Schiller, Friedrich - Was kann eine gute stehende Schaubühne eigentlich wirken? (Zusammenfassung)

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Friedrich Schiller, Thesen, kurpfälzische Deutsche Gesellschaft, Rede, Theater, Referat, Hausaufgabe, Schiller, Friedrich - Was kann eine gute stehende Schaubühne eigentlich wirken? (Zusammenfassung)
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Referat

„Was kann eine gute stehende Schaubühne eigentlich wirken?“ - Friedrich Schiller

Eine Zusammenfassung zu Friedrich Schillers Interpretation zu der Frage: „Was kann eine gute stehende Schaubühne eigentlich wirken?“ (aus dem Jahr 1784)

Unter dem Titel Die Schaubühne als eine moralische Anstalt betrachtet wurde eine Rede Friedrich Schillers veröffentlicht, die er am 26. Juni 1784 vor der kurpfälzischen Deutschen Gesellschaft gehalten hatte. Die Leitfrage lautete: „Was kann eine gute stehende Schaubühne eigentlich bewirken?“ Schiller gehörte einer Zeit an, in der man nicht nur an das Gute im Menschen glaubte. Vielmehr sah man auch die Notwendigkeit, dass man es in ihm erweckt, er es aus sich herausarbeitet. Dabei sollte das Theater eine besondere Rolle spielen

Schiller war im Januar 1784 in die kurpfälzische Deutsche Gesellschaft aufgenommen worden. Bei der kurpfälzische Deutschen Gesellschaft handelte es sich um eine Sprachgesellschaft, deren Mitglieder sich um Verbesserung der Sitten und Reinigung der deutschen Sprache bemühten. Schillers Stellung am Mannheimer Theater begann im Sommer 1784 immer zweifelhafter zu werden. Mit seiner Rede erhoffte er sich, die freigewordene Stelle als Sekretär dieser Gesellschaft zu erhalten. Das damit verbundene Honorar hätte seine Existenz als freier Theaterautor sichern können. Die Mitglieder der Gesellschaft betrachteten Theater damals hauptsächlich als Ort für Unterhaltung und „Kurzweil“. Mit seiner Rede wollte Schiller darauf aufmerksam machen, dass Theater auch auf sittliche Einstellungen der Besucher intellektuell, moralisch und emotional einwirkt. Schillers Hang zur Übertreibung, zur Abschweifung in ein fernes Ideal lässt erkennen, wie wichtig es dem jungen Dramatiker war, die Herren der Gesellschaft für das Theater zu gewinnen. Seine Zuhörerschaft ließ sich von der enthusiastischen Rede Schillers allerdings wenig beeindrucken. Es kam zu keiner Zusammenarbeit der Gesellschaft mit dem Mannheimer Theater. Ebenso wenig wurde Schiller eine Sekretärenstelle angeboten.

Das Theater soll die Menschen von ihrem eintönigen Berufsalltag ablenken und für Unterhaltung sorgen.Der Zuschauer soll sich entspannen und durch die Ästhetik des Theaters näher an das Gespielte gebracht werden. Nach Schiller soll dabei Herz und Verstand gebildet werden und somit eine Unterhaltung mit Anspruch entstehen. Schiller spricht auch die Unterstützung von Gesetzen und Religion an, wobei man beachten soll, dass Gesetze wandelbar sind und ausschließlich Dinge regeln oder gar verbieten. Religiöse Normen dagegen sind streng und ewig, so geben sie den Menschen einen klaren Weg des Handelns vor. Da die Religion jedoch nur über Bilder und Phantasie begriffen werden kann muss das Theater dort eingreifen und unterstützend wirken. Das Theater ist insofern beidem überlegen und ergänzt Gesetze und Religion in ihren Schwachpunkten perfekt.

Das Theater kann über alle und jeden richten, aktuelles Unrecht und eigenes Fehlverhalten kann dem Zuschauer durch „Bösewichter“ vor Augen geführt werden. Das Theater fungiert somit auch als eine Art der Aufklärung vor dem was gut und böse ist. Darstellungen von Lastern und Tugenden sollen den Zuschauern ein Gefühl für das richtige Verhalten vermitteln. Durch die Form der Satire kann dieser Effekt sehr gut herbeigeführt werden, da eine spöttische Komödie oft mehr Einfluss hat als ein Trauerspiel, das durch tragische Schicksale abschrecken will. Dadurch, dass die Komödie den Zuschauer zum Nachdenken bewegt, ohne verletzend zu wirken und ohne einen einzelnen zu kritisieren, ist sie dem Trauerspiel, im Hinblick auf die Wirkungsweise weit überlegen.

Das Schauspiel kann aus allen erdenklichen Perspektiven dargestellt werden. Auch z.B. aus der Sicht des „Bösen“, wodurch der Zuschauer geleitet wird sich die Frage nach dem „Warum“ zu stellen. Es wird an die Menschlichkeit und das Hineinversetzen in andere Personen appelliert, außerdem konnte in der damaligen Zeit um 1784 das niedere Volk offen und unbestraft ihren Standpunkt vertreten, um somit von der höheren Schicht erhört zu werden.

Da die Menschheit bekannt dafür ist schwach zu sein und leicht Lastern und Süchten zu verfallen soll das Theater auch als eine Art „Sucht für den Verstand“ agieren. Man versucht durch das Theater den Menschen von anderen schädlichen Vergnügungssüchten, wie z.B. Tabak und Alkohol, fernzuhalten.

Thesen

Z.1-24: Der Mensch braucht die Bühne um seinen Geist zu entfalten, er braucht Unterhaltung (Leere vs. Leidenschaft)

Z.24-57: Es gibt viele Parallelen zwischen der bühne und Religionen (Geschichten etc.)

Z.58-80: Die Geschichten der Bühne lehren uns mehr als Politik, Gesetze und/oder Moral

Z.81-106: Die Bühne zeigt auch die schlechten Seiten des Menschen.

Z.107-146: Es gibt gute und schlechte Charaktere auf der Bühne, auf der Bühne darf man alles darstellen, auch Unangenehmes (nichts ist unmöglich)

Z.147-176: Man kann die Wirkung der Schaubühne nicht einschränken, jeder soll das Gesehene selbst interpretieren.

Z.176-198: Zufall und Plan werden auf der Bühne wie im Richtigen Leben miteinander verknüpft, man muss die Schaubühne "ertragen".

Z.199-217: Auf der Bühne erscheinen auch eigentlich moralisch verwerfliche Dinge auf einmal verständlich/nachvollziehbar.

Z.216-221: Wahrheitssuchende Anthropologisten suchen ihr Glück auf der Bühne.

Z.222-Ende: Bühne führt vom Staat zur Aufklärung und somit zu einem aufgeklärten Staat, stärkt den Nationalgeist, öffnet jedem Menschen die Augen über die Realität

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