Schweitzer, Albert - das Leben von Albert Schweitzer

Schlagwörter:
Albert Schweitzer, Lebenslauf, Biographie, Referat, Hausaufgabe, Schweitzer, Albert - das Leben von Albert Schweitzer
Themengleiche Dokumente anzeigen

Referat

Albert Schweitzer

Gliederung / Inhalt

sein Leben in Stichpunkten

Albert Schweitzer (14. Januar 1875 - 4. September 1965) war ein elsässischer Theologe, Organist, Schriftsteller, Humanist, Philosoph und Arzt. Als Lutheraner stellte Schweitzer sowohl die weltliche Sichtweise Jesu, wie sie durch die damals aktuelle historisch-kritische Methode dargestellt wird, als auch die traditionelle christliche Sichtweise in Frage. Seine Beiträge zur Interpretation des Paulinischen Christentums betreffen die Rolle der Mystik des Paulus, in Christus zu sein, als primär und die Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben als sekundär.

Für seine Philosophie der "Ehrfurcht vor dem Leben" erhielt er 1952 den Friedensnobelpreis und war damit der achte Franzose, der diesen Preis erhielt. Seine Philosophie drückte sich in vielerlei Hinsicht aus, vor allem aber in der Gründung und dem Erhalt des Albert Schweitzer Krankenhauses in Lambaréné, im Teil des französischen Äquatorialafrikas, dem heutigen Gabun. Als Musikwissenschaftler und Organist studierte er die Musik des deutschen Komponisten Johann Sebastian Bach und beeinflusste die Orgelbewegung.

  • 1875: 14. Januar Geburt in Kaysersberg im Oberelsass als Sohn eines protestantischen Pfarrers
    • Anfang Juli Umzug der Familie Schweitzer nach Günsbach
  • 1893: Studium der Theologie und der Philosophie, dazu Musiktheorie
  • 1898: 1. theologisches Examen, Musikunterricht bei Charles Marie Widor
  • 1899: Doktor der Philosophie
  • 1900: Doktor der Theologie
  • 1902: Professor der Theologie in Strassburg
  • 1903: Direktor des Stifts St. Thomas
  • 1905: Beginn des Medizinstudiums
  • 1912: Heirat mit Helene Bresslau
  • 1913: Doktor der Medizin. Ausreise nach Lambarene
  • 1914: Internierung in Lambarene
  • 1915: Er findet den Ausdruck "Ehrfurcht vor dem Leben"
  • 1918: Rückkehr ins Elsass
  • 1924: Rückkehr nach Lambarene
  • 1927: Verlegung des Spitals
  • 1928: Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main
  • 1949: Reise nach Amerika
  • 1953: Friedens-Nobelpreis für sein Schaffen in 1952
  • 1965: am 4. September stirbt er in Lambarene

[zurück zum Inhaltsverzeichnis]

​Ideen Albert Schweitzers

Schweitzer ist gegen eine Ethik für die moralisches Handeln nur ein Mittel zum Zweck ist, um den Menschen zu erhalten und zu fördern. Die bisherige Wertung der Ethik: Alles was böse ist schadet dem Menschen in irgendeiner Weise, alles Gute hilft dem Menschen. Für Schweitzer: Ethik ist ein absoluter Wert (Universalität), der inhaltlich durch das Prinzip des Sittlichen begründet werden muß. Schweitzer will keine Ethik mit “Wertekatalog”, sondern möchte daß jeder Mensch selbst nachdenkt was “richtig” oder “falsch” ist, oder was die Nachfolge Jesu für ihn bedeutet. Jedes Leben ist wertvoll, so “gering” es auch scheinen mag. “ Ethik ist ins Grenzenlose erweiterte Verantwortung gegen alles, was lebt.”

“Wahrhaft ethisch ist der Mensch nur, wenn er der Nötigung gehorcht, allem Leben, dem er beistehen kann, zu helfen, und sich scheut irgend etwas Lebendigem Schaden zu tun.”

