Schweden - Geographie, Außenpolitik und Handelspolitik

Schlagwörter:
Schwedens Geographie, die schwedische Außenpolitik, konstitutionelle Monarchie, Regierungsform, Europäische Union, Königreich Schweden, Referat, Hausaufgabe, Schweden - Geographie, Außenpolitik und Handelspolitik
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Schweden

Inhalt:

  • Allgemeine Angaben zu Schweden
  • Geographie
  • Außenpolitik
  • Handelspolitik
  • Wirtschaft
  • Industrie
  • Klima
  • Flora und Fauna


Allgemeine Angaben zu Schweden
Schweden ist eine konstitutionelle Monarchie mit parlamentarischer Regierungsform. Seit dem 1. Januar 1995 ist Schweden Mitglied der Europäischen Union. Staatsoberhaupt des Königreichs Schweden ist König Carl XVI. Gustaf, Ministerpräsident ist der Sozialdemokrat Göran Persson. Schweden ist sehr dünn besiedelt, es leben 8,8 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 450.000 km2; auf einen qkm kommen also etwa 20 Einwohner. Zum Vergleich: in Deutschland sind es 228. Die meisten Menschen wohnen im südlichen Teil des Landes - nur etwa 15 Prozent der Bevölkerung leben in Nordschweden. Von Norden nach Süden ist Schweden 1.572 km lang. Die Landgrenze zu Norwegen hat eine Länge von 1.619 km, die zu Finnland 586. Aufgrund seiner Größe hat das Land eine sehr abwechslungsreiche Landschaft - Meer mit Sandstränden, Klippen, Hochmoore, Gebirge, Seenlandschaften und Tausende von Inseln. Viele dieser Landschaftstypen werden durch Nationalparks geschützt. Nur 3 Prozent der Fläche sind bebaut, 58 Prozent sind von Wäldern bedeckt. Der größte der 95.000 Seen, der Vänern, bedeckt eine Fläche von 5585 km2, der höchste Berg, der Kebnekaise, ist 2.111 m hoch. Die größten Inseln sind Gotland und Öland, die größten Städte sind Stockholm, Göteborg und Malmö.


Schwedens Geographie
Trotz der geringen Bevölkerungszahl auf einer großen Fläche ist Schweden ein High-Tech-Land mit guter Infrastruktur und mit einem effizienten Kommunikationssystem. Geographisch ist Schweden charakterisiert durch seine langen Küsten und großen Wald- und Seengebiete. Schweden ist eines der in großer Nähe des Nordpols gelegenen Länder der Erde. Seine Lage entspricht ungefähr der nordsüdlichen Ausdehnung Alaskas oder der Strecke zwischen Kap Hoorn in Südamerika und dem antarktischen Kontinent. Das Land ist etwa ebenso groß wie Spanien oder Kalifornien, und seine Einwohnerzahl entspricht in etwa der von Belgien oder Österreich.

Ein großer Teil der Bodenfläche Schwedens wird von Nadelwäldern beherrscht, in Südschweden kommen jedoch oft Mischwälder mit Laubbäumen wie Birken und Espen vor. An den Küsten im Süden und Südwesten wuchsen früher Laubwälder (Buche, Eiche); diese haben jedoch dem Ackerbau weichen müssen und sind in letzter Zeit teilweise auch durch angepflanzte Nadelwälder ersetzt worden. Edle Laubbäume gibt es jedoch im ganzen südlichen Schweden bis zur Grenze von Norrland. Die übrige Vegetation folgt im großen Ganzen der gleichen Geographie. Auf Grund des kalkreichen Felsgrundes und günstigen örtlichen Klimas haben die Inseln Gotland und Öland und Teile der Gebirgskette eine interessante Flora mit u.a. einer großen Zahl von Orchideenarten.

Schwedens Klima wird durch die Lage des Landes in der Grenzzone zwischen arktischen und wärmeren Luftmassen sowie der Nähe zum Atlantik im Westen mit dem warmen Golfstrom bestimmt. Durch die Neigung der Erdachse und die Erdbahn um die Sonne entsteht in den Polargegenden ein extremer Unterschied zwischen dem langen Tageslicht im Sommer und der ebenso langen Dunkelheit im Winter. Ganz und gar helle Sommernächte kommen nur nördlich des Polarkreises vor, aber noch so weit südlich wie in Stockholm hat die Nacht im Juni nur ein paar Stunden Halbdunkel.


Die schwedische Außenpolitik
Während der beiden Weltkriege dieses Jahrhunderts verfolgte Schweden eine Neutralitätspolitik. Dank dieser Politik und anderer Umstände gelang es dem Land, sich aus den Feindseligkeiten herauszuhalten. Als Europa dann - als Ergebnis des Zweiten Weltkriegs - in zwei gegnerische Blöcke aufgeteilt wurde, setzte Schweden seine traditionelle Neutralitätspolitik fort, wobei es seine Sicherheit auf eine starke Gesamtverteidigung außerhalb der Bündnisse gründete.

