Bismarck, Otto von - Lebenslauf und Lebenswerk

Schlagwörter:
Otto Eduard Leopold von Bismarck, Sozialistengesetz, Lebenslauf, Konfliktminister, Referat, Hausaufgabe, Bismarck, Otto von - Lebenslauf und Lebenswerk
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Referat

Otto von Bismarck



Otto Eduard Leopold von Bismarck wurde am 1. April 1815, als vierter Sohn einer Gutsbesitzerfamilie in Schönhausen, nordwestlich von Berlin, geboren. Seine Schulzeit, verbrachte er von 1822 - 1832 in 3 verschiedenen Gymnasien. Nach seiner Schulzeit meinte er selbst, er habe die Schule als 'Pantheist' und mit der Überzeugung verlassen, dass die Republik die vernünftigste Staatsform sei. Sein Verständnis für die Republik war jedoch nur äußerlich, im inneren war er ein 'konservativer Monarchist' .

Am 10.Mai 1832 fing er an der Universität Göttingen an, Rechtswissenschaften zu studieren und führte das Studium ab November 1833 in Berlin zuende. Schon zu Studienzeiten hatte Bismarck ein großes Gefühl für seine innere Kraft, einem Jugendfreund schrieb er : "Ich werde entweder der größte Lump oder der größte Mann Preußens."

Am 20. Mai 1835 erhielt Bismarck sein erstes juristisches Examen, daraufhin verbrachte er die nächsten zwei Jahre an den Gerichten in Berlin und Aachen. Im Dezember 1837 wurde er an das Regierungspräsidium in Potsdam versetzt. Am 1.Januar 1839 starb seine Mutter, daraufhin übernahm Bismarck die Verwaltung der väterlichen Güter in Pommern. Im Sommer 1839 übernahm er die Güter Kniephof, Külz und Jarchelin. Am 22.November 1845 starb Bismarcks Vater.

Im Juli 1846 lernte er bei seiner Harzreise, Johanna von Puttkamer kennen, die er ein Jahr später heiratete und die ihm auch drei Kinder schenkte. Er hatte in ihr die Lebensgefährtin gefunden, die für ihn Hilfe und Ergänzung wurde, gerade deshalb, weil sie ihn nicht politisch beeinflussen wollte.

1847 wurde Bismarck Mitglied des Vereinigten Preußischen Landtages. Die Revolution von 1848, die er mit Gewalt unterdrückt sehen wollte, bestärkte ihn in seiner konservativen und monarchistischen Haltung.
Nach der Revolution wurde er Abgeordneter im Erfurter Parlament, führendes Mitglied der konservativen Partei und Mitarbeiter der konservativen Kreuzzeitung!
Im September 1849 verpachtete er sein Erbe in Schönhausen und bezog eine Berliner Stadtwohnung.

Am 8. Mai 1851 wurde Bismarck an die preußische Gesandtschaft am Bundestag in Frankfurt am Main berufen und am 15. Juli zum Bundestagsgesandten ernannt. Im August 1855 traf Bismarck bei seinem Aufenthalt in Paris, auf Napoleon III.. Am 29.Januar 1859 wurde Bismarck aus Frankfurt abberufen und zum Gesandten in St. Petersburg/Russland ernannt, ab Mai 1862 in Frankreich. Am 22. September 1862 fand ein für Bismarck sehr wichtiges Gespräch zwischen ihm und dem damaligen König Wilhelm I. statt, dass ihm am 8. Oktober die Ernennung zum Ministerpräsidenten und Außenministers brachte. Am 15. September 1865 wurde Bismarck in den Grafenstand erhoben.

Bismarck wurde vom Großteil des Volkes als 'Konfliktminister' bezeichnet, weil es der Meinung war, dass innenpolitisch nichts von ihm zu erwarten sei, diese Volksstimmung gipfelte am 7. Mai 1866 in einem Attentat auf Bismarck, der jedoch unverletzt blieb. 1866 eskalierte die Frage nach der Vorherrschaft im deutschen Bund, ein Krieg zwischen Preußen und Österreich brach aus. Nach seinem Sieg über Österreich 1867 erhielt Preußen Schleswig-Holstein, Lauenburg, Hannover, Nassau, Hessen-Kassel und Frankfurt, der Deutsche Bund wurde in den Norddeutschen Bund umgenannt und Bismarck am 14. Juli 1867 zu dessen Kanzler ernannt.