[zurück zum Inhaltsverzeichnis]

Albert Schweitzer - sein Leben und sein Werk

Albert SchweitzerAlbert Schweitzer wurde am 14. Januar 1875 in Kayersberg im Elsaß geboren. Fünf Jahre bevor Albert Schweitzer geboren wurde, gehörte dieses Dorf noch zu Frankreich und später gehörte es wieder zu Frankreich. So kam es, dass er als deutscher zur Welt kam, er ist aber wie alle Elsässer mit beiden Ländern eng vertraut. Seine Eltern sprachen französisch, bzw. elsässisch. Noch in seinem Geburtsjahr zog seine Familie nach Günsbach. Von seinem fünften bis zu seinem neunten Lebensjahr ging er auf die Dorfschule, war für soziale Gerechtigkeit sehr früh empfindlich und wollte keine Vorteile gegenüber ärmeren Mitschülern. Er liebte die Kirche sehr und freute sich immer auf die Predigten seines Vaters, der Pfarrer war. Doch am meisten freute er sich auf die Orgelspiele des Kantors. Er bewunderte schon sehr früh dieses Instrument und liebte sehr Orgelmusik. Im Alter von neun Jahren durfte er zum ersten Mal in der Gemeindekirche Orgel spielen. Es war der Anfang seiner ersten Leidenschaft.

Mit zehn Jahren zog zu seinem Großonkel und deren Frau, um in Mühlhausen auf das Gymnasium zu gehen. Dort fühlte er sich anfangs nicht wohl. Er vermisste aber nicht so sehr seine Freunde, wie man es von einem Jungen seines Alters denken könnte, sondern eher die Natur und die kleinen Tiere, die er immer wieder im Freien gern beobachtet hatte. Doch nach einiger Zeit ging es ihm besser, er mochte die Frau seines Großonkels und spürte, dass sie ihn wirklich verstand. Er bekam einen sehr guten Orgellehrer Eugen Münch, der später sein Freund wurde und ihm viel beibrachte, unter anderem Werke von seinem späteren Vorbild Johann Sebastian von Bach. Am Anfang war er auf dem Gymnasium kein guter Schüler und man wunderte sich, da er eigentlich ein sehr intelligenter Junge war und philosophische, tiefgründige Fragen schon in frühen Jahren stellte. (Zum Beispiel: "Wieso kümmerten sich die drei Weisen aus dem Morgenland später nie mehr um Jesus oder andere Personen in der Bibel? Was hatten die Eltern mit den Kostbarkeiten gemacht, die sie von ihnen zu Jesus Geburt bekommen hatten? Wieso waren sie später wieder arm?")

Er war nie oberflächlich, ging oft einsam persönlichen Eindrücken aus der Bibel nach. Ein Mal hatte es zum Beispiel sehr viel im Elsaß geregnet und er wunderte sich, wieso es keine Sintflut gab-wie im alten Testament. Nachdem er einen Lehrer bekommen hatte, der ihn mit seinen frühen Begabungen für Religion und Musik verstand, wurde er sehr gut in der Schule. Seine Lieblingsfächer waren Geschichte und Naturwissenschaften. Mathematik und Sprachen dagegen konnte er viel schwieriger lernen. Mit achtzehn Jahren bestand er dann mit Leichtigkeit das Abitur und bekam einen Studienplatz an der Universität in Straßburg, an der er Theologie studierte, da er nach seinen Worten " Menschen lehren und Gott und Jesus verehren und ihre Gebote befolgen wollte ". Doch er konnte ohne Musik nicht leben, sodass er in Paris weiterhin Orgelunterricht bei Widor nahm.

Im Jahre 1894 machte er ein Jahr Militärdienst, verstand sich gut mit seinem Vorgesetzten, durfte daher Vorlesungen besuchen, um das Leben und die Lehre Jesus weiterhin zu studieren. Mit 23 Jahren bestand er sein erstes theologisches Examen. Da seine Dozenten merkten, dass sehr viel Talent in ihm steckte, überzeugten sie Albert Schweitzer davon Doktor der Philosophie zu werden und in Paris und Berlin zu studieren. In dieser Zeit hat Schweitzer sehr viele interessante und für ihn bedeutende Denker kennen gelernt. 1899 veröffentlichte er sein erstes Buch "Kants Philosophie der Religion". Albert Schweitzer bekam für dieses Werk viel Annerkennung. Im Jahr 1900 wurde er Doktor der Philosophie und erhielt ein Predigtamt in der Straßburger St.Nicolai Kirche. Mit 22 Jahren wurde er Dozent an der Universität und lehrte Theologie. Ein Jahr später wurde er in Straßburg Leiter des theologischen Studienstifts. Es sah so aus, wie sollte sein Leben , das Leben eines musikalischen Gelehrten werden sollte.

