Expressionismus

Schlagwörter:
Referat, Hausaufgabe, Expressionismus
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Beschreibung / Inhalt
Das Dokument beschäftigt sich mit dem Expressionismus in Literatur und Film zwischen 1910 und 1925. Die Generation wandte sich von der mimetischen Wirklichkeitsspiegelung des Naturalismus, dem ästhetizismus des Jugendstiles und der Neoromantik ab und beschäftigte sich stattdessen mit existentiellen und gesellschaftsrelevanten Themen wie Identitätsverlust, Machtmechanismen, Großstadtproblematik und Repressionen im wilhelminischen Deutschland. Philosophische Wegbereiter waren Friedrich Nietzsche, Wilhelm Worringer, Sigmund Freud, Gustav Landauer und Albert Einstein.

Die stilistischen Verfahren expressionistischer Schriftsteller sind vielfältig, weshalb die Bezeichnung Expressionismus als Epochenbegriff umstritten ist. Zentren des literarischen Expressionismus waren Berlin und Wien, es gab jedoch auch Ausläufer im Ruhrgebiet, im Elsaß und in Innsbruck. Der Frühexpressionismus, der um 1910 begann, fand sich vor allem in der Lyrik wieder. Der Reihungsstil wurde durch eine Sukzession von Bildern geprägt. Es wurden Verfahren wie Allegorie, Bildverdichtung und Typisierung angewendet. Erzählungen des Frühexpressionismus schilderten das Groteske oder Paradoxe bürgerlicher bzw. allgemeinmenschlicher Existenz, suchten die abstrakte Wirklichkeit des Urbanen aufzuzeigen oder stellten der erstarrten wilhelminischen Gesellschaft den Vitalismus des Wahnsinns entgegen. Das frühexpressionistische Drama beruft sich auf Vorläufer wie Frank Wedekind und August Strindberg.

Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt die sozial engagierte Gruppe eine radikal pazifistisch-linksorientierte Stoßrichtung, wie sich in politischen Texten von Autoren wie Ernst Toller, Franz Werfel, Max Hermann-Neiße, Albert Ehrenstein und Alfred Wolkenstein zeigte. Das Scheitern der deutschen Räterepubliken zeigte die politische Naivität der expressionistischen Generation auf und viele Autoren wandten sich von den Idealen ihrer Frühzeit ab.

In der Filmindustrie wurden nach dem Krieg verschiedene Darstellungsprinzipien auf die Filmleinwand übertragen, die von der expressionistischen Malerei und der Aufführungspraxis Max Reinhardts am Deutschen Theater in Berlin angeregt wurden. Der expressionistische Stummfilm mit gemalten Kulissen, verzerrten Perspektiven und einer exaltierten Gestik der Schauspieler bildete einen Höhepunkt des deutschen Filmes und wirkte international stilprägend in seiner Epoche.

Insgesamt beschäftigt sich das Dokument also mit der expressionistischen Bewegung in Literatur und Film, welche sich bewusst von vorherigen Strömungen abgrenzte und sich mit existentiellen und gesellschaftsrelevanten Themen auseinandersetzte. Es werden stilistische Verfahren und wichtige Vertreter benannt, sowie die politische Einflussnahme durch den Ersten Weltkrieg und das Scheitern der deutschen Räterepubliken thematisiert. Der Expressionismus im Film wird ebenfalls kurz angesprochen.
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Auszug aus Referat
Expressionismus (Literatur und Film), von Kurt Hiller 1911 geprägter Begriff für die innovativen Literaturströmungen zwischen 1910 und 1925, die sich bewusst von der mimetischen Wirklichkeitsspiegelung des Naturalismus, der Seelenanalyse des Impressionismus sowie dem ästhetizismus des Jugendstiles und der Neoromantik abzugrenzen suchten. Statt dessen wandte sich die expressionistische (dezidiert antibürgerliche und antinationalistische) Generation mit ihrem radikal-subjektiven, in manchen Zügen dem italienischen Futurismus verwandten Sprachgestus vorwiegend existentiellen und gesellschaftsrelevanten Themen zu, wie Identitätsverlust und Machtmechanismen (Vater-Sohn-Konflikt, sexuelle Besessenheit), der Großstadtproblematik und den Repressionen im wilhelminischen Deutschland. Philosophische Wegbereiter waren Friedrich Nietzsche, Wilhelm Worringer (Abstraktion und Einfühlung, 1907), Sigmund Freud (Traumdeutung, 1900), Gustav Landauer (Aufruf zum Sozialismus, 1911) und Albert Einstein mit seiner Relativitätstheorie. Die stilistischen Verfahren expressionistischer Schriftsteller sind vielfältig, weshalb die Bezeichnung Expressionismus als Epochenbegriff umstritten ist. Je nach Definition werden auch Werke der älteren Generation (etwa Heinrich Manns) oder der Bewegung lediglich nahe stehender Schriftsteller wie Franz Kafka dem Expressionismus zugerechnet obwohl gerade Kafka Lärm und Wortgewimmel der Bewegung (namentlich Johannes R. Bechers) scharf kritisierte. Zahlreiche ...
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Autor:
Kategorie:
Sonstiges
Anzahl Wörter:
1110
Art:
Referat
Sprache:
Deutsch
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