Gottlob Leopold Immanuel Schefer, deutscher Dichter und Komponist geboren in Muskau, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Seine schulische Laufbahn begann mit dem Privatunterricht durch seinen Vater, dem Rektor der Stadtschule Muskau Andreas Tamm und dem Hofrat Johann Justus Röde. Von 1799 bis 1805 besuchte er das Gymnasium in Bautzen. Erste Gedichte und Kompositionen entstanden bereits in der Schulzeit Schefers. Während dieser Zeit begann er Tagebücher, Gedichte und Kompositionen zu schreiben, zuletzt unter dem Einfluss seines Lehrers Johann Samuel Petri. Nach Abschluss der Ausbildung im Gymnasium ging er 1805 nach Muskau zurück und lebte dort bis 1816.
In diese Zeit fällt auch seine Englandfahrt, die er 1814 gemeinsam mit Pückler unternahm, zahlreiche Parks mit ihm besuchte und auf der Bühne von Eliza O'Neill (eine irische Theaterschauspielerin) so beeindruckt wurde, dass sie in seinem Werk wiederholt erscheint. Schefer verbrachte daraufhin einige Zeit in Wien, wo er Medizin, weitere Fremdsprachen – er brachte es schließlich auf insgesamt elf – und vor allem Musik bei Antonio Salieri studierte. Von da aus trat er seine ausgedehnten Reisen, durch den östlichen Mittelmeerraum an, die er seine „Lebensuniversität“ nannte. Er bereiste unter anderem Italien, Malta, Attika und die Peloponnes, Chios, Ägypten, Palästina, Syrien, Anatolien und Konstantinopel. Seine Reisen trat er zumeist zu Fuß an.
Im Dezember 1819 kehrte er nach Muskau zurück. Hier heiratete er 1821, baute sich nach seinen eigenen Vorstellungen ein Haus und wurde Vater von vier Töchtern und einem Sohn. Trotz seiner vielen Reisepläne reiste er nun nur noch wenig. Schefer lebte erfolgreich von seiner Kunst des Schreibens. Obwohl Schefers Kompositionen nach heutigem Urteil als originell und bedeutend eingeschätzt werden, blieb er als Komponist weitestgehend bedeutungslos. 1862 verstarb Leopold Schefer im Alter von 77 Jahren in Muskau.
Schefer hinterlässt ein umfangreiches Werk, wobei die ungedruckten Werke (dies waren vor allem Tagebücher, Gedichte, zahlreiche Kompositionen, darunter bedeutende Lieder und eine unvollendete Oper) sein gedrucktes Gesamtwerk (Romane, Novellen, Lyrik – insgesamt 12 Bände „Ausgewählte Werke“, 1845-46) noch an Umfang übertreffen. Schefer war als Schriftsteller zwischen den 1820er Jahren bis zu den 1840er/ Anfang 50er Jahre ein berühmter Autor. Im Zuge der Begeisterung, die der griechische Aufstand gegen das Osmanische Reich in Mitteleuropa auslöste, wurde er im Jahr 1823 durch seine Griechennovelle „Palmerio“ rasch bekannt. Seine durch Länder- und Menschenkenntnis und bildhafte Erinnerungen authentischen Novellen und Romane fanden sich in vielen Taschenbüchern und Almanachen. Als besondere Stärke Schefers gilt die Schilderung von Naturkatastrophen („Der Waldbrand“).