BSE und CJK - ein Vergleich

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Referat

BSE (Bovine Spongiforme Enzephalopathie)

 

Enstehung von BSE:
Die meisten Wissenschaftler sind sich einig, dass BSE durch an Scrapie erkrankter Schafe entstand. Diese wurden zu Tiermehl verarbeitet und an Rinder verfüttert. Die Krankheitserreger der Schafe breiteten sich in veränderter Form auch bei Rindern aus. Die Ekrankung wird wahrscheinlich durch Eiweißverbindungen hervorgerufen. Und zwar werden normale Nerven Proteine aus ungeklärter Ursache zu infektiösen Eiweißmolekülen (Prionen) die dann weitere Nervenproteine „anstecken“.

Krankheitsverlauf
BSE verursacht eine schwammartige Gehirnveränderung bei der durch das Absterben einzelner Nervenzellen der grauen Substanz, große Löcher im Gehirn entstehen. Die Entwicklung der Krankheit verläuft nicht sichtbar und führt früher oder später unweigerlich zum Tod. Im Alter zwischen 2 und 12 Jahren zeigen erkrankte Tiere Verhaltensänderungen wie Ängstlichkeit und Aggressivität. Es kommt zu Bewegungsstörungen und nach spätestens 6 Monaten zum Tod der Rinder. Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich 5 Jahre.


Die Schuldigen:
Britische Tiermehlhersteller haben mit BSE infizierte Tierkadaver unzureichend erhitzt, um Kosten zu sparen. Die britische Regierung hat aus wirtschaftlichen Interessen die Gefahren jahrelang heruntergespielt und wichtige Erkenntnisse zurückgehalten.


Creutzfeld-Jakob-Krankheit (CJD):
Wie BSE ist auch CJD eine Prionen Krankheit, d.h. sie wird von einem infektiösen Eiweißmolekül- Prion genannt-ausgelöst, das aus einem normalem, harmlosen Protein der Nervenzellmembran entstanden ist, seine Struktur und Eigenschaften aber veränderte. Dieses Prion bindet sich offenbar an Nervenzellen und zwingt anderen Eiweißmolekülen seine Struktur auf. Seine Ablagerungen töten schließlich die Neuronen ab.



Scrapie
In den 250 Jahren, seit Scrapie bekannt ist, konnte keinerlei Zusammenhang zwischen der Schafkrankheit und der Creutzfeld-Jakob-Krankheit des Menschen nachgewiesen werden. Auch Schäfer erkranken nicht häufiger an CJK als Menschen ohne Kontakt zu Schafen und/oder Schaffleisch. In Australien und Neuseeland, wo Scrapie seit 40 Jahren nicht mehr auftritt, ist die CJK nicht seltener als in GB. Ein Zusammenhang zwischen Scrapie und CJK ist unwahrscheinlich.


Prionen
Prionen sind Proteine (Prion-Protein: PrP), die durch eine gewisse Sequenz im Genom kodiert werden (PrP-Gen). Diese Proteine treten auch im gesunden Organismus in Nervenzellen mit großer Häufigkeit auf.
Über die eigentliche physiologische Funktion ist man sich noch völlig im unklaren. Entsprechende Versuche mit transgenen Mäusen brachten kein Ergebnis. Das PrP hat eine vom Organismus abhängige Aminosäuresequenz, jedoch über alle Organismen eine einheitliche Form.


Ist BSE vererbbar?
Die Kenntnisse über die Übertragungswege von BSE sind noch sehr gering. Auch die Frage, ob BSE von der Kuh auf das Kalb übertragbar ist, ist sehr umstritten. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass infizierte Kühe BSE mit einer Häufigkeit von 15% auf ihre Kälber übertragen.

BSE in Europa:
In Europa sind seit 1990 folgende Zahlen von BSE-Fällen bekanntgeworden (Stand 01.06.1999, Angaben des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten): 

  • Belgien und Frankreich 56
  • Großbritannien 164.779
  • Irland 360
  • Liechtenstein 2
  • Luxemburg 1
  • Niederlande 6
  • Portugal 248
  • Schweiz 306


BSE und CJK - ein Vergleich 
BSE ist nicht nur ein Thema für die Landwirtschaft. Die Angst bei den Verbrauchern, Rindfleisch zu essen, wird durch die Angst der Landwirte von dem finanziellen Ruin noch übertroffen.

