Holz, Arno

Geboren
* 26.04.1863
in Rastenburg, Ostpreußen
Gestorben
26.10.1929
in Berlin
Kurzinfo
deutscher Dichter und Dramatiker
Pseudonyme
Chol'c, Arno
Holz, Hans
Holmsen, Bjarne P.
Volkmar, Hans
Berufe
Schriftsteller, Lyriker & Dramatiker
Wirkungsort
Berlin
Literaturepoche
Naturalismus

Arno Holz - Biografie

Arno HolzDer Geburtsort von Arno Holz ist Rastenburg, Ostpreußen. Hier wurde er am 26.04.1863 geboren. Im Alter von 66 Jahren verstarb Holz am 26.10.1929 in Berlin. Arno Holz war ein bekannter deutscher Dichter und Dramatiker. Für die Epoche Naturalismus war Holz ein typischer Vertreter. Die genannte Literaturepoche lässt sich folgendermaßen zeitlich einordnen: Naturalismus (1880 bis 1900). Das literarische Schaffen von Holz konzentrierte sich auf den Ort Berlin. Das heißt an diesen Orten war der Schriftsteller besonders aktiv. Zum Autor Arno Holz sind auf abi-pur.de einige Gedichte veröffentlicht. In unserer Datenbank findest Du momentan 18 Gedichte. „An die oberen Zehntausend“, „Aus dem Buch der Zeit“ und „Aus der Blechschmiede“ sind bekannte Gedichte des Dichters.

Arno Holz war ein deutscher Naturdichter und Dramatiker. Bekannt ist er vor allem durch seinen Gedichtband Phantasus (1898). Neunmal wurde er für den Literatur-Nobelpreis nominiert.

Holz wurde in Rastenburg, Ostpreußen (heute Kętrzyn, Polen), als Sohn des Apothekers Hermann Holz und der Franziska geb. Werner geboren. Die Familie zog 1875 nach Berlin. Nach seiner Schulzeit arbeitete Holz 1881 als Journalist, entschied sich aber für einen Lebensunterhalt als freier Schriftsteller. Er war den größten Teil seines Lebens in finanziellen Schwierigkeiten. Er knüpfte Kontakte zum Berliner Naturalistenverein Durch, wo er den berühmten Schriftsteller Gerhart Hauptmann traf. 1885 erhielt sein Gedichtband Buch der Zeit den Schillerpreis. Zu dieser Zeit war Holz vom Darwinismus fasziniert.

Ab 1888 lebte und arbeitete Holz mit dem Übersetzer und Schriftsteller Johannes Schlaf zusammen. Gemeinsam entwickelten sie in ihrer programmatischen Schrift Die Kunst, ihr Wesen und ihre Gesetze eine Theorie des "konsequenten Naturalismus", in der sie der Kunst eine genaue Beschreibung geben wollten und umgangssprachliche Elemente einarbeiteten. Sie versuchten in ihrer Beschreibung, die Subjektivität der Kunst zu eliminieren, soweit dies wissenschaftlich möglich war, zusammengefasst in Holz's Formel,

Kunst = Natur - x

wobei x das Material ist, das zur Herstellung von Kunst benötigt wird. Im Idealfall soll die Kunst der Natur so nah wie möglich sein, und es liegt in der Verantwortung des Künstlers, x in dieser Formel zu minimieren. Holz und Schlaf versuchten, das theoretische Postulat des "konsequenten Naturalismus" in ihren gemeinsamen Werken Papa Hamlet und Die Familie Selicke anzuwenden, die unter dem Pseudonym Bjarne P. Holmsen (Uraufführung 1890 in Berlin und Madeburg) erschienen. Die Forderung, dass Kunst eine genaue Reproduktion der Realität sein sollte, führt zu neuen experimentellen Ausdrucksformen - zum Beispiel dem Sekundenstil, in dem soziale Entbehrung in Echtzeit genauestens beschrieben wird. Sekundenstil ist die Bezeichnung für eine in der epischen Dichtung des Naturalismus erstmals entwickelte Technik, deren Ziel die volle Deckungsgleichheit von Erzählzeit und erzählter Zeit war. Dabei wurden Sinneswahrnehmungen, Bewegungen oder Bildfolgen „sekundengenau“ erzählend registriert. Die Reaktionen auf Papa Hamlet waren sehr unterschiedlich. Die meisten Kritiker bewerteten es zurückhaltend. Aber andere, darunter Theodor Fontane, fanden es von hohem künstlerischen Wert.

Am Anfang der neunziger Jahre begann Holz, sich vom Naturalismus abzuwenden, und später schrieb er Werke, mit denen er Geld verdienen konnte. Sein nachnaturalistisches Hauptwerk war der Gedichtzyklus Phantasus (1898/99). Heute sieht man Holz als großen Anreger des Naturalismus in Deutschland: er war der Theoretiker des konsequenten Naturalismus, schrieb naturalistische Gedichte, die die Umgangssprache in die Lyrik brachten, und begründete, mit Schlaf, den Sekundenstil in der kurzen Prosa.

1903 schuf er das Werk Lieder über eine alte Laute, das von der Poesie des Barock inspiriert war. Dieser Gedichtband wurde später erweitert und als Dafnis bei Reinhard Piper verlegt. Es ist einer der wenigen finanziellen Erfolge von Holz.

Anerkennung erhielt Holz auch für seine Tragikomödie Traumulus (1904), die erste von fünf weiteren Werken, die er mit seinem Freund Oskar Jerschke schuf. Das Werk wurde nach seiner Veröffentlichung auf vielen Bühnen produziert und bildete 1935 die Grundlage für einen von Carl Froelich produzierten Film mit Emil Jannings in der Titelrolle.

Zwischen 1910 und 1929 lebte Holz im Berliner Stadtteil Schöneberg. Er ließ sich 1926 scheiden und heiratete wieder und ist in einem Ehrengrab in der Friedhof Heerstraße begraben. Ihm zu Ehren wurden mehrere Denkmäler errichtet.

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