Fontane, Theodor - Effi Briest (Rollenbiographie)
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Referat
Rollenbiografie: Effi Briest
Mein Name ist Effi Briest und ich bin bereits 73 Jahre alt. Leider bin ich schon vor vielen Jahren an Schwindsucht verstorben, ich war noch nicht einmal 30 gewesen, aber konnte ich das damals schon wissen?
Dennoch möchte ich heute meine Biografie niederschreiben.
Ich bin in Hohen – Cremmen bei meinen Eltern aufgewachsen. Sie bedeuteten mir schon immer sehr viel und ich habe sie immer über alles geliebt. Glücklicherweise treffen sich Personen immer ein zweites mal wieder und so kann ich wenigsten jetzt noch meine Zeit mit Ihnen genießen.
Wie gesagt, Hohen – Cremmen war 17 Jahre lang mein zu Hause gewesen. Mein Vater war Ritterschaftsrat und meine Mutter eben eine ganz normale Frau. Ich wurde von ihnen protestantisch erzogen. Im Allgemeinen war meine Erziehung sehr vornehm und höflich, wie es sich eben für eine Dame so gehörte. Mutter wollte nur nie eine Dame aus mir machen, aber ehrlich gesagt, das wollte ich auch nicht werden. In Hohen – Cremmen hatte ich all meine Freundinnen, wie Hulda, Bertha und Hertha. Ich war schon immer ein sehr verspieltes und glückliches Kind und ich habe meine Schaukel über alles geliebt. Es vergingen kaum Tage, an denen ich nicht bei dieser zu finden war. Ich war ein fröhliches Kind, bis, ja bis zu dem Tage, als ein gewisser Geert von Instetten zu Besuch kam. Er war damals der Geliebte meiner Mutter gewesen, den sie aber aus gewissen Gründen nicht heiraten konnte... das musste ich dann nämlich machen. Er hat sich noch gleich an jenen Abend mit mir verlobt. Kurze Zeit später war dann die Hochzeit. Er war damals 38 Jahre alt, genau wie meine Mutter. Anfangs dachte ich, es hätte mir nichts Besseres passieren können. Ich war ziemlich glücklich und habe ihn auch sehr geliebt, genau so, wie ich Mama und Papa liebte und es noch immer tue. Von Instetten mag ich hier oben allerdings nichts hören wollen. Wir gehen uns noch heute aus dem Wege. Ja, am Anfang war alles schön und gut. Er war sehr reich, ein Baron nämlich und er konnte mir sehr viel bieten, aber irgendwie war er nie zärtlich oder dergleichen zu mir und er fand es immer so schön, dass ich noch so kindlich bin. Kessin, der Ort, der wegen ihm mein neues zu Hause wurde, habe ich nie gemocht. Instetten wohnte dort in einem Gruselhaus. Ich hatte jede Nacht der vielen Jahre (für mich viele Jahre) sehr große Angst. Vor allem dieser Chinese hat mich immer wieder verrückt gemacht. Mein einziger echter guter Freund war der Heer Gieshübler gewesen. Ein Mann mit Ehre und Verstand. Er war und ist mein Bester. Noch heute machen wir viel gemeinsam und meine Eltern mögen ihn auch sehr. Sie halten sehr viel von ihm. Er ist der perfekte Gentleman, wie meine Mutter immer meint, und da hat sie Recht. Aber der Adel in Kessin... ich konnte nie was mit ihm anfangen, aber die komischen Leute bestimmt auch nichts mit mir. Wir waren einfach zu unterschiedlich. Ich war sehr froh gewesen, als wir endlich nach Berlin zogen, aber geholfen hat es auch nicht. Mein Mann war damals im Ministerium beschäftig. Und überhaupt, lag ihm sehr viel an seiner Arbeit, aber an mir... Ich war ständig alleine und hatte eigentlich nur Johanna und Roswitha. Johanna war mein Hausmädchen und Roswitha auch, aber sie war auch gleichzeitig die Pflegemutter meiner Tochter Annie. Habe ich das schon erwähnt? Nein!
Nun gut, Instetten und ich hatte natürlich auch ein Kind. Sie heißt Annie. Sie ist heute eine schöne Frau und ich bin glücklich, dass ich sehen kann, welch glückliche Ehe sie führt. Ich beneide sie sehr darum... Ich habe mich damals gar nicht reif für ein Kind gefühlt und ich konnte eigentlich auch nie etwas mit ihr anfangen, aber zum Glück hatte ich ja Roswitha... und Rollo. Rollo ist ein Neufundländer, ein ganz süßer Hund. Ich habe ihn über alles geliebt, ihm ließ ich nichts zustoßen. Er war der einzige, der immer für mich da war, selbst nachts, wenn der Chinese mich ärgerte und der Heer Gieshübler nicht bei mir sein konnte. Ich hatte ja immer so eine große Angst vor der Dunkelheit und Instetten hat mich deswegen immer ausgelacht und verspottet. Er war einfach zu alt für mich, aber dagegen konnte ich ja nun leider nie etwas ändern.
