Goethe, Johann Wolfgang von - Das Göttliche (Interpretation)

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Johann Wolfgang von Goethe, Analyse und Interpretation des Gedichts Das Göttliche von Johann Wolfgang von Goethe, rhetorische Stilmittel, Referat, Hausaufgabe, Goethe, Johann Wolfgang von - Das Göttliche (Interpretation)
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Referat

Das Göttliche - Johann Wolfgang von Goethe

Analyse und Interpretation des Gedichts „Das Göttliche“ von Johann Wolfgang Goethe aus dem Jahre 1783. Es geht um den Wert und die Einzigartigkeit des Menschen. Sowohl der Anfang als auch das Ende seines Gedichts werden von Goethe mit dem rhetorischen Stilmittel „Exclamatio“ versehen (vergleiche V.2+60). Dieser Ausruf soll Goethes persönliches Anliegen am Menschen als gottnacheiferndem Individuum verdeutlichen.

Weiterhin lässt sich im Gedicht eine „Akkumulation“ finden (vergleiche V.20+21). Der von der Naturverbundenheit des Sturm und Drang beeinflusste Goethe will mit diesem Stilmittel die Kraft der Natur hervorheben. Desweiteren finden sich in den Versen 28-31 und 44+45 Parallelismen. Die inhaltlichen, extremen Gegensätze, wie „lockige Unschuld…kahler schuldiger Scheitel“, sollen den Leser emotional berühren.

Relativ zentral im Gedicht kommt die Stilfigur des „Antiklimax“ zur Geltung (vergleiche V.32+33). Goethe versucht hier die Aussage der gesamten 6.Strophe in den ersten zwei Versen zu betonen. Das „Oxymoron“ wählt Goethe als Stilmittel in der 7. Strophe (vergleiche V37+38; 41+42). Die Verbindung zweier sich ausschließender Vorstellungen soll die Aufmerksamkeit des Lesers besonders erwecken. Letztlich findet sich in den Versen 39+40 ein „Klimax“, der Goethes Kernaussage zum Menschen an dieser Stelle unterstreicht.

Bereits die ersten zwei Strophen stellen mit ihrer Aussage, die der Leitsatz der Klassik geworden ist, den Inhalt des Gedichts dar. Goethe fordert einen humanistisch denkenden und handelnden Menschen, der andere als gleichwertige Individuen akzeptiert, „denn das allein unterscheidet ihn von allen Wesen“. Um diese Forderung zu unterstreichen, stellt er zwischen den Menschen und den Göttern, die eine Vorbildfunktion für den Menschen haben, eine Verbindung her. Die Tugenden und wünschenswerten Eigenschaften, die der Begriff der „Götter“ impliziert, sind für Goethe das
erstrebenswerte Ziel schlechthin, eben auch, da die Natur von ihnen beherrscht wird.

Jedoch hat der Mensch, auf Grund seiner Vernunft, die Möglichkeit und somit auch die Pflicht, Dinge zu entscheiden und zu verändern. Im 2. Abschnitt des Gedichts wird dieser Aspekt noch verstärkt, indem dem Menschen jetzt die Chance gegeben wird, Situationen zu bewerten, wozu die Natur nicht in der Lage ist!

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