Dürrenmatt, Friedrich - Biographie

Schlagwörter:
Konolfingen, Reinhold Dürrenmatt, Schriftsteller, Ausstellung Bilder, Referat, Hausaufgabe, Dürrenmatt, Friedrich - Biographie
Themengleiche Dokumente anzeigen

Referat

Biographie - Friedrich Dürrenmatt



Friedrich Dürrenmatt, geboren am 5. Januar 1921 in Konolfingen, einem Dorf im Kanton Bern, wurde als Sohn des protestantischen Pfarrers Reinhold Dürrenmatt und dessen Ehefrau geboren. Seine Kindheit verbrachte er in dem kleinen Ort, eine Zeit, die ihn prägte. Er selbst sagte: " Ich bin kein Dorfschriftsteller. Aber das Dorf brachte mich hervor, und so bin ich immer noch ein Dörfler mit einer langsamen Sprache, kein Städter, am wenigsten ein Großstädter, auch wenn ich nicht mehr in einem Dorf leben könnte." Schon damals interessierte er sich sehr fürs malen, was er auch in diesem Zitat äußert: "Das Ursprüngliche war immer das Zeichnen. Und am Zeichnen war interessant, dass ich immer Katastrophen gezeichnet habe, Kriege, Sintfluten; ich habe nie Landschaften oder etwas Schönes gezeichnet. Ich habe die "Schwarze Spinne" oder die "Nibelungen" illustriert - das waren Stoffe, die man mir erzählte." 1935 zog die Familie Dürrenmatt nach Bern, wo Friedrich Dürrenmatt bis 1937 das Freie Gymnasium, danach das Humboldt-Gymnasium besuchte. Ein Zitat über die Schule: "Ich hatte immer Schwierigkeiten in der Schule. Ich war ein Mensch ohne Gedächtnis; ich war ein Träumer und kam nie in der Schule nach." Dürrenmatts Vater wollte dass sein Sohn Theologie studiert, aber der hatte fest beschlossen Maler zu werden. Der Vater erlaubte es ihm die Kunsthochschule zu besuchen, einzige Bedingung war das Bestehen des Abiturs. Daraufhin lernte Dürrenmatt Tag und Nacht und bestand 1941 sein Abitur mit ,,Knapp ausreichend".

Zu einem Kunststudium kam es nie, Schuld daran war das Fehlurteil einiger professioneller Maler. Er selber äußerte sich wie folgt dazu: "Und als ich die Maturität hatte, kam der Zusammenbruch: Im Grunde lachte alles über meine Malerei. Das war eine Zeit, da ganz Bern impressionistisch malte; der Expressionismus existierte nicht. [...] Und meine Mutter ging natürlich zu Kunstmalern wie Kuno Amiet, [...] die lachten alle über meine Bilder, über meine phantastischen Bilder. Und sagten: Ich solle mal lernen, Äpfel zu zeichnen - Ich hatte aber überhaupt keine Lust, Äpfel zu zeichnen." Enttäuscht entschloss er sich anstatt Kunst, Philosophie zu studieren. Im Jahr 1941 begann Dürrenmatt sein Studium in Bern, 1942 verbringt er zwei Semester in Zürich, wo er außerdem noch Naturwissenschaften und Germanistik studiert bis er dann 1943 nach Bern zurück zieht, wo er seine Studien mit dem Schwerpunkt Philosophie bis 1946 fortsetzt. Während der Studienzeit in Zürich, lernte Dürrenmatt den Maler Walter Jonas kennen, in dessen Atelier er viel Zeit verbrachte. Der expressionistische Künstler, malte nur nachts, währenddessen unterhielt man sich über Politik, Philosophie und Literatur. Durch Jonas lernte Dürrenmatt die Expressionisten kennen, den größten Eindruck auf ihn machten jedoch Heym, aber auch die Namen Kafka und Brecht hörte er hier zum ersten Mal. Die Gruppe inspirierte Dürrenmatt und er begann zu schreiben. Im Jahr 1942 entstand der erste erhaltene Prosatext: "Weihnacht", Anfang 1943 die Geschichte "Der Folterknecht". Ebenfalls in diesem Jahr verfasste er seine erste Komödie: "Der Knopf" Wie er zum Schreiben kam erklärte er im folgendem Zitat: "Ich wollte die Bilder weg haben. Und die Bilder gingen nicht weg, sie kamen immer wieder, und so kam ich eigentlich zum Schreiben, und dann fast als eine Befreiung zum Drama. Die frühe Prosa war ganz expressionistisch. Angefangen habe ich aber mit einem Drama, als Student - ich schrieb heimlich - , das habe ich aber nie veröffentlicht." Während seiner Studienzeit entstanden weitere Texte, unter anderem die Geschichte "Die Wurst" (1943) und sein erster Veröffentlichter Text, die Erzählung "Der Alte", welches 1945 in der Berner Tageszeitung gedruckt wurde. Zu dieser Zeit schrieb er außerdem sein erstes Drama "Es steht geschrieben".

