Farbsymbolik - Einsatz von Farbsymbolik in Kunst, Lyrik und Literatur

Schlagwörter:
Expressionismus, Professor Unrat, Heinrich Mann, Referat, Hausaufgabe, Farbsymbolik - Einsatz von Farbsymbolik in Kunst, Lyrik und Literatur
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Referat

Einsatz von Farbsymbolik in Kunst, Lyrik und Literatur

Farbsymbolik spielt sowohl in der Kunst und Lyrik als auch in der Literatur eine große Rolle. Besonders im Expressionismus haben die Maler viel Wert darauf gelegt durch unvermischte Farben, dynamische Formen und die Vereinfachung der Komposition ihren künstlerischen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Ebenso hat sich dies in der Lyrik wiedergespiegelt. Zahlreiche Poeten haben Farben in ihren Gedichten verwendet, um dabei gezielte Gefühle und Assoziationen im Leser zu erwecken. Hierbei haben die verschiedenen Farbgebungen nicht zur naturgetreuen Realitätsnachahmung gedient, sondern durch ihre jeweilige Symbolik zum Ausdruck der künstlerischen Intention beigetragen.

Der expressive Gehalt von Farbe kommt hier primär zum Tragen, gleichsam wie im Roman „Professor Unrat“ von Heinrich Mann. Dieses literarische Beispiel bedient sich allerlei Farben, um dem Leser sowohl den Protagonisten als auch die Tänzerin Rosa näher zu bringen. Im Folgenden werden expressionistische Kunst und Lyrik vergleichend der Literatur in Hinblick auf ihre Farbverwendung gegenübergestellt.

Während Professor Unrat in dem besagten Werk eher mit Farben wie grau, grün und gelb umschrieben wird, schmückt der Erzähler Rosa nicht allein schon mit ihrer Namensgebung, sondern auch mit Farben wie blau, rot/rosa sowie lila und weiß. Was zudem auffällt, ist, dass die einzelnen Farben zusätzlich bei Rosa differenziert werden. So werden im Zusammenhang mit ihr Veilchenblau (vgl. S. 63), gewöhnliches Blau (vgl. S. 63), Bläulich (vgl. S. 64) und Trockenblau (vgl. S. 64) genannt. Insgesamt wird in dem Roman immer wieder Rosas Buntheit betont, welche meist positive Konnotationen hervorruft und ihre aufgeweckte Vielfältigkeit und Wandelbarkeit unterstreicht. Eben diese Buntheit verwirrt Unrat jedoch so (vgl. S. 63). Zugleich wird er davon aber auch zunehmend fasziniert und fühlt sich von jener angezogen (vgl. S. 97), da sie so sehr im Kontrast zu ihm selbst steht. Denn die Farben, welche der Autor mit ihm in Verbindung bringt, sind eher negativ behaftet. So wirken sowohl gelb als auch grün oftmals abschreckend. Auch stellen sie schnell eine Verknüpfung zu Neid oder Gift, also etwas Unangenehmen her. In der Tierwelt findet man sie oftmals als Abschreckungsmittel gegen Feinde wieder und in Verbindung mit menschlichen Beschreibungen wirken sie vor allem unnatürlich. Diese Farben werden folglich meist nicht so ästhetisch empfunden wie jene von Rosa.. Das Grau wirkt recht kalt und vor allem einfältig. Leblosigkeit und Eintönigkeit kann damit ebenso assoziiert werden. Darüber hinaus ist die Farbe sehr monoton und gleichbleibend, genauso wie auch Professor Unrat selbst. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Rosa mit ihren grellen, auffälligen Farben, also ihrer Buntheit (vgl. S.72), die eher für Abwechslung und beinahe schon Unordnung stehen, Professor Unrats Weltanschauung durcheinander bringt. Jedoch ist hier auch zu beachten, dass die Dominanz von Rosas Buntheit auch eine Art Schutzwall, ja sogar Fassade, für sie darstellt. Sie versteckt sich i n einem gewissen Maße hinter all dieser farbreichen Schminke und Kleidung. Hier und da werden dem Leser allerdings Hinweise gegeben, dass diese äußere Mauer Rosas zu bröckeln beginnt. Der Lack an ihren Schuhen blättert ab, der Farbglanz ihrer Schminke leidet vom grauen Staub, ihre weiße abgegriffenen Arme stauben ab und auch ihre Frisur verliert an Leuchtkraft (vgl. S. 64). Heinrich Mann versucht also mittels Verwendung verschiedener Farben seine Charaktere näher zu beleuchte bzw. aus seiner Sicht darzustellen so wie es auch zahlreiche Maler mithilfe der Farbgebung ihrer Bilder oder Poeten mittels dem Farbgebrauch in der Lyrik erzielt haben. Allen kam es hierbei jedoch weniger auf ästhetisch ansprechende, naturgetreue Darstellungsweise an, sondern sie wollten ihre persönlichen Erlebnisse und Gefühlserfahrungen für den Betrachter / Leser durch Farbsymbolik visualisieren.

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