Operantes Konditionieren - Bedeutung des operanten Konditionierens für das Erlernen von menschlichen Verhaltensweisen und Erziehung

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Referat

Burrhus Frederic Skinner: Operantes Konditionieren - Lernen durch Versuch und Irrtum

Burrhus Frederic Skinner (geboren am 20. März 1904 in Susquehanna Depot, Susquehanna County, Pennsylvania; gestorben am 18. August 1990 in Cambridge, Massachusetts), bekannt als B. F. Skinner, war ein US-amerikanischer Psychologe und der prominenteste Vertreter des Behaviorismus in den USA. Er prägte die Bezeichnung operante Konditionierung, erfand das sogenannte programmierte Lernen und verfasste den weltweit beachteten utopischen Roman Walden Two (auf Deutsch zunächst unter dem Titel Futurum Zwei erschienen). Skinner ist der Begründer des Radikalen Behaviorismus und der Verhaltensanalyse.

Gesetzmäßigkeiten:

  • Gesetz der Bereitschaft: besagt, dass nur gelernt wird, wenn eine Bereitschaft vorhanden ist. Dies ist dann der Fall wenn ein Individuum einen unangenehmen Zustand beseitigen, vermeiden oder beenden will.
  • Effektgesetz: besagt, dass Verhaltensweisen nur wieder gezeigt werden, wenn sie für den Organismus befriedigende Konsequenzen haben.
  • Frequenzgesetz: besagt, dass zum Erfolg führende Verhaltensweisen erst durch eine gewisse Häufigkeit an Übung/Wiederholung erlernt werden.

Kontingenz:

  • meint die Beziehung zwischen Verhalten und der darauf folgenden Konsequenz

Operantes Konditionieren

Positive Verstärker sind alle Konsequenzen, die die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens erhöhen, weil durch sie ein angenehmer Zustand herbeigeführt oder aufrechterhalten werden kann.

Negative Verstärker sind alle Konsequenzen, die die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens erhöhen, weil durch sie ein unangenehmer Zustand beseitigt, vermieden oder vermindert werden kann.

Arten von Verstärkern:

Materielle Verstärker: Dinge, deren Vergabe oder Wegnahme zu einer Erhöhung der Verhaltenswahrscheinlichkeit führt.

Soziale Verstärker: sie sind die bedeutendste Art von Verstärkern und treten in Form von Zärtlichkeit, Zuwendung, anerkennende Worte etc. auf.

Aktivitätsverstärker: sind (un)angenehm erlebte Tätigkeiten, die die Auftretenswahrscheinlichkeit eines best. Verhaltens unterstützen können.

Verdeckte Verstärker: hierbei werden keine äußerlich sichtbaren Verstärker vergeben. Die Handlung selbst wird als lustvoll oder spaßig empfunden oder führt zu einem Erfolgserlebnis.

Wirkung eines Verstärkers hängt von der Persönlichkeit, den Interessen, Bedürfnissen, Erfahrungen des zu Verstärkenden ab → Relativität von Verstärkern

Verstärkung kann unterschiedlich erfolgen:

  1. Kontinuierlich:
    • Schneller Verhaltensaufbau
  2. Intermittierend:
    • Langsamer Verhaltensaufbau

Abbau des unangemessenen Verhaltens durch gezieltes therapeutisches Lernen/Verhaltenstherapie

Verhaltenstherapeutische Möglichkeiten der Verhaltensänderung

  • Annahme: Jedes Verhalten ist erlernt und kann somit auch wieder verlernt werden.
  • Ziel: Abbau unerwünschten Verhaltens und Aufbau erwünschten Verhaltens durch gezielte Lernhilfen
  • Def.: Verhaltenstherapie bezeichnet verschiedene Behandlungsverfahren, deren Grundlage die verschiedenen Lerntheorien bilden.
  • Techniken zur Verhaltensmodifikation (Änderung) abhängig von der vorliegenden Theorie

Erziehungsmaßnahmen zum Verhaltensaufbau:

