Dische, Irene - eine deutsch-amerikanische Schriftstellerin

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Irene Dische, Porträt der Schriftstellerin, Lebenslauf, Biographie, Referat, Hausaufgabe, Dische, Irene - eine deutsch-amerikanische Schriftstellerin
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Referat

Irene Dische - ein Porträt für ein Jugendmagazin


„Ach ja, ist das nicht die... “

Irene Dische – bei den meisten Jugendlichen taucht bei diesem Namen nur ein großes Fragezeichen im Kopf auf. Vereinzelt hört man: „Ach ja, ist das nicht die mit ‚Großmama packt aus’...?“, aber wirklich wissen tut kaum jemand etwas über die, seit knapp zwanzig Jahren aktive, Autorin. Hier wird nun Abhilfe geschaffen.

Irene Dische wird am 13. Februar 1952 als Tochter eines Biochemikers und einer Ärztin in New York geboren und wächst dort als Kind deutschstämmiger, jüdischer Emigranten auf. Sie geht dort zur Schule und wird streng katholisch erzogen. 1969, mit siebzehn Jahren, bricht sie ihr Cembalostudium, dass sie in Salzburg begonnen hat, ab und bricht zu einer Weltreise auf. Hängen bleibt sie schließlich in Ost-Afrika, wo sie zwei Jahre für einen Ethnologen arbeitet. Nach ihrer Rückkehr studiert sie an der Harvard Universität Anthropologie und später Literatur. Sie veröffentlicht erste Reportagen in amerikanischen und deutschen Zeitungen. 1980 zieht sie nach Berlin, wo sie bis heute vorwiegend lebt. Irene Dische heiratet den deutschen Strafverteidiger Nicolas Becker und gebärt ihre Tochter. Ihr literarisches Debüt „Fromme Lügen“ (1989) wird ein Bestseller, weitere Erzählbände und Romane folgen. 1990 erscheint Irene Disches erstes Kinderbuch in Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger. Ihr bislang letzter Roman „Großmama packt aus“ wird 2005 veröffentlicht.

Ansonsten ist über den Menschen Irene Dische in der Öffentlichkeit nicht viel bekannt. Die Kindheit der inzwischen 58 – Jährigen war schwer. Große Teile davon lässt sie in ihre Bücher miteinfließen. So porträtierte sie ihren Vater, Nobelpreisträger in Biochemie der im Alter an Alzheimer erkrankte, kurz nach dessen Tod in ihrer Erzählung „Der Doktor braucht ein Heim“. Auch ihr neuster Roman „Großmama packt aus“ ist autobiographisch. Aus der Sicht ihrer Großmutter erzählt Irene Dische ihre Kindheit so authentisch, dass es dem Leser schwer fällt zwischen Fiktion und Wirklichkeit zu unterscheiden. Sie selbst sagt, sogar ihren amerikanischen Freunden sei es schwer gefallen diese Grenze zu sehen, was aber angeblich an den Amerikanern und nicht an ihrem Buch liege, „in Deutschland versteht mich jeder.“. „Wenn man nicht verfremden kann soll man halt Journalist werden.“ sagt Irene Dische. Die Kunst läge darin, alles was man erlebe subtil in seine Erzählungen miteinfließen zu lassen.

Zunächst hatte Irene Dische es schwer. Ihre unsentimentale Erzählweise, ihre Art Gefühle zu sezieren anstatt sie auszubreiten und ihre kühle Annäherung an das deutsch – jüdische Verhältnis brachten ihr den Ruf einer „herzlosen Autorin“ ein, inzwischen hat sie sich jedoch unter den vielen deutschen Schriftstellern etabliert. Die Sensibilität mit der sie ihre Bücher schreibt zeigt sich auch in den Aussagen in Interviews. Als sie zum Holocaust – Mahnmal in Berlin befragt wird sagt sie: „Mein Gott, wenn der Holocaust nur so beklemmend war wie dieses Ding, dann war es nicht schlimm.“

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