Da kam es bald zu einem ganz persönlichen Ereignis, das ihn auf völlig neue Bahn bringen sollte. Man kann von einer göttlichen Fügung sprechen: Im Herbst 1904 wurde seine Aufmerksamkeit durch einen Artikel der Kongo-Mission auf die Bedürftigen in Französisch-Äquatorialafrika gelenkt. Plötzlich wurde für ihn ganz klar. Er musste Arzt werden um sich als Christ um seine bedürftigen Brüder in Afrika widmen zu können.

Nach der Lektüre eines Artikels veränderte sein Leben. Er verließ das Studienstift und begann sein Medizin Studium. Im gleichen Jahr veröffentlicht Albert Schweitzer sein erstes Buch über Bach, welches auch großen Erfolg brachte. Ein Jahr später wurden erneut Bücher von ihm heraus gebracht über seine Ansichten von Jesus und über den Orgelbau, was in seiner Freizeit immer wieder praktizierte. Sieben lange Jahre studierte er Medizin und wurde erst im Alter von 36 Jahren Arzt. Daraufhin zog er nach Paris um eine spezielle Ausbildung für Missionsärzte in den afrikanischen Tropen zu machen. Zwischen durch machte er viele Konzerte und brachte viele andere Bücher heraus um die Zulassungsgebühren für die Abschlussprüfungen der Medizin zu finanzieren.

Am 18.Juni im Jahr 1912 heiratete Albert Schweitzer Helene Breßlau, die seine afrikanischen Pläne unterstützte. Sie ließ sich als Krankenschwester ausbilden um ihn begleiten zu können. Als Deutscher und Evangelischer Theologe musste er mehrere Hindernisse überwinden, konnte schließlich von einer französischen katholischen Mission die Bewilligung für die erste Afrika-Reise erhalten. Zusammen mit seiner Frau traten sie die lange Schiffreise an. Diev Bach-Gesellschaft machte ihm die große Überraschung, ihm eine Orgel zu verschenken, die mit nach Lambarene durfte. Er hat sich oft dafür bedankt und behauptet, dass er ohne seine Bach-Musik die afrikanische Zeit nicht überstanden hätte.

Dort wollte A. Schweitzer erst nach 2 Wochen beginnen, die Kranken zu behandeln und bis dahin ein kleines Krankenstation gebaut haben, doch schon am zweiten Tag war eine große Menschenmenge vor seinem Haus versammelt, die seine Hilfe brauchten. So musste er mit seiner Frau als erstes einen Hühnerstall desinfizieren und dort die ersten afrikanischen Patienten verarzten. Die Aufgabe erwies sich sehr bald als überwältigend. Der Anfang war schwierig, da die Afrikaner eine ganz andere Einstellung hatten und andere Sitten als die Schweitzers von Europa gewöhnt waren. Doch die Arbeit machte ihm Spaß, da er merkte, dass er das richtige tat und den armen, kranken, hilflosen Menschen half. Zum Glück war er sehr gesund und verkraftete das tropische Klima recht gut. Er war ein unermüdlicher Arbeitsmensch, der sowohl Theorie wie Praxis beherrschte und keine einfache handwerkliche Arbeit scheute.

