Könige - Leben und Herrschen 912 bis 1002

Schlagwörter:
Adel, Heinrich, Otto, Aufstand des Adels, Kaiser, Frauen regieren mit, Referat, Hausaufgabe, Könige - Leben und Herrschen 912 bis 1002
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Referat

912-1002 Leben und Herrschen der Könige



963 Tod Heinrichs - Krönung Ottos
Nach dem Tod Heinrichs wurde sein Sohn Otto zum König erkoren. Diesem war die Stelle als Herrscher schon früher bestimmt worden. Die Pfalz in Aachen wurde als Krönungsort bestimmt. Die Feier fand im Säulenhof der Basilika Karls des Grossen statt. Es versammelten sich, neben dem Volk die vornehmsten Grafen und Herzöge sowie die fürstlichen Vasallen. Sie setzten den neuen Herrscher auf den Thron. Es wurde Otto, von den Herzögen, Grafen und Vasallen, die Treue und das Versprechen, ihm gegen Feinde zu helfen gelobt. Sie machten ihn mit diesem Brauch zu ihrem König.
Während der Ehrerbietung warteten der Erzbischof mit der gesamten Priesterschaft und dem Volk auf den Einzug des Königs. Es folgte der Weihspruch, die Salbung und das Aufsetzen eines goldenen Kronreifes durch den Erzbischof. Nach der Messe stieg er hinab in die Pfalz.


936 - 973 Regierungsart Ottos
Da Otto keine Hauptstadt hatte, reiste er mit Gefolge um sich Volk und Adel vorzustellen. So zeigte er sich und seine Königsmacht. Er war gezwungen umherzureisen da es kaum Beamte gab, die ihn vertreten konnten, denn die Fürsten, Herzöge und Grafen hatten selbst große Grundherrschaften, also auch viel Macht. Der König konnte ihnen nicht befehlen, sondern mit ihnen nur verhandeln. Er versuchte so Friede im Reich zu sichern, Kämpfe und Streit zwischen den Fürsten zu schlichten, Gericht abzuhalten, Verhandlungen oder Kriege zu führen. Um während seines Umherziehens zu Übernachten oder zu überwintern blieb er in den Pfalzen, leicht befestigte Königshöfe, oder bei Bischöfen und Äbten.


Aufstand des Adels
Da der Adel so mächtig war, wollte er mächtig bleiben, und sprach gegen einen starken König, der eine Königsmacht aufbauen wollte. Sie planten einen Aufstand, bei dem auch Ottos Brüder mitwirkten, da diese Adelsmacht im Reich mitregieren wollte. Nur durch seine Freunde, dem Herzog von Schwaben z.B., konnte er den Aufstand bezwingen. Dieser Herzog besiegte z.B. den Herzog von Franken und Lotharingen. Darauf verteilte er die Herzogtümer an Verwandte, da er glaubte, sie würden ihm die Treue halten. Aber er täuschte sich. Auch sie handelten gegen ihn und ein weiterer Au
stand brach aus.


955 - Krieg gegen Ungarn
Nur der äußere Feind Ungarn zwang den Adel dazu, sich auf die Seite Ottos zu stellen. So bezwang Otto die Ungarn 955 auf dem Lechfeld (in Augsburg) und schlug sie vernichtend. Die Ungarn blieben in ihrem Gebiet und bekannten sich dem Glauben der Christen. Die Fürsten erhoben sich kein weiteres Mal gegen Otto. Jedoch mussten die nachfolgenden Könige sich immer wieder mit ihnen auseinandersetzen, da der Adel seine selbstständige Macht erhalten, der König allerdings Alleinherrscher sein wollte. Ottos Macht wurde dagegen durch die Bischöfe stabilisiert; da die ihnen verliehenen Besitztümer nicht von ihnen weitervererbt werden konnten, weil sie keusch leben mussten.


Die Unterwerfung der Slawen
Der christliche Adel und Otto hielten sich für berechtigt, das Land der Obodriten, Heveller und Sorben einzunehmen, da diese nicht Christen, sondern Heiden waren. So unterwarf er diese, d.h. sie mussten ihm Tribute zahlen. Dazu ließ er Burgwarde errichten, in denen sich Adlige oder andere hohe Personen aus seinem Reich ansiedelten, die diese "Steuern" eintrieben. Auch ließ er Erzbistümer wie das Magdeburger und die Bistümer Merseburg, Zeitz und Meißen erstellen, um mit den darin lebenden Bischöfen, die unterworfenen Gebiete zu missionieren; wie auch in Dänemark, Polen und Böhmen. Um die Grenzen zu sichern, richtete er Marken, (Grenzgrafschaften) auf. Die hier lebenden Markgrafen waren mächtiger als andere Grafen, denn sie sollten die gefährdeten Grenzgebiete schützen, d.h. sie konnten auch ohne Einwilligung des Königs ihr Imperium verteidigen.