Aufgrund der Unstimmigkeiten zwischen Frankreich und Preußen, was die Frage der spanischen Thronfolge anging, veröffentlichte Bismarck 1870 eine telegraphische Mitteilung Wilhelms I. an Napoleon III., bzw. dessen Gesandten, in dieser Angelegenheit. Die 'Emser Depesche' empörte Frankereich und führte zur Kriegserklärung Frankreichs an Deutschland, die am 19. Juli 1870 in Berlin einging. 'Die Emser Depesche' war jedoch nur der vorgeschobene Grund der Kriegserklärung, der tiefere Grund war, dass Frankreich die politische Einigung Deutschlands verhindern wollte. Frankreich rechnete nicht mit der Beteiligung Süddeutschlands an diesem Krieg, die jedoch schon beschlossen war; so verlief der Krieg sehr Rasch und bei der großen Schlacht von Sedan wurde Napoleon III. zum Gefangenen des preußischen Königs. Am 4. September 1870 wurde in Paris das französische Kaiserreich gestürzt.

Am 18. Januar 1871 wurde das Deutsche Reich gegründet und Wilhelm I. in Versailles zum deutschen Kaiser ernannt. Bismarck, der Reichskanzler wurde, hatte sein Ziel der Einigung Deutschlands unter preußischer Führung erreicht. Seine Hauptaufgabe als Reichskanzler sah Bismarck in der inneren Festigung des Reiches und in einer Einbindung in ein internationales Bündnissystem. Am 21. März 1871 wurde Bismarck in den Fürstenstand erhoben und bekam kurze Zeit später Friedrichsruh und den Sachsenwald von Wilhelm I. geschenkt.

Im Mai 1871 schlossen Deutschland und Frankreich Frieden und Elsass - Lothringen wurde an das neugegründete Deutsche Reich abgetreten, da sich seit der Schlacht bei Sedan die gesamte Öffentliche Meinung Deutschlands einig war, dass dies der Siegespreis sein müsse; zusätzlich zu 5 Milliarden Francs, die aber überraschend schnell bezahlt wurden, da bis zur entgültigen Begleichung der Schuld Deutschland den Norden Frankreichs besetzt hielt.

Ebenfalls 1871 begann der 'Kulturkampf' im Deutschen Reich, den Bismarck immer wieder als "den uralten Kampf zwischen staatlicher Gewalt und priesterlicher Herrschaft" bezeichnete. Bismarck wollte das antiliberale, katholische Zentrum durch den Kulturkampf ausschalten, provozierte damit jedoch neue innenpolitische Konfrontationen, so dass er sich 1878 schließlich zum Einlenken gegenüber der katholischen Kirche gezwungen sah.


Mit dem Sozialistengesetz von 1878 sollten "die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie" unterbrochen werden. Es beschwor jedoch eine neue innenpolitische Krise herauf und verfehlte zudem sein Ziel, die Sozialdemokratie zu zerschlagen: Nach dem Auslaufen des Gesetzes 1890 wurden die Sozialdemokraten zur stärksten 'Fraktion' im Reichstag.

Parallel zum Sozialistengesetz führte Bismarck fortschrittliche Sozialgesetze ein, die Kranken-, Unfall-, Renten-, und Invaliditätsversicherung. Hintergedanke bei seiner Sozialgesetzgebung war, die Arbeiterschaft für sich zu gewinnen, sie von der Sozialdemokratie zu entfremden und diese somit weiter zu schwächen.


Am 9. März 1888 starb Kaiser Wilhelm I. und sein Sohn Friedrich III. bestieg als todkranker Mann den Thron. Diese Herrschaft endete nach genau 99 Tagen mit dem Tod Friedrichs des III.. Am 15. Juni 1888 wurde Wilhelm II. König und Kaiser. Nach allgemeiner Ansicht und auch nach der Auffassung Bismarcks schien der Fortgang seiner Kanzlerschaft gesichert, da Wilhelm II. als Prinz mehrfach zum Ausdruck gebracht hatte wie begeistert er vom Kanzler und Reichsgründer sei. Anscheinend war sich Bismarck seiner Sache zu sicher, denn am 20. März 1890 entließ Wilhelm II. Bismarck wegen "unüberbrückbarer persönlicher und politischer Gegensätze" aus seinem Amt.