Am 4. August 1914 begann der erste Weltkrieg. Als Deutsche standen die Schweitzer plötzlich von französischen Behörden in Andende unter Hausarrest. Allerdings merkte die französische Regierung bald, dass ohne die Schweitzers das Krankenhaus nicht funktionierte und so durften sie nach drei Monaten wieder arbeiten. Doch im September im Jahre 1917 wurden Albert und Helene Schweitzer als Kriegsgefangene nach Frankreich deportiert. Albert Schweitzers Mutter wurde im Krieg in Elsaß von deutschen Kavalleristen mit ihren Pferden zu Tode getrampelt. Nach dem Krieg in 1918 waren Albert und Helene S. am Rand der Verzweiflung, Helene wurde krank und litt ihr restliches Leben unter Tuberkulose und Ruhr, sodass sie unter den dortigen schwierigen Lebensbedingungen nie mehr lange Zeit in Afrika mit ihrem Mann leben konnte. Doch am 14.Januar 1919, an Albert Schweitzers Geburtstag kam ihre Tochter Rhena zur Welt und brachte wieder Hoffnung in ihr Leben. Nachdem er langsam seine Kräfte wieder gesammelt hatte, veröffentlichte Alber Schweitzer wieder Bücher, hielt Vorträge und gab Konzerte, um wieder Geld seine Rückreise nach Lambarene zu sammeln, diesmal alleine ohne seine Frau Helene und seine Tochter Rhena.
Als er dort ankam, fand er traurigerweise das Kranhaus ganz verfallen vor. Er musste also wieder ein Krankenhaus bauen, da eine Ruhr-Epidemie ausgebrochen war. Albert Schweitzer sah sich aus hygienischen Gründen gezwungen an einem anderen Ort ein noch größeres Krankenhaus zu bauen. Eigentlich gefiel ihm dieser Gedanke ganz gut, denn so würde unabhängig sein und die führenden Mitglieder der Pariser Missonsgesellschaft würden ihm nicht mehr verbieten können, den Afrikanern seine eigenen Gedanken und Vorstellungen über Jesus zu predigen. So baute er an dem Ogowe Fluss seine eigenes, neues Krankhaus, das im Jahre 1927 fertig wurde und die Patienten dorthin verlegt wurden. Albert war sehr glücklich und meinte, dass "zum ersten Male, seitdem er in Afrika wirkte, waren seine Kranken menschenwürdig untergebracht" .In den darauf folgenden zwölf Jahren fuhr Albert Schweitzer regelmäßig nach Europa, um Geld für die Versorgung des Krankenhauses und der Kranken zu verdienen, indem er wieder Konzerte gab, Vorträge hielt und begann auch Bücher über das Leben im afrikanischen Urwald herauszubringen. Im Jahre 1939 merkte er, dass der zweite Weltkrieg bald ausbrechen würde und kehrte mit soviel Versorgungen, die er mitnehmen konnte zurück nach Lambarene. Zwei Jahre später folgte ihm seine Frau Helene mit seiner Tochter Rhena, da sie Jüdinnen waren, um vor dem Krieg zu fliehen. Erst im Jahre 1950 kehrte Albert Schweitzer nach Europa zurück, nachdem der zweite Weltkrieg vorüber war und blieb dort bis 1952, um wieder viele Orgelkonzerte zu geben und Vorträge, doch diesmal sprach auch die auftretenden Probleme der Atombomben an. In den drauf folgenden Jahren erhielt er weltweit viele Auszeichnungen für seine Arbeit. Im Jahre 1953 erhielt den Friedensnobelpreis, von dem Geld baute er dann ein extra Dorf für Lepra-Kranke und im Jahre 1955 wurde er als zweiter Nicht-Engländer von Elisabeth II. von England mit dem "Order of Merit" ausgezeichnet. 1957 starb A. Schweitzers Frau Helene und wurde in seiner Nähe in Lambarene begraben. Im Jahre 1960 wurde Gabun unabhängig und Albert Schweitzer wurde darum gebeten, das Land bei den Vereinten Nationen zu vertreten, doch er lehnte ab. In seinen letzten Lebensjahren wurde er noch von Leuten aus der ganzen Welt besucht. Acht Jahre nach Helene Schweitzers Tod starb auch Albert Schweitzer am 4. September im Altern von 90 Jahren. Er wurde auch in Lambarene neben seiner Frau begraben und sein Grab wochenlang von trauernden Afrikanern belagert.