Ab den 70er Jahren wurde verunreinigtes Tiermehl in Großbritannien verfüttert. Tiermehl ist der Hauptübertragungsweg von BSE. Zahlen aus Großbritannien belegen, dass 99,95% von ca. 177 500 BSE-Fällen bei Tieren auftraten, die älter waren als 30 Monate. Nur 0,23% (entsp. ca. 400 Tiere) waren 35 Monate und jünger. BSE ist also eine Erkrankung älterer Tiere.


Übertragungswege von BSE

Das Tiermehl, das aus dem Gehirn, Rückenmark und der Netzhaut der Augen von Tieren besteht, ist der Haupterreger von BSE. Das zentralen Nervensystem, Gehirn und Rückenmark, ist das Zielgewebe für die BSE Prionen. Das für Infektionen am empfindlichste Lebewesen ist das Kalb. Hier liegt die infektiöse Dosis bei 0,1 g infiziertes Hirn- oder Rückenmarkgewebe. Dies entspricht einer zahl von 100.000.000 Prionen. Man müsste also 10.000.000 g infiziertes Fleisch essen (enthält 10 Prionen/g), um die gleiche Dosis abzubekommen. Das entspricht 10 000 kg Fleisch. Beim derzeitigen durchschnittlichen pro-Kopf- Fleischverzehr in Deutschland müsste man dafür im günstigsten Fall 300 Jahre nur Fleisch von wirklich an BSE erkrankten Tieren essen. Übrigens wurde mit diesem Gewebe in Versuchen noch niemals eine Infektion von gesunden Tieren erreicht!


Prionen
Bei dem Prion handelt es sich um eine völlig neue Art von Erreger, der sich von Bakterien und Viren in wesentlichen Punkten unterscheidet: Es sind keine lebenden Mikroorganismen. BSE wird durch räumlich veränderte Eiweißmolekühle ausgelöst. Wie es zu der Veränderung des Eiweißstoffes kommt ist bis jetzt unklar. Prionen sind extrem hitze- und chemikalien- beständig. Selbst Temperaturen von 100°C kann sie nicht vernichten, aber auch viele der gebräuchlichen Desinfektionsmittel zeigen kaum Wirkung. Prionen sind auch nur sehr schwer biologisch abbaubar – in der Erde überleben sie über Jahre hinweg. Es gilt mittlerweile als nahezu sicher, dass Prionen die Erreger von BSE und der CJK sind. 


Die Creutzfeld-Jakob-Krankheit (CJK) 
Allgemeines:
Erstaunlicherweise ist in den meisten Fällen die CJK (Creutzfeldt-Jakob-Krankheit) im Alter von 29 Jahren aufgetreten. Bisher sind 85 Menschen in England und 4 in Frankreich an CJK verstorben(Stand: Nov. 2000). Außerdem ist diese Erkrankung übertragbar, z.B. von erkrankten Rindern. Sie besitzt keine erblich bedingten Genmutationen als Ursache. Ähnliche Symptome wie bei BSE bei Rindern, treten bei der CJK beim Menschen auf. Über die Zeit bis zum Ausbruch der ersten Krankheitszeichen sind keine genauen Zahlen bekannt. Es handelt sich aber wahrscheinlich um einen Zeitraum von mehreren Jahren. Der englische Epidemiologe Roy Anderson aus Oxford hält bis zu 500.000 Tote in den nächsten 30 Jahren für nicht unmöglich.