Berlin war eine schreckliche Zeit für mich, vor allem, als Instetten herausfand, dass ich eine Affäre mit Major Crampas hatte. Ich war doch aber gar nicht Schuld daran, ich habe mich ihm nie aufgedrängt und es war auch schon ewige Zeit her. Instetten warf mich daraufhin aus unserer Wohnung und verbat mir meine Tochter. Ich erfuhr das alles auf meiner Kur in Ems. Ich habe schon immer viel gekränkelt und musste mich eben erholen. Und das schlimmste für mich war, dass meine Eltern mich nicht mehr bei sich aufnehmen wollten. So zog ich dann mit Roswitha nach Berlin in die Königgrätzerstraße. Es war eine einsame Zeit für mich und ich wusste nicht recht, wie ich mich ablenken sollte. Da fand ich die Malerei für mich, aber leider verlor ich sehr schnell das Interesse daran, weil es mir zu langweilig wurde. Mein Leben und meine Ehe waren mir schon immer zu langweilig gewesen. Irgendwann sah ich dann noch mal meine kleine Annie, aber sie war so fremd. Was hat Instetten nur mit ihr gemacht beziehungsweise ihr erzählt? Es brach mir das Herz. Dass Kinder so gemein sein können, hätte ich nie gedacht.
Irgendwann ging es mir dann richtig schlecht und der nette Herr Doktor Rummschüttel schrieb meinen Eltern einen Brief, mit der Bitte, mich wieder bei ihnen in Hohen – Cremmen aufzunehmen, was sie dann auch taten. Ich lebte dort wieder auf und war sehr glücklich, trotz meiner Krankheit. Es war alles gar nicht so einfach. Richtig glücklich machte es mich, als dann auch noch Rollo zu mir geschickt wurde. Er hat mir sehr geholfen. Schade, dass man sich nicht mit ihm unterhalten konnte. Wie gesagt, war ich immer sehr krank gewesen und so sollte auch bald mein Ende kommen. Zum Glück durfte ich zu Hause sterben und als meine Eltern dann tatsächlich auch auf meinen Stein nur den Namen Briest schrieben, da war ich richtig glücklich, denn Instetten war eigentlich nie mein Name gewesen. Ich hätte ihm nie Ehre machen können, aber... das wollte ich auch nicht.
Begründung meiner Rollenbiografie zu Effi Briest
Ich habe versucht in meiner Biografie die wesentlichen Inhalte zusammenzufassen und einen kurzen Einblick in ihr Leben zu geben. Die Aspekte der Vorarbeit dienen dabei der Orientierung und unterstreichen zusätzlich meine Aussagen. Ich wollte nicht direkt in der Biografie begründen, da ich der Meinung bin, dass es sich nicht liest, weil man sehr oft dadurch abgelenkt wird.
Die Variante, dass sie aus dem Himmel schreibt hat den Sinn, dass sie jetzt genug Zeit hatte, ihr Leben Revue passieren zu lassen.
Durch den Rückblick nach dem Tod ist es mir möglich, die Beziehungen zwischen ihr und den anderen Personen im Nachhinein zu verdeutlichen.
Die Biografie soll nicht nur einfach ein Rückblick, sondern auch eine weitere Entwicklung von ihr darstellen. Sie hatte so gesehen 44 Jahre Zeit, sich Gedanken über ihr gelebtes Leben zu machen und zu entscheiden, wie sie zu den jeweiligen Personen stehen darf und kann.
Besonders wichtig ist für mich, dass in der Biografie immer wieder die Liebe zu ihren Eltern verdeutlicht wird, da sie diese über alles liebte und sie der wesentliche Bestandteil ihres Lebens waren.
Effi ist ja eigentlich immer sehr kindlich gewesen und ihr größtes Heiligtum war ihre Schaukel. Jedoch habe ich sie in meiner Biografie erwachsen werden lassen. Ich denke, dass sie jetzt mit dem gegebenen Alter die Reife erreicht hat, die ihr damals gefehlt hat.
Ich habe allerdings im Nachhinein bemerkt, dass ich gar nicht alle Aspekte mit einbeziehen konnte, wie ich es wollte, denn dann wäre der Text irgendwann zu verwirrend geworden und hätte auch vom Inhalt nicht mehr gepasst.
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