Schiller, Friedrich - Maria Stuart (Sprachliche Mittel zum Ausdruck inhaltlicher Intentionen)

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Friedrich von Schiller, Friedrich Schiller, 3. Auftritt des zweiten Aufzugs, Burleigh, Leicester, Shrewsbury, Referat, Hausaufgabe, Schiller, Friedrich - Maria Stuart (Sprachliche Mittel zum Ausdruck inhaltlicher Intentionen)
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Referat

Maria Stuart von Friedrich Schiller: Sprachliche Mittel zum Ausdruck inhaltlicher Intentionen

Im dritten Auftritt des zweiten Aufzugs des Dramas „Maria Stuart“ von Friedrich von Schiller setzen sich die Staatsräte Elisabeths mit der Fragestellung um die Vollstreckung von Marias Todesurteil auseinander. Hierbei weisen alle drei Staatsräte verschiedene Meinungsbilder auf von zu harter Urteilsbildung Burleighs über die unentschiedene Haltung Leicesters bis hin zu Shrewsburys zu weicher Auffassung. Dies drücken jene auch durch viele sprachliche Mittel wie zum Beispiel rhetorische Figuren aus.

Burleigh stellt einen höchstgradigen Diplomaten dar, um sein Ziel, die Staatsräson, zu erreichen. Hierfür verwendet er am Anfang eine sehr schmeichelnde und verehrende Sprache gegenüber Elisabeth. Dies soll sie milde stimmen seinem Vorschlag gegenüber und sein Interesse am Wohlergehen Elisabeths und das des Volkes widerspiegeln. So leitet er seine später aufgeführte Absicht sehr feinfühlig ein, während er dann mit Appellen und Ausrufen seine Haltung unverblühmt darlegt. Er hält Maria für eine Bedrohung für Elisabeth und fordert eindeutig ihren Tod, was er immer wieder durch Imperative zum Ausdruck bringt, wie es auch folgendes Zitat belegt: „Kein Friede ist mit ihr und ihrem Stamm!/[…]Ihr Leben ist dein Tod! Ihr Tod dein Leben!“ (V. 1293ff.) Die letzten beiden zitierten Sätzen weisen zudem auch noch einen Chiasmus auf.

Leicester hingegen zeigt sich zögernd in seinen Äußerungen, eigentlich sogar kommentarlos. Er ist der Ansicht, dass Maria keinerlei Gefahr mehr für Elisabeth darstellt und ihr Tod eventuell unangenehme Mitleidseffekte mit sich ziehen kann. Daher vertritt er die Meinung, ihr Todesurteil soll ausgesetzt bleiben. Er scheint es die Hinrichtung somit nicht mehr für nötig zu halten. In Wahrheit hält sich Leicester jedoch bloß alle Optionen offen um an die Krone zu gelangen. Er sieht nämlich die Chance durch eine Heirat mit Elisabeth oder aber auch Elisabeth Macht zu erhalten. Daher verhält er sich sehr strategisch berechnend, was ihn jedoch auch intrigant und verräterisch macht. Er bedient sich vor allem sprachlichen Mitteln wie rhetorischen Fragen, was folgender Textauszug belegt: „Wozu sie also töten? Sie ist tot!“ (V 1547)

Zuletzt haben wir noch Shrewsbury, welcher ein sehr aufrechter Mann mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn ist. Er versucht einen Ausgleich zwischen Staatsinteressen und individuellen Wohl herzustellen. Anstatt Elisabeth aufzuwiegeln unternimmt er den Versuch sie versöhnlich zu stimmen. Er ist der Ansicht, dass Elisabeth keine Gerichtsbarkeit über Maria besitzt und glaubt Marias Verfehlungen in Schottland verlangen Milde. Daher plädiert er für die Freilassung der schottischen Königin. Im Hinblick auf seine sprachlichen Ausführungen fällt auf, dass er viele Antithesen verwendet, was sein Streben nach Ausgeglichenheit von Allgemein- und Einzelwohl bestätigt. „Dies heutge England ist das künftge nicht,/wies das vergangne nicht mehr ist […]“ (V. 1326f.) Auch bedient er sich Appellen, um seine Intention zu verstärken. Um Elisabeth davon zu überzeugen, dass viele Erzählungen über Maria bloße Gerüchte sind macht er Gebrauch von Alliterationen und Anaphern, wie es in folgendem Abschnitt deutlich wird: „ Ich schweige vor Erstauen, Königin,/Dass man dein Ohr mit Schrecknissen erfüllt,/Dass diese Märchen, die in Londons Gassen/Den gläub’gen Pöbel ängsten,[…].“ (V. 1404-1407)

(Hausaufgabe Deutsch Leistungskurs, Thema Maria Stuart von Friedrich Schiller, November 2019, Frau Schröder)

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