Im Sommer 1946 lernte er die Schauspielerin Lotti Geißler kennen, die er im Oktober heiratete. Ein Jahr später bekamen sie ihren gemeinsamen Sohn Peter. Zusammen wohnten sie bei der Schwiegermutter in Schernelz am Bieler See. Nachdem die Töchter Barbara und Ruth geboren waren, bezog die junge Familie 1952 ihren dauerhaften Wohnsitz in Neuchâtel. 1952 wurde "Die Ehre des Herrn Missisippi" uraufgeführt, damit gelang Dürrenmatt der Durchbruch in Deutschland. Noch bevor er endgültig berühmt wurde, wurde ihm 1954 der Literaturpreis der Stadt Bern verliehen. 1955 gelang Dürrenmatt der Durchbruch als Bühnenautor mit Weltgeltung: "Der Besuch der alten Dame" wurde in Zürich uraufgeführt und verhalf Dürrenmatt zu internationalem Ansehen. Dürrenmatt schrieb weitere bekannte Werke: "Frank der Fünfte" (1959), "Die Physiker" (1962), "Der Meteor" (1966). Er unternahm viele Reisen und er erhielt zahlreiche Preise. So den "Hörspielpreis der Kriegsblinden" für "Die Panne" (1957), den "Prix Italia" für das Hörspiel "Abendstunde im Spätherbst" (1958) und den Preis der Schillerstiftung . 1968 hielt Dürrenmatt einen Vortrag über Gerechtigkeit und Recht in Mainz, im selben Jahr bekam er den Grillparzer-Preis. Ein Jahr später begann Dürrenmatt mit der Arbeit an den "Stoffen": Er versuchte eine umfassende Darstellung der Geschichte seiner Schriftstellerei zu schaffen, es entstanden die Stoffe I - III (Labyrinth) und IV - IX (Turmbau). An dem "StoffeProjekt" arbeitete Dürrenmatt bis zu seinem Tod. 1970 inszenierte er Goethes Urfaust und drei Jahre später erneut die Komödie "Die Physiker". Die Erzählung "Der Sturz" erschien 1971, zwei Jahre später wurde die Komödie "Der Mitmacher" im Zürcher Schauspielhaus uraufgeführt. 1974 reiste Dürrenmatt auf Einladung der Ben-Gurion-Universität nach Israel. Er bedankte sich für die Reise mit der Rede "Zusammenhänge", die 1976 in erweiteter Form als Buch, 1980 nochmals erweitert, erschien. In den Folgejahren entstand die Stück "Der Mitmacher" (1976); die Oper "Ein Engel kommt nach Babylon" wurde im Zürcher Opernhaus uraufgeführt (1977).

Eine erste Ausstellung seiner Bilder fand 1976, doch nur im kleinen Rahmen, im Hôtel du Rocher in Neuchâtel statt. Eine zweite, weitaus umfassendere Ausstellung folgte zwei Jahre später in der Galerie Daniel Keel in Zürich. 1981 wurde Dürrenmatt Ehrendoktor der Universität Neuchâtel, seine "Stoffe I - III" erschienen.1983 starb seine Frau Lotti, welches ein großer Verlust für ihn war. Dürrenmatt erlaubte der Journalistin Charlotte Kerr ein Filmportrait über ihn zu machen. Dadurch entstand der vierstündige Film ,,Porträt eines Planeten." Die beiden verliebten sich und heirateten 1984. Im ,,Musée d'Art et d'Histoire" in Neuchâtel stellte Dürrenmatt 1985 zum dritten und letzten Mal eigene Arbeiten aus. Im selben Jahr erschien die Romane "Justiz" und "Minotaurus. Eine Ballade." Dürrenmatt bekam weiterhin viele Preise, so erhielt er 1986 den Schiller-GedächtnisPreis und den Georg-Büchner-Preis, 1988 den "Prix Alexei Tolstoi", 1989 den ErnstRobert-Curtius-Preis. 1990 erschien "Turmbau IV-IX" als vorläufiger Abschluß seines "Stoffe-Projektes" welches seit 1969 in arbeit war.

Am 14. Dezember 1990 starb Dürrenmatt in Neuchâtel im Alter von 69 Jahren.

Zurück