Symptome:
Die Beschwerden bei der CJK sind z.B. Schlafstörungen. Nach und nach treten außerdem psychische Symptome auf, wie beispielsweise Wahnvorstellungen oder Halluzinationen. Zusätzlich kommt es zu einem Gedächtnisverlust sowie zu Unfähigkeit zu Sprechen oder zu lesen. Die Erkrankung schreitet dann schnell voran und führt zu vielfältigen Symptomen wie:

  • Lähmungen
  • Tremor, also zittern von Armen, Beinen oder dem Kopf
  • Chorea, darunter versteht man ausladende Bewegungen des Körpers, die sich bei Erregung verstärken und im Schlaf aufhören.
  • Zerebellare Ataxie, das heißt ein unkoordinierter Bewegungsablauf
  • Myoklonien, dass sind blitzartig ablaufende Zuckungen in der Muskulatur, die zu Beispiel durch akustische Reize ausgelöst werden.
  • Epileptische Anfälle
  • Im Endstadium haben die Betroffenen keinerlei Möglichkeiten mir ihrer Umwelt Kontakt aufzunehmen. Die Patienten versterben nach wenigen Monaten bis zu zwei Jahren im Zustand der Dezerebration, das heißt einer Enthirnungsstarre.

Übertragungswege:
Die Übertragungsweise von CJK ist völlig ungeklärt aber es wird vermutet, damit CJK über die Nahrung übertagen wird.

Therapie:
Eine Therapie gibt es bislang nicht. Die Erkrankung endet immer mit dem Tode.


Massenhysterie um BSE

Die Krankheit wurde erstmals 1986 im Vereinigten Königreich beschrieben. Hauptsache für die Übertragung der Krankheit ist die Verfütterung von Tiermehl. Also da fragt man sich doch wirklich: Wie kommt der Mensch zu dem Recht, Fleisch an Pflanzenfresser zu verfüttern? Darf es denn wirklich so weit kommen, dass man zwanghaft versucht gegen die Natur diese Tiere dazu zu bringen, ihre Artgenossen zu fressen? Meiner Meinung nach, ist es unverantwortlich solche Lebewesen unbewusst in den Kannibalismus zu treiben. Tatsache ist, dass die Wiederverwertung von infiziertem Ausgangsmaterial von Schafen und Rindern, in Verbindung mit einer Änderung des Herstellungsverfahrens die BSE-Erkrankungen ausgelöst hat. Diese Änderung bestand darin, dass die Verarbeitungstemperatur gesenkt wurde und der Erreger dadurch nicht abgetötet werden konnte. Die Erreger können erst nach einer 20-minütigen Erhitzung auf Temperaturen von 133 °C bei 3 bar abgetötet werden. Ich persönlich, bin der Meinung, dass diese Art der Tiermehlproduktion untragbar ist. Man muss doch gewusst haben, dass diese Änderungen extreme Auswirkungen haben können. Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Medien durch ihre übertrieben vielen „informativen“ Berichte um BSE eine Massenhysterie ausgelöst haben und sich der Konsum von Kalb- und Rindfleisch erheblich eingeschränkt hat.


Eines ist klar: Die Angst durch BSE verseuchtes Fleisch an dem Creutzfeldt-Jakob-Syndrom – das ist einen Krankheit deren Endstadium eine „Endhirnungsstarre“ folgt und in jedem fall tödlich ist – zu erkranken, lässt immer mehr Menschen auf vegetarische Ernährung zu wechseln. Die Folgen daraus: Der Preis von Rindfleisch sinkt weil es nicht mehr verkauft werden kann und somit ist die Existenz unserer Bauern stark gefährdet.

Aber wohin mit den Übermengen an Kalb- und Rindfleisch?
Eine Lösung wäre, das Fleisch zu verbrennen, was ich für pure Verschwendung halte, da dieses Fleisch auch nicht BSE verseucht ist und nur verbrannt werden soll weil es keiner kauft. Auf der anderen Seite könnte man das Fleisch z.B. an die 3. Welt verschenken. Hier wird allerdings befürchtet, dass dadurch auch die wirtschaftliche Lage dieser Bauern vollkommen ruiniert wird. Ein weiterer Auslöser für diese Massenhysterie könnte sein, dass bis heute noch kein Medikament gegen diese Krankheit vorhanden ist und Forschungen noch immer ohne Erfolg blieben. Die sicherste Art sich vor BSE zu schützen, ist jedoch immer noch gänzlich auf Rindfleisch zu verzichten oder die grausamen Massentierhaltungen zu stoppen und für eine artgerechte Tierhaltung zu sorgen. Denn wo es gesunde Tiere gibt, gibt es meiner Meinung nach auch kein BSE!

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