  • Positive und negative Verstärkung
    Positive und/ oder negative Verstärkung können dazu dienen, das erwünschte Verhalten aufzubauen.
    Bsp.: Lob, Belohnung
  • Erziehungsmaßnahmen wirken nur dann verstärkend, wenn sie den Bedürfnissen des zu Erziehenden entsprechen.
    Der Erzieher muss auf die Bedürfnisse des zu Erziehenden achten, und dementsprechend die Verhaltenskonsequenzen anpassen.
    Bsp.: Kind ist Fußballfan und bekommt eine Puppe als Belohnung geschenkt. – Entspricht nicht den Bedürfnissen/ Interessen – Verhalten wird nicht verstärkt
    → Relativität von Verstärkern
  • Der Lernende muss die Bereitschaft haben, das gewünschte Verhalten zu zeigen.
    Der Erzieher soll Bedürfnisse wecken und Lernanreize schaffen.
    Bsp.: Belohnung in Aussicht stellen
  • Differenzielle Verstärkung
    Def.: Unter differenzieller Verstärkung versteht man das Ignorieren (Nichtverstärken) unerwünschten Verhaltens bei gleichzeitigem Verstärken von erwünschten Verhaltensweisen.
    Jedes gezeigte Verhalten, das in die gewünschte Richtung geht, sollte verstärkt werden, denn das Kind kann komplexe Verhaltensweisen beim ersten Versuch noch nicht perfekt ausüben.
    Bsp.: Sprechen lernen, ins Töpfchen machen, Brille aufsetzen
    → Shaping
  • Kontinuierliche Verstärkung
    Def.: Von kontinuierlicher Verstärkung spricht man, wenn ein Verhalten jedes Mal, wenn es auftritt, verstärkt wird.
    → Widerstandsfähigkeit ggü. Extinktion; Triple P; Shaping
  • Intermittierende Verstärkung
    Intermittierende (partentielle) Verstärkung bedeutet eine gelegentliche Verstärkung von Verhalten, bei der ein Verhalten nur ab und zu verstärkt wird.
    Bsp.: Belohnung jeder 3. gewünschten Verhaltensweise
    → Verstärkungsmuster; Widerstandsfähigkeit ggü. Extinktion; Triple P; Shaping
  • Übung und Wiederholung
    Übung und Wiederholung dienen dem Aufbau und der Festigung des erwünschten Verhaltens.
    → Widerstandsfähigkeit ggü. Extinktion; Shaping

Möglichkeiten

  • Bestrafung
    → Folgewirkungen von Strafen; Bedingungen zur Schadensbegrenzung von Strafen
  • Nichtverstärkung des unerwünschten Verhaltens (Ignorieren)
    Experiment von Brown und Elliot
    • Kindergartengruppe aus 27 Jungen, die zu körperlichen und verbalen Aggressionen neigten
    • Erzieher ignorierten 2 Wochen lang das unerwünschte Verhalten und verstärkten erwünschtes Verhalten, wie miteinander spielen, gegenseitiges Helfen
    • Ergebnis: Zahl der Aggressionen wurden deutlich verringert
    • Danach: Erzieher nahmen für 3 Wochen wieder ihr altes Verhalten an (bei Konflikten sofort eingreifen, wenig positiv verstärken)
    • Ergebnis: Zahl der Aggressionen nahm deutlich zu und sank erst wieder, als die Erzieher wieder die differenzielle Verstärkung anwandten

Experiment zeigt, dass auch Erzieher sein Verhalten ändern muss
Achtung: Kinder nicht alleinlassen und eingreifen bei Selbst- bzw. Fremdgefährdung!
→ Differenzielle Verstärkung; Shaping

  • Auszeit
    Def.: Auszeit (Time-out) ist der zeitliche Ausschluss einer Person aus einer positiven Verstärkersituation, wenn sie ein bestimmtes unerwünschtes Verhalten zeigt.
    Bsp.: Kind muss in Kinderzimmer/ auf die Treppe/ in die Ecke, wenn es sich schlecht benommen hat.
    → „Stiller Stuhl“ (Triple P)
  • Folgekosten
    Def.: Man spricht von Folgekosten (response cost), wenn ein bereits erworbener Verstärker bei unangemessenem Verhalten nicht weiter gewährt wird, bzw. entzogen wird.
    Hier muss der Erzieher nicht immer aktiv werden.
    Bsp.: Eis (Verstärker) des Kindes fällt beim Herumtollen auf den Boden. Durch den Entzug des Verstärkers, der eine Folge auf das unangemessene Verhalten des Kindes ist, wird das Verhalten des Kindes (das Herumtollen während dem Essen) abgebaut, da das Kind nicht nochmal sein Eis verlieren möchte.
    → Verstärkungsmuster

