entstanden sind
  2. Kommentare zu den Schriften von Aristoteles
  3. Weitere Kommentare zu
  4. Kleinere Schriften und Streitschriften
  5. Systematische (Haupt)-Werke
    • Summa contra gentiles
    • Summa theologica
  6. Kommentare zur Bibel

Er schrieb auch einige Sequenzen und eucharistische Hymnen.

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