Lange Zeit hinderte die Neutralitätspolitik Schweden daran, Mitglied bei der Europäischen Gemeinschaft (seit dem Vertrag von Maastricht 1992 die Europäische Union) zu werden. Als Europa sich jedoch in der Zeit von 1989 bis 1991 veränderte und der kommunistische Block faktisch verschwand, wurde diese Haltung überprüft. Im Juli 1991 reichte Schweden seinen Beitrittsantrag zur EG ein. Nach einer Volksabstimmung im November 1994, in der das schwedische Volk Ja zur Mitgliedschaft sagte, wurde Schweden mit Wirkung vom 1. Januar 1995 Mitglied der Europäischen Union.

Mit den Veränderungen auf der europäischen Bühne und dem Zusammenbruch des kommunistischen Blocks boten sich neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der europäischen Integration. Angesichts dieser und weiterer Faktoren beschloss der schwedische Reichstag im Dezember 1990, dass Schweden die volle Mitgliedschaft in der Europäischen Gemeinschaft beantragen solle. Der Antrag wurde sechs Monate später von der sozialdemokratischen Regierung überreicht. Die eigentlichen Mitgliedschaftsverhandlungen wurden von der nichtsozialistischen Koalitionsregierung durchgeführt, die von 1991 bis 1994 im Amt war. Nach der Volksabstimmung am 13. November 1994, bei der 52,3% der Wähler mit Ja und 46,8% mit Nein stimmten, führte die vor kurzem gebildete sozialdemokratische Regierung Schweden formell ab Januar 1995 in die Europäische Union.


Die schwedische Handelspolitik
Schweden hat aus Tradition eine Freihandelspolitik betrieben und ist stark vom Außenhandel abhängig. Der Handel mit anderen Ländern war eine wichtige treibende Kraft bei seiner Entwicklung zu einer Industrienation mit hohem Lebensstandard. Der Zugang zu ausländischen Märkten hat es der schwedischen Industrie ermöglicht, sich zu spezialisieren und zu expandieren. Eine liberale Handelspolitik in Schweden hat den Import, den Wettbewerb und den Strukturwandel gefördert.

Am 1. Januar 1995 trat Schweden der Europäischen Union bei. Die Mitgliedschaft bei der Union stellt einen bedeutsamen Schritt in der schwedischen Nachkriegsgeschichte dar. Die schwedische Handelspolitik ist jetzt in die Gesamtstruktur der EU integriert und Schweden nimmt somit voll am Europäischen Binnenmarkt und der Zollunion teil. Schweden unterstützt aktiv eine Stärkung des offenen multilateralen Handelssystems im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO), der Nachfolgerin des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT).

Produkte der metallverarbeitenden Industrie machen mit fast 54 % über die Hälfte des schwedischen Exports aus. Elektronische Erzeugnisse, Maschinen und Kraftfahrzeuge sind die wichtigsten Güter innerhalb dieser Kategorie. Dabei ist die Elektronik einschließlich der Produkte für die Bereiche Kommunikation und EDV das am schnellsten wachsende Segment, das gegenwärtig für ungefähr 20 % des schwedischen Warenexports aufkommt. Die früher starke Abhängigkeit vom Rohstoffexport - vor allem forstwirtschaftliche Produkte und Eisenerz - hat abgenommen. Forstwirtschaftliche Produkte (einschließlich Papier) machen rund 15 % des Warenexports aus. PKW und LKW, auch ein Industriezweig mit einer langen Tradition in Schweden, tragen mit 12 % bei.

Mitgliedsländer der EU nehmen etwa 60 % der schwedischen Exporte ab, und 70 % der schwedischen Importe kommen von oder über die EU. Diese Anteile sind gewachsen seit Schweden, Österreich und Finnland am 1. Januar 1995 Mitglieder der EU wurden. Die drei Länder gehörten ehemals der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) an, die früher etwa ein Fünftel der schwedischen Exporte abnahm. Ein weiteres EFTA-Mitglied, Norwegen, beschloss, der EU nicht beizutreten, bleibt aber ein wichtiger Handelspartner. Norwegen ist der drittgrößte Exportmarkt Schwedens nach Deutschland und Großbritannien. Die USA folgen an vierter Stelle.

Als EU-Mitglied nimmt Schweden in Übereinstimmung mit Artikel 113 der Römischen Verträge von 1957 an der gemeinsamen Handelspolitik dieser jetzt 15 Nationen umfassenden Organisation teil und gehört der Zollunion der EU an. Bei zahlreichen internationalen Verhandlungen tritt die EU als Einheit auf, die von der EU-Kommission vertreten wird. Das Hauptziel der EU-Handelspolitik besteht darin, die größere Freiheit des internationalen Handels zu fördern. In einigen Bereichen ist die Handelspolitik der EU jedoch restriktiver als es die schwedische Handelspolitik vor dem Beitritt war.