[zurück zum Inhaltsverzeichnis]

Wie ist Schweitzer zum Gedanken der „Ehrfurcht vor dem Leben“ gekommen?

An einem Frühlingstag in der Passionszeit, als Albert Schweitzer gerade acht Jahre alt geworden war, schlug einer seiner Freunde vor, mit Schleudern Vögel schießen zu gehen. Albert Schweitzer wollte nicht, aber er sagte ja, denn er wusste, dass sein Freund ihn auslachen würde, wenn er sich weigerte mitzumachen. Da die Bäume noch fast kein Laub hatten, waren die Vögel gut zu sehen. Als beide Jungen schon zielten, begannen plötzlich die Kirchenglocken zu läuten. Dies war ein Zeichen von Gott, dachte Albert Schweitzer, der ihn an das fünfte Gebot "Du sollst nicht töten" erinnern wollte, um ihn daran zu hindern etwas Schlechtes zu tun. Albert Schweitzer warf die Schleuder beiseite und verscheuchte somit die Vögel. Dies ist der Ursprung von Schweitzers Glauben an die "Ehrfurcht vor dem Leben". Richtig bewusst wurden ihm diese Worte allerdings erst später: Als er zum ersten Mal nach Afrika über den Ogowefluß fuhr, schrieb er viele Seiten um seine Gedanken, Probleme zu ordnen und einen eine Lösung zu finden. Er war schon sehr müde und fast am Ende seiner Kräfte, als er in den letzten Sonnenstrahlen eine Nilpferd-Herde am Ufer des Flusses wandern sah und ihm die Worte, welche er noch nie zuvor gesehen oder gelesen hatte und den Sinn kam: "Ehrfurcht vor dem Leben". Nach kurzer Zeit bemerkte er, dass dies die Lösung seiner Probleme war und machte diese Worte zu seiner Lebensphilosophie.

[zurück zum Inhaltsverzeichnis]

Ehrfurcht vor dem Leben - was bedeutet dies für ihn?

Für Albert Schweitzer bedeutet seine Lebensphilosophie: gelebtes Christentum. Am Wichtigsten betrachtet er Leben zu erhalten, zu fördern und alles Leben, was sich entwickeln kann zu unterstützen den richtigen Weg zu finden. Am Schlimmsten sieht Albert Schweitzer das Zerstören und Schädigen von Leben und entwickelbares Leben davon abzuhalten sich zu entfalten (Somit wäre er natürlich auch gegen die Abtreibung gewesen.). Es bedeutet also für ihn Respekt gegenüber jedem Lebewesen, welches Gott erschaffen hat, zu haben auch wenn es noch so klein oder lästig erscheint.

[zurück zum Inhaltsverzeichnis]

Wie hat er "Ehrfurcht vor dem Leben" für sich selbst umgesetzt?

Dieses Lebensmotto setze er über sein ganzes Leben hinweg. Er half den Menschen, die arm, krank und hilflos waren in Afrika als Arzt. Er pflegte und versorgte jedes Tier, das er fand. Er beantwortete jeden Brief, den er bekam, denn er dachte, es sei seine Pflicht und vielleicht würde manchen von diesen vielen Menschen eines Tages in einer Not-Situation sein Brief helfen auf den richtigen Weg zu kommen aus dieser Situation. Er schrieb jedem, der ihn etwas gespendet hatte einen Brief, um sich zu bedanken. Er hatte dies von seinem Vater gelernt, der ihm früher immer gesagt hatte, dass er jedem zu Weihnachten eine Karte zum Danke schicken solle. Er hatte es früher sehr lästig gefunden, doch er führte dies bis zum Ende seines Lebens weiter, da er dies als richtig fand und er andere vielleicht damit erfreuen konnte.

