Industrialisierung - die Soziale Frage (die Auseinandersetzung mit den sozialen Missständen)
Schlagwörter:
Industrielle Revolution, Massenarmut, Pauperismus, Merkmale, Ursachen, Folgen, Lösungsansätze, Otto von Bismarcks Sozialgesetzgebung, Referat, Hausaufgabe, Industrialisierung - die Soziale Frage (die Auseinandersetzung mit den sozialen Missständen)
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Referat
Soziale Frage
- im 19. Jh. geprägte Bezeichnung für die Gesamtheit der sozialen Probleme
- Folge der industriellen Revolution
Besondere Merkmale:
Lebensverhältnisse:
- Massenarmut / Pauperismus / Leben am Existenzminimum
- keine soziale Absicherung außer im Bergbau
- Arbeitslose als Bettler
- sittlicher Verfall
- --> Alkoholismus
- --> Diebstahl
- Arbeiterkinder haben keine Bildungsmöglichkeit
Arbeitsverhältnisse:
- Kinderarbeit (Billiglöhne) --> dadurch keine Schulbildung, Sklavenarbeit
- Maschinenarbeit als Fronarbeit --> gegen die Menschenwürde
- überlange Arbeitszeiten / Sonntagsarbeit
- strenge Beaufsichtigung
- kein gesicherter / fester Lohn
- ihr galt nach Entstehung der Arbeiterbewegung (2. Hälfte 19. Jh.) das Interesse des liberalen Bürgertums und der Kirchen
- Sozialpolitik Bismarcks versuchte die Lösung durch politische und gesetzliche Initiativen
- Ausbau eines Systems der sozialen Sicherung in Industriestaaten drängt sozialen Frage in der 2. Hälfte des 20. Jh. zurück
- jedoch stößt die Leistungsfähigkeit des Sozialstaates zunehmend an seine Grenzen
Soziale Frage
Begriff:
- Auseinandersetzung mit sozialen Missständen in Folge der industriellen Revolution
- mit dem Bevölkerungs- und Städtewachstum entstehende Verelendung in Deutschland ab 19. Jh.
- schon vorher dramatisches Elend großer Bevölkerungsgruppen durch wachsende Bevölkerung, Niedergang des alten Gewerbes, aufkommende Fabrikindustrie
- aus Sicht der Arbeiterbewegung: Klassengegensatz zwischen
Kapitaleignern (Bourgeoisie) und Lohnabhängigen (Proletariat) - Notlage wirtschaftlich schwacher Gruppierungen
- Bevölkerungswachstum
- Bauernbefreiung
- Gewerbefreiheit (Errungenschaften des preuß. Oktoberediktes)
Hauptursache: beschleunigtes Bevölkerungswachstum
Folgen von Bauernbefreiung und Gewerbefreiheit
Merkmale:
- Pauperismus (katastrophale Massenarmut bes. Mitte 19. Jh.)
- Leben am Existenzminimum
- Wohnungsnot, erbärmliche Wohnverhältnisse (pro Familie ein Raum)
- Arbeitszeiten von 12 und mehr Stunden
- Sonntags- und Nachtarbeit
- keine Sicherheitsvorkehrungen (betrieblicher Unfallschutz)
- keine soziale Absicherung -> Arbeitslose als Bettler
Folgen:
- Krankheiten
- Verelendung
- Unterernährung, frühes Siechtum
- Verrohung der Sitten
- Schulmangel
- Prostitution -> gesundheitl. Risiken
- Kriminalität
- Alkoholismus
- Diebstahl
Entstehung:
- allmähliche Auflösung traditionelle sozialer Gemeinschaften (Großfamilie, Bindung an den Grundherren) -> zerriss soziales Netz
- Überangebot an Arbeitskräften -> Frauen und Kinder senkten das Lohnniveau
- Untergang kleiner Wirtschaftsbetriebe wie Höfe, Einzelhandel, Handwerk
- Landflucht in die Städte -> Wohnungsnot
- neue Kriminalitätsformen
Lösungsansätze:
- Bildung verschiedener gesellschaftlicher und politischer Organisationen und Parteien
(Genossenschaftsbewegung, Arbeiterbewegung, Organisationen der Kirchen, neu gegründete Gewerkschaften, neue politische Parteien) - Gesetzgeber erließ Gesetze und Verordnungen --> neue Exekutiven zu deren Durchsetzung
(Vorgänger der heutigen Sozialgesetzgebung) - günstige Wohnungen durch Werkwohnungsbau
- werksärztliche Dienste
- Lohnanhebungen
- staatliche Sozialpolitik des Deutschen Reiches versuchte Entschärfung der Konflikte durch -> Sozialreformen
- Otto von Bismarcks Sozialgesetzgebung:
- Krankenversicherungsgesetz (1883)
- Unfallversicherung (1884)
- Alters- und Invaliditätsversicherung (1889) -> gesetzl.Rentenversicherung
- Otto von Bismarcks Sozialgesetzgebung:
Kernproblem lt. Bismarck: Unsicherheit der Existenz des Arbeiters
- Sozialreformen von Kaiser Wilhelm II. fortgesetzt
- Entschärfung des Elends
- Arbeiter aber immer noch in Arbeiterbewegung organisiert
- keine Hinwendung zur Monarchie
Ende der sozialen Frage
- 1950er Jahre: Ausbau des Sozialstaates
- Anhebung des allgemeinen Wohlstandsniveaus
- in Industrieländern in Vergessenheit geraten
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