Möglichkeiten auf der Grundlage des operanten Konditionierens

  • Verhaltensformung (Shaping)
    Def.1: Verhaltensformung (Shaping) bezeichnet den schrittweisen Aufbau eines Verhaltens, indem man bereits kleine Schritte in Richtung des Endverhaltens systematisch verstärkt.
    Def.2: Beim Shaping (Verhaltensformung) geht es um die Veränderung des Verhaltens in aufeinanderfolgenden kleinen Schritten, wobei jeder eine weitere Annäherung an die erwünschte Leistung bedeutet.
  • Info Und Durchführung:
    • Shaping eignet sich gut bei komplexen Verhaltensweisen
    • Das erwünschte Endverhalten wird in kleinere Einheiten gegliedert (von leicht bis schwer)
    • Zu Beginn wird jedes auftretende Element verstärkt, bis das Verhalten regelmäßig gezeigt wird.
    • Später werden nur Elemente, die dem Endverhalten ähnlich sind verstärkt, bis das Verhalten regelmäßig gezeigt wird. → differenzielle Verstärkung
    • Wichtig dabei ist, dass anfänglich kontinuierlich und dann intermittierend verstärkt wird. → kontinuierliche und intermittierende Verstärkung
    • Außerdem muss wiederholt und geübt werden. Wiederholung und Übung
    • Heftaufschrieb 13.12.2013

Bsp.: Schizophrener 3-jähriger lernt, seine Brille zu tragen. (Wolf, Risley & Mees 1964)
Arbeitsblatt „Shaping“ 13.12.2013

  • Münzverstärkungsprogramm (token economy)
    Token (z.B. symbolische Münzen oder Punkte → positive Verstärkung) werden von Bezugsperson an zu Erziehenden für das Zeigen des vorher festgelegten Zielverhaltens gegeben. Bei unerwünschtem Verhalten kann eine Wegnahme bereits erhaltener Token die Folge sein (Bestrafung).
    Bsp.: Kind bekommt von Mutter einen Sticker fürs Spülmaschineausräumen. Hat es 10 gesammelt, so kann es diese gegen ein Abendessen seiner Wahl tauschen. Benimmt es sich am Tisch allerdings unangemessen, so nimmt die Mutter dem Kind einen Sticker weg.
  • Auszeit
  • Folgekosten (response cost)

Relativität von Verstärkern

Die Wirkung von Verstärkern ist relativ, d.h. sie hängt ab von:

  • der momentanen Bedürfnislage des zu Erziehenden
  • der Beziehung zwischen Erzieher und Kind
  • der Zeitspanne zwischen Handlung und Verstärker
  • der Intensität (Dosierung) und Qualität des Verstärkers
  • den individuellen Vorlieben des zu Erziehenden
  • vom Alter- und Entwicklungsstand des zu Erziehenden.

