Schiller, Friedrich - Kabale und Liebe (Charakteristik des Ferdinand von Walther)

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Friedrich Schiller, Literarische Charakteristik, Ferdinand von Walther, Luise Millerin, Referat, Hausaufgabe, Schiller, Friedrich - Kabale und Liebe (Charakteristik des Ferdinand von Walther)
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Referat

Literarische Charakteristik des Ferdinand von Walther

Charakterisierung von Ferdinand von Walther in Kabale und Liebe mit Textstellenangabe und Zitaten aus dem Buch. 

Friedrich Schiller wurde am 10. November 1759 in Marbach am Neckar geboren. Er besuchte die Millitärakademie und begann nebenbei mit dem Schreiben von Dramen. Nach Abschluss seiner Ausbildung, welche er mit einem medizinischen Examen abschloss, arbeitete er als Militärarzt. Er stellte aber schnell fest, dass dies kein Beruf für ihn war und floh 1782 aus dem Militärdienst. Im August 1782 beendet er das Drama „Luise Millerin“, das dann bald den Titel „Kabale und Liebe“ erhielt.

Einer der beiden Hauptrollen in diesem Buch hat der junge Ferdinand von Walther. Ferdinand ist der Sohn des Präsidenten von Walter. Er ist zwar dem adligen Stand angehörig, hat sich aber dennoch in die bürgerliche Luise Miller verliebt, was in den Augen des Präsidenten und Miller nur ein reiner Zeitvertreib ist. Ferdinand schämt sich für seinen Vater und fühlt sich von ihm verletzt. Er ist emotional, rational und selbstbewusst. Da er ehrlich und ehrenhaft ist hat er durch den adligen Hof ein schlechtes Bild von Lady Milford. Er möchte immer seine eigene Position vertreten und nicht bevormundet werden. Ferdinand will aber auch um die Liebe zu Luise kämpfen und für sie alles aufgeben, denn die Liebe zu ihr bedeutet ihm einfach alles.

Ferdinand kämpft gegen seinen Vater, der wegen seiner Machenschaften als unmoralisch gelten kann, und er kämpft gegen die Ständegesellschaft, die ein ungerechtes System darstellt. Er scheitert an der Intrige die Wurm gegen ihn ausheckt. Ferdinands Anspruch an seine Zeit und vor allem an Luise scheint übertrieben, denn er geht auf Luise und ihre Bedenken nicht ein. Allerdings zweifelt Ferdinand schon vor dem Eingreifen Wurms ohne rechten Grund an Luises Treue und verirrt sich in Rachegefühlen, die die Kabale nur noch verstärkt. Er ist seinen Gefühlen ausgeliefert: seine Liebe zu Luise, seinem Hass gegen sie und der Abneigung gegen seinen Vater und dessen Welt.

Während Luise realitätsnah bleibt, wird Ferdinand in seinem Unverständnis für den inneren Konflikt seiner Geliebten zum „Spielball“ der Intrige. Selbst als der völlig verängstigte Hofmarschall ihm in der Duellszene die Wahrheit sagt und gesteht, Luises gar nicht zu kennen, reagiert Ferdinand um so aufgebrachter: „Die Millerin ist verloren um deinetwillen, du leugnest sie dreimal in einem Atem hinweg?“ (80, 15-17 Zeile). Eifersucht und Rache verblendete Ferdinand, der nur noch hört, was er hören will. Die Wahrheit kann sich so nicht gehör verschaffen. Nur folgerichtig erscheint auch Ferdinands Spiel mit Luise, als er sie vergiftet. Zuvor hat Ferdinand gefragt, ob Luise den Liebesbrief an den Hofmarschall geschrieben habe. Sie bejaht es, weil sie sich an den Eid gebunden fühlt.

  1. Im ersten Akt will Ferdinand seine Liebe gegen alle Widerstände durchsetzen (1.Akt, 4-7).
  2. Im zweiten Akt verteidigt er seine Liebe gegenüber der Lady (2. Akt, 3) und dem Vater(2. Akt, 6-7).
  3. Im dritten Akt will er mit Luise und ihrem Vater fliehen (3. Akt, 4).
  4. Im Vierten Akt glaubt er, Luise habe ihn betrogen, und schwört Tod und Rache (4. Akt, 2-4).
  5. Im fünften Akt beschuldigt er Luise des Betrugs und vergiftet sie und sich. (5.Akt 2-6).

Ferdinand spricht einerseits von der Liebe in einem überschwänglichen Ton mit vielen, z.T. übertrieben wirkenden Bildern. Das ist die Sprache des Herzens, die für die Epoche der Empfindsamkeit typisch ist. „Du Luise, und ich und die Liebe! – Liegt nicht in diesem Zirkel der ganze Himmel? (63, 27-29 Zeile). Andererseits nutzt Ferdinand die religiöse Vorstellungswelt mit ihrer sprachlichen Metaphorik, die umfolgende Inhalte kreist: Gott der Vater und Richter, die Schöpfung, das jüngste Gericht, Himmel und Hölle. „Dir wäre besser, Bube, du flöhest der Hölle zu, als dass dir mein Zorn im Himmel begegnete!“ (79, 24-26 Zeile).

Im letzten Akt des Buches vergibt Luise ihrem Mörder. Es scheint, als wirke diese großzügige Tat nach, denn Ferdinand reicht sterbend seinem Vater, der vor ihm niederkniet, die Hand. Gibt es letztes, wahres Verstehen zwischen den Menschen also nur in diesen wortlosen Gesten angesichts der Katastrophe?

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