[zurück zum Inhaltsverzeichnis]

Abschließende Bemerkung

Albert Schweitzer war für die Generation der Fünfziger Jahre ein großes Vorbild. Er wurde unter anderem "der berühmteste Entwicklungshelfer der Welt" genannt. Später wurde er und seine Arbeitsmethode in Afrika scharf kritisiert, weil er den modernen Entwicklungshilfemethoden (Hilfe zur Selbsthilfe)noch nicht dachte. Heute ist es wichtig, die Betroffenen an den Fachkenntnissen der Helfer teilnehmen zu lassen, damit sie sich später in die hand nehmen können. Aber man muss sich vorstellen, dass Albert Schweitzer nach Afrika gegangen ist, zu einer Zeit, wo der Kolonialismus noch in den Köpfen der meisten Leute (auch der Missionare) war. Der Afrikaner wurde von Albert Schweitzer zuerst als "der kleine Bruder" betrachtet, was ein großer christlicher Fortschritt war, wenn man denkt, dass früher den "Negern" der Besitz einer Seele abgesprochen wurde.
Ich fand das Thema sehr interessant, weil Schweitzer ein echter Christ ist, der seinen Glauben nicht nur im Gottesdienst bei der Predigt einbringt, sondern es in die Wirklichkeit unter ganz schwierigen Umständen umsetzte. Manchmal war er cholerisch und sogar hart und stur mit den Afrikanern aber er war ganz allein und kämpfte für sein christliches Ideal. Er war ein großer Pionier, der für spätere Generationen zum Ideal wurde.

Bemerkenswert ist, was dieser Mann alles geleistet hat, auch auf den verschiedenen Gebieten. Eine seiner starken Charaktereigenschaften war auch, dass er nicht alles so hinnahm, wie es war, sondern vieles hinterfragte und auch gegen alte Denkansätze vorging, wie z. B. in der „Geschichte der Lebe-Jesu-Forschung“, in der er wirklich das Alte in Frage stellte und anders dachte, als die Allgemeinheit. Für den Sohn eines evangelischen Theologen ist dies schon bemerkenswert, da er das, was sein eigener Vater jahrelang predigte, in Frage stellte. Er ließ sich nicht von der Masse beeinflussen, und stand zu seiner Meinung. Er war absolut nicht konservativ, sondern dachte auf eine neue Art und Weise, wobei er dazu noch sehr intelligent war. Sich auch mal von der Masse abheben, auch wenn das einem einige Antipathie einbringt, deutet für mich auf eine starke Persönlichkeit hin. Ein zweiter Punkt, welcher zeigt, dass Schweitzer eine starke Persönlichkeit hatte, ist, dass er nicht nur ein Mann der Worte, sondern auch der Taten war; er predigte nicht nur von dem Übel der Menschen, sondern tat auch etwas dagegen. Dass er nach Afrika ging finde ich besonders bemerkenswert, da er alles bisher Geleistete aufgab, denn er hätte durchaus auch auf dem Gebiet der Theologie oder Musik „Karriere“ machen können, was zeigt, dass Schweitzer absolut nicht egoistisch war; das erkennt man auch daran, dass er wirklich auf verschiedenen Gebieten sehr begabt war, doch wollte er sich nicht nur allein an seinen Talenten erfreuen, sondern sie mit anderen teilen. Ein weitere positive Charaktereigenschaft von ihm war sein starkes Durchhaltevermögen; das zeigt sich daran, dass er sein Medizinstudium, was über 6 Jahre gedauert hatte, durchhielt, obwohl diese Zeit bestimmt nicht immer angenehm war, da danach das Ungewisse kam. Doch Schweitzer hatte sich vorgenommen nach Afrika zu gehen, und das tat er auch. Alles in allem war Albert Schweitzer ein bemerkenswerter Mann, dessen Taten und Werke, aber auch seine eigene Person, nicht so schnell in Vergessenheit geraten werden.

[zurück zum Inhaltsverzeichnis]

Quelle(n):

  • Albert Schweitzer, von James Bentley, 1991.
  • Schweitzer, Harald Steffahn,1979
  • Albert Schweitzer, Denken und Tat, Rudolfs Grabs,1952 Seite 236-290.
  • Wikipedia
  • Bild Albert Schweitzer aus bundesarchiv.de
  • Payne, R.: Albert Schweitzer und seine drei Welten. Zürich 1964

[zurück zum Inhaltsverzeichnis]

Zurück