Daraufhin zog er sich mit seiner Frau auf sein Landgut Friedrichsruh im Sachsenwald zurück. Immer wieder wurde der "Altkanzler" in öffentlichen Reden gefeiert. Nach außen beteuerte er mehrmals, dass das 1871 gegründete Deutsche Reich bestand haben wird, privat jedoch sprach er sehr viel pessimistischer über die Zukunft des Reiches.
1894, kurz nach dem Tod von Bismarcks Frau Johanna, kam es zu einer Versöhnung zwischen Bismarck und Kaiser Wilhelm II., wenigstens gegenüber der Außenwelt.
Am 30. Juli 1898 starb Bismarck im Alter von 83 Jahren in Friedrichsruh.


Zusammenfassend ist zu sagen, dass Bismarck einer unserer größten Politiker war. Sicherlich hat er auch Fehler gemacht, jedoch hat er die Grundsteine für unser Sozialwesen und unsere heutige Politik gelegt und vor allem hat er Deutschland zum ersten Mal vereinigt. Folglich Otto, Fürst von Bismarck aus der deutschen Geschichte nicht weg zu denken.

Fürst Otto von Bismarck - sein Leben in Stichpunkten

Bismarck wurde am 1. April 1815 in Schönhausen, nordwestlich von Berlin, als Sohn eines
eines Adligen geboren.

Von 1832 bis 1835 studierte er Rechtswissenschaften in Berlin und Göttingen.
Von 1836 bis 1839 war er Gerichtsreferendar in Aachen.

1847/48 wurde der konservative Otto Mitglied des „Vereinigten Preußischen Landtages".
Außerdem wurde er Abgeordneter am Erfurter Parlament, ein führendes Mitglied der konservativen Partei und Mitarbeiter und –Begründer der konservativen „Kreuzzeitung"
(hatte also somit etwas Einfluss auf die Leser).
Im Frankfurter Bundestag, dem er seit 1851 als preußischer Gesandter (Botschafter)
angehörte, trat er für die Gleichberechtigung Preußens mit Österreich, der Präsidialmacht, ein.
1859 ging Bismarck als preußischer Gesandter nach Russland und im Frühjahr 1862 nach Frankreich.

Am 3. September 1862 ernennt König Wilhelm I. ihn zum Ministerpräsidenten.
Er löste den Heereskonflikt und kündigte die berühmte „Blut- und Eisen- Politik" an.
1864 wurden nach dem 2. Deutsch- Dänischen Krieg (1. deutscher Einigungskrieg)
die Herzogtümer Schleswig und Holstein von Dänemark gelöst und der Verwaltung durch Preußen und Österreich unterstellt.
1866 provozierte Bismarck, nach Auseinandersetzungen über die Verwaltung der Herzogtümer, den Deutschen Krieg (2. deutscher Einigungskrieg), der mit einem preußischen
Sieg endete. Zur Folge hatte der Sieg, die Auflösung des Deutschen Bundes und die Verdrängung Österreichs aus Deutschland.
1867- Der von Bismarck veranlasste Norddeutsche Bund unter preußischer Führung tritt zusammen.
1870/71 provozierte Bismarck die Kriegserklärung (der Emser Depesche) Frankreichs an Preußen und damit den Deutsch- Französischen Krieg (3. deutscher Einigungskrieg), in
dem sich nun auch die süddeutschen Staaten Preußen anschließen.
18.1.1871- Mit der Proklamation (Krönung) König Wilhelms I. zum deutschen Kaiser ist die Gründung des Deutschen Reiches abgeschlossen.

Bismarck wird erster Kanzler des Deutschen Reiches.

1873 brachte Bismarck den Dreikaiserbund zwischen dem Deutschen Reich, Österreich- Ungarn und Russland zustande.
1879- Bismarck handelt den Zweibund zwischen dem Deutschem Reich und Österreich aus.
1881/89 führte er ein vorbildliches Sozialgesetzgebungswerk, mit der Einführung von Kranken-, Unfall- und Renten-Gesetzgebungen.
1881 Erneuerung des Dreikaiserbundes
1882- Italien wird in den Zweibund aufgenommen, der somit zum Dreibund wurde.
1887 schloss er einen Rückversicherungsvertrag mit Russland ab.
Am 20.März 1890 entlässt Kaiser Wilhelm II. Bismarck wegen unüberbrückbarer politischen und persönlicher Differenzen.

Am 30. Juli 1898 starb er auf seinem Landgut in Friedrichsruh.

 

 

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