Strafe

  • Warum Strafe anwenden?
    • Strafen führen zu einem schnellen Aufhören des unerwünschten Verhaltens.
    • Der Strafende kann seine Frustration auslassen.
    • Der Strafende bekommt ein Gefühl von Kontrolle.
    • Die Verstärker des unerwünschten Verhaltens sind unbekannt oder nicht unter der Kontrolle des Erziehers (Das Lachen der Mitschüler ist Verstärker für das störende Verhalten des Klassenclowns.). Anstatt schwer bestimmbare Verstärker zu suchen, erhöht der Erzieher die Intensität der Bestrafung. (Der Lehrer geht nicht auf das Bedürfnis des Schülers nach mehr Aufmerksamkeit ein sondern erteilt ihm stattdessen eine Strafarbeit.)
  • Welche Wirkung haben Strafen?
    • Verhalten wird unterdrückt aber nicht verlernt.
    • Gegenaggressionen des zu Erziehenden
    • Körperliche Gewalt beim zu Erziehenden wird gefördert
    • Verletztes Selbstbild
    • Angst und Schrecken führen zu einem Kontrollverlust des unerwünschten Verhaltens (Bsp.: Sauberkeitserziehung)
    • Zu Erziehender wird isoliert
    • Körperverletzungen
  • Wer wird bestraft?
    Körperliche Bestrafung richtet sich eher gegen Jungen als Mädchen, Angehörige von Minderheiten als Angehörige der herrschenden ethnischen Gruppe und Grundschulkindern als ältere Kinder
  • 10 Bedingungen, unter denen Strafe am wenigsten Schaden anrichtet
    1. Alternative Reaktionen
    2. Reaktionsspezifität: klare Erklärung, welches Verhalten warum bestraft wird
    3. Zeitplan und Dauer: leichte, kurze Bestrafung sofort nach Verhaltensauftreten
    4. Intensität: Bestrafung nur so intensiv, dass Verhalten unterbunden wird
    5. Kein Entkommen (Flucht, Vermeidung, Ablenkung)
    6. Keine Doppelbotschaften: keine positive Verstärkung während der Bestrafung
    7. Einsatz konditionierter Bestrafung: Ein körperlicher (schmerzhafter) Reiz wird durch einen körperlich harmlosen Reiz ersetzt.
      Bsp.: Kind wird in die Ecke gestellt und erhält Schläge. Irgendwann: Kind wird nur noch in die Ecke gestellt.
      Achtung: Körperliche Gewalt als Mittel zum Verhaltensabbau soll, bzw. darf nicht als Erziehungsmaßnahme eingesetzt werden!
    8. Einsatz von „Bußen“: positiver Reiz wird entzogen
    9. Abgesteckte Grenzen: Bestrafung wird lediglich auf Situation des unerwünschten Verhaltens begrenzt und nicht auf andere Situationen und Zeitpunkte ausgedehnt.
    10. Begrenzung auf spezifische Reaktionen, nicht auf allgemeine Eigenschaften: Verhaltensweisen nicht zu Charaktereigenschaften generalisieren, da negative Etikettierungen zu bleibender Stigmatisierung führen können!
  • Folgewirkungen von Strafen
    • Fokus auf „falsches“ Verhalten kann zu mangelndem Selbstwertgefühl bzw. Selbstbewusstsein führen
    • Abneigung gegenüber des Strafenden
    • Durch Verbote wird das Verbotene interessanter
      Bsp.: Heimliches Naschen, Fernsehschauen, etc.
    • Kind wird unsicher, da es nicht weiß, was „richtiges“ (erwünschtes) und was „falsches“ (unerwünschtes) Verhalten ist.
    • Die beim Kind erwünschte Folge bleibt aus.
      Bsp.: Das Kind spielt während dem Hausarrest mit der Playstation, anstatt zu lernen oder sich mit dem Fehlverhalten auseinanderzusetzen.
    • Keine Einsicht des Fehlverhaltens
    • Trotzreaktion, die Strafe wird als Freibrief aufgefasst
      Bsp.: Schüler stört im Unterricht und muss zur Strafe nachsitzen. Den Rest der Unterrichtsstunde stört der Schüler weiterhin, da er sowieso nachsitzen muss.

Extinktion

  • Extinktion (operantes Konditionieren)
    Def.: Unter Extinktion (Verhaltenslöschung) versteht man die Abnahme der Häufigkeit eines erlernten Verhaltens aufgrund von Nichtverstärkung, bis dieses schließlich nur noch zufällig auftritt.
  • Widerstandsfähigkeit gegenüber Extinktion
    In der Erziehung sollte erst kontinuierlich verstärkt werden und sobald das erwünschte Verhalten aufgebaut wurde (langsam) zur intermittierenden Verstärkung übergegangen werden. Dadurch erfolgt ein schneller Aufbau des Verhaltens und anschließend wird die Stabilität gesichert. Das erlernte Verhalten ist jetzt widerstandsfähiger gegenüber Extinktion.
    → Verstärkungsmuster