Die schwedische Wirtschaft:
Schweden ist, genau wie andere kleine Industrieländer, stark vom internationalen Handel abhängig, um die Produktivität und den Lebensstandart zu erhalten, was nicht zuletzt daran abzuleiten ist, dass 1998 der Export 45 % des Bruttoinlandsproduktes ausmacht. Mehr als die Hälfte der schwedischen Ausfuhr geht in die Länder der Europäischen Union (EU), etwa ein Fünftel davon bestreiten Schwedens Nachbarländer Finnland, Norwegen und Dänemark.

Andere wichtige Außenhandelspartner für den Export sind: Großbritannien, USA, die Niederlande und Staaten Mittel- und Osteuropas. Die gleichen Staaten, außerdem noch Japan, sind die wichtigsten Importpartner für Maschinen, Treibstoff, Rohmaterialien, chemische Erzeugnisse, Nahrungsmittel, Vieh und Kleidung.

Die größten Industriezweige machen immer noch die beiden wichtigsten Rohstoffquellen –Eisenerz und Holz– aus, aber auch die metallverarbeitenden Industrien und hochtechnologischen Branchen haben in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Wenige Länder von der Größe Schwedens haben eine eigene Luftfahrt- und
Kernkraftindustrie und dazu zwei einheimische Kraftfahrzeughersteller, eine sehr moderne Telekommunikationsindustrie sowie zwei große Arzneimittelkonzerne.

Nur durch Expansion (Ausdehnung) im Ausland war es möglich, eine derart fortschrittliche und differenzierte Industriestruktur zu entwickeln. Durch diese Ausdehnung waren die schwedischen Unternehmen in der Lage, die Kosten für Forschung und Entwicklung aufzutreiben. Ein besonderes Merkmal der schwedischen Wirtschaft ist der verhältnismäßig große Umfang von Dienstleistungen und Waren, dessen Regie oft in öffentlicher Hand ist.


Die schwedische Industrie:
Die Rohstoffvorkommnisse sind hauptsächlich bedacht auf Eisenerz, Uran, Blei, Kupfer, Gold, Silber, Zink und Nutzholz aus den zahlreichen Wäldern.

Bis Mitte der 70er Jahre konnte die Schwedische Wirtschaft eine enorme Wachstumsrate aufweisen, die nur von Japan übertroffen wurde. Dies lag hauptsächlich an der schnellen Entwicklung der Industrieunternehmen, welche früh die Wichtigkeit erkannten, auch auf ausländischen Märkten präsent zu sein. Doch trotz dieser positiven Wendung ist Schweden heute in hohem Ausmaß von einer begrenzten Zahl sehr großer internationaler Unternehmen abhängig.


Das schwedische Klima:
Schweden, wie schon bei der Landwirtschaft bemerkt, ist wegen der großen Nord-Süd-Ausdehnung, eine Region mit riesigen klimatischen Unterschieden. Südschweden wird durch die warmen Luftmassen des Golfstroms begünstigt, die milde, feuchte Winter und kühle Sommer mit sich bringen. Der Norden und der Osten, die von sibirischen Luftmassen betroffen werden, haben dagegen ein deutlich raueres Klima.


Flora/Fauna:
Die Vegetation ist genau wie das Klima durch die geographische Lage bestimmt. In den Tiefebenen und im Südwesten liegen die Laubwälder mengenmäßig weit vor den Buchen und Eichen. Weiter nördlich und in den höheren Lagen gehen sie in Kiefern- und Fichtenwälder über. Etwa 75% der gesamten Wälder sind ausgeforstet oder werden bewirtschaftet. Früher kamen Bären und Luchse noch sehr häufig in ganz Schweden vor, doch jetzt leben die naturgeschützten Tiere nur noch in den Wäldern des Nordens. Zum jagdbaren Wild gehören ein reicher Elchbestand und Rehe, die vor allem im südlichen und mittleren Schweden heimisch sind, dazu kommen Füchse, Hasen und Otter. Der artenreiche Vogelbestand umfasst u.a. Möwen und Seeschwalben an den Küsten, Raubvögel in den Wäldern und Kraniche in den Seengebieten. Adler- und Kraniche stehen unter Naturschutz. Die einzige giftige Schlangenart ist die Kreuzotter. Süßwasser- und auch Seefische gibt es im Überfluss.

Die ethnische Zusammensetzung der schwedischen Bevölkerung besteht aus 89,3% Schweden, 2,3% Finnen, 0,8% Jugoslawen, 0,6% Iraner, 0,5% Bosnier und 6,5% anderen Nationalitäten. 86,1% der Bevölkerung gehört zu der Kirche von Schweden (Protestantisch), 1,9% sind Katholiken und 12% gehören anderen Konfessionen an.


Quellen:

  • Microsoft Encarta Weltatlas,
  • Polyglott-Reiseführer „Schweden“,
  • diverse Reiseberichte im Internet 

 

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