962 - Otto wird König Italiens und Kaiser
Als König Berengar von Italien den Papst in Rom angriff, rief der Papst Otto zu Hilfe und bot ihm im Gegenzug den Kaisertitel an. Otto griff bei dieser Gelegenheit zu, d.h. er bekämpfte Berengar erfolgreich. Daraufhin wurde er vom Papst 962 zum Kaiser gekrönt. Das ihm auferlegte Pflichtversprechen beinhaltete, die römisch-christliche Kirche und den Papst zu schützen und die freie Wahl und Weihe des Papstes zu beachten. Außerdem kannte er den Kirchenstaat als Besitz des Papstes an. Nun war er Kaiser und Herrscher über Italien, das ein sehr reiches Land war. So konnte Otto durch die Abgaben der Bewohner seine Macht stabilisieren.



Frauen regieren mit:
Otto heiratete aus politischen Gründen die Witwe des früheren italienischen Königs Berengar; so konnte er seinen Herrschaftsanspruch auf Italien festigen. Außerdem konnte Adelheid, seine damalige Frau ihn - da sie sich in Italien gut auskannte - bei seinen politischen Maßnahmen gut beraten.
Generell wurden Ehen nur aus politischen Gründen geschlossen, z.B. wenn es galt fürstliche Familien miteinander zu verbinden. So kam es sogar vor, dass Kinder jüngsten Alters schon verlobt waren.
Im Rechtsleben des Mittelalters war die Frau nicht gleichberechtigt. Sie durfte z.B. vor Gericht nicht selbstständig auftreten, keine Rechtsgeschäfte durchführen und durfte nicht bewaffnet sein. Sie musste durch einen Mann bevormundet werden, d.h. der Mund des Mannes über die Frau. Allmählich schwächte sich im Laufe des Mittelalters der Mund des Mannes ab, so dass die Frau immer selbstständiger wurde, insbesondere Frauen von Fürsten und Herrschern. Die Familie Ottos bestand nun aus Adelheid und vier - davon zwei verstorbenen - Kindern.

Mathilde wurde zur Erziehung in ein Nonnenkloster gegeben und erreichte später die höchste christliche Stellung einer Frau, nämlich als Äbtissin eines reichen Klosters. Später wurde sie eine einflussreiche Politikerin und vertrat auch den König im Herzogtum Sachsen. Otto wurde mit Prinzessin Theophanu verheiratet, einer Tochter aus kaiserlicher Familie aus Konstantinopel, da für ihn durch seine Eltern nur eine Ehe in kaiserlicher Höhe in Frage kam. Trotz der völlig neuen Personen, Sitten und Umgebung wurde Theophanu später eine der bedeutungsvollsten deutschen Königinnen des Mittelalters. Die Grundaufgabe der Königin bestand darin, hauptsächlich Söhne zu gebären, damit die Herrschaft in der eigenen Familie bewahrt werden konnte. Einflussreiche weibliche Personen wie Adelheid und Theophanu bestimmten auch in der Politik, in dem sie ihren Gemahlen Ratschläge gaben. Genauso führten sie ihren eigenen Hofstaat, begleiteten ihre Männer auf Reisen, bestimmten wer Königsgut bekam und wer als Graf, Herzog oder Bischof eingesetzt wurde. Doch ebenso wichtig war es für die edlen Damen die Sinne für den allmächtigen Gott zu öffnen und zu bewahren.

Sie wurde von ihrem Gemahlen zur Mitkaiserin ernannt, da sie an der Regierung des Königreiches teilhatte. Theophanu gebar zwei Töchter, die sie Klöstern übergab und einen Sohn Otto . Theophanu übernahm die Regentschaft ihres damals dreijährigen Sohnes, als der Vater 983 an Malaria gestorben war. So gelang es Adelheid, der Schwiegermutter, und Theophanu die Krone des jungen Ottos zu retten.


Geschichte der Deutschen
Da die deutschen Könige ihren Besitz auf anderssprachige Reiche nicht aufgeben wollten, sah man den deutschsprachigen Teil als mehrere Länder an, wie Sachsen, Bayern, Schwaben, Lothringen oder Franken. So ließen sich diese mit anderen Reichen verbinden.

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