Verstärkungsmuster (Tokenpläne)

  • Bestrafungspläne (zum Verhaltensabbau)
  • Verstärkungspläne (zum Verhaltensaufbau)
  • Quotenplan
    Verstärker erfolgt nach einer bestimmten Anzahl von Rektionen.
    • Fester Quotenplan
      Der Verstärker erfolgt nach einer festgelegten Anzahlt von gezeigten Verhaltensweisen.
      Bsp.: Nach jeder dritten Meldung wird ein Schüler gelobt.
    • Variabler Quotenplan
      Die Anzahl der Reaktionen, die erfolgen, bevor eine Verstärkung gegeben wird, variiert von einer Verstärkungsphase zur nächsten. Lediglich die durchschnittliche Anzahl der Reaktionen ist festgelegt.
      ​​​​​​​Bsp.: Ein Lehrer hat sich vorgenommen, jede dritte Meldung eines Schülers zu melden. Manchmal lobt er nach jeden zweiten, manchmal erst nach vier Meldungen.
  • Intervallplan
    ​​​​​​​Verstärker erfolgt nach einer bestimmten Zeitspanne, unabhängig von der Anzahl der gezeigten Reaktionen eines Menschen.
    • Fester Intervallplan
      Nach einer bestimmten Zeitspanne wird die erste gezeigte Reaktion belohnt.
      Bsp.: Eine Erzieherin beobachtet ein Kind beim Spielen und belobt es nach 10 Minuten, wenn das Kind sein Spielzeug teilt.
    • Variabler Intervallplan
      Nach einer variablen Zeitspanne wird die erste gezeigte Verhaltensweise belobt. Hierbei ist die durchschnittliche Dauer der Zeitspanne festgelegt.

Diskriminative Reize und Reizkontrolle

  • Diskriminative Reize
    (discriminatio lat. = die Unterscheidung)
    Def.: Diskriminative Reize sind unterschiedliche Reize in einer bestimmten Situation, auf die der Mensch unterschiedlich reagiert.
    Bsp.: Wenn ich nach Hause komme, sehe ich von weitem, ob Licht in der Wohnung brennt oder nicht. Je nachdem weiß ich, ob jemand zu Hause ist und ich klingeln kann, oder ob ich meinen Schlüssel rausholen muss, um die Haustüre aufzuschließen.
  • Diskiminationslernen
    Def.: Diskriminationslernen ist der Prozess, in welchem der Mensch lernt, auf unterschiedliche Reize in einer bestimmten Situation unterschiedlich mit einem bestimmten Verhalten zu reagieren.
  • Reizkontrolle
    Das Verhalten, das auf einen diskriminativen Reiz erfolgt (bzw. dadurch unterdrückt wird – klingeln oder nicht klingeln und Schlüssel suchen) steht unter Reizkontrolle. Eigenes und das Verhalten anderer kann kontrolliert werden, indem man die Kontingenzen und die sich ankündigenden Reize manipuliert.
    Bsp.: Wenn ich sehr gestresst bin und mich entspannen möchte, gehe ich z.B. ins Wohnzimmer oder lege mich ins Bett. An diesen Orten wird normalerweise ein ruhiges Verhalten ausgelöst, wie auf dem Sofa rumliegen und nachdenken.
  • Fünf Kontingenzpläne
    ​​​​​​​Diskriminativer Reiz (Sᴰ) löst Reaktion (R) aus → angestrebte Reizkonsequenz (S) erfolgt
    1. Positive Verstärkung
    2. Negative Verstärkung (Flucht): Dem unangenehmen Reiz entkommen, SOBALD er einsetzt
      Wenn es regnet, spannen wir einen Schirm auf, um nicht nass zu werden.
    3. Negative Verstärkung (Vermeidung): Dem unangenehmen Reiz entkommen, BEVOR er einsetzt
      Bsp.: Ich schnalle mich im Auto an, um das nervende Warnsignal nicht hören zu müssen.
    4. Löschen
    5. Bestrafung
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