1. Januar 1851 von Theodor Storm

Sie halten Siegesfest, sie ziehn die Stadt entlang;
Sie meinen, Schleswig-Holstein zu begraben.
Brich nicht, mein Herz! Noch sollst du Freude haben;
Wir haben Kinder noch, wir haben Knaben,
Und auch wir selber leben, Gott sei Dank!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „1. Januar 1851“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
5
Anzahl Wörter
37
Entstehungsjahr
1817 - 1888
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „1. Januar 1851“ wurde vom deutschen Autor Theodor Storm verfasst, der von 1817 bis 1888 lebte und somit der Epoche des deutschen Realismus zugeordnet wird. Das Gedicht und speziell sein Titel können auf die politischen Ereignisse jener Zeit Bezug nehmen, insbesondere auf den ersten Schleswig-Holsteinischen Krieg (1848-1851) zwischen dem Deutschen Bund und Dänemark.

Vom ersten Eindruck her, hat das Gedicht einen ernsten und beklemmenden Ton, der Ausdruck von tiefem Schmerz und Leid ist, aber auch Hoffnung und Stärke vermittelt.

Inhaltlich gesehen, spricht das lyrische Ich von einer Parade oder Feier (Siegesfest), was möglicherweise auf den Abschluss des Krieges hindeutet. Die Feiernden scheinen jedoch dem lyrischen Ich gegenüber, Schleswig-Holstein symbolisch „begraben“ zu wollen, was als Ausdruck der Unterwerfung und Niederlage interpretiert werden könnte. Das lyrische Ich ruft sein eigenes Herz auf, nicht zu brechen und trotz der Negativität Freude zu haben. Es erinnert sich daran, dass sie noch Kinder und Knaben haben – hoffnungsvolle Symbole einer möglichen Zukunft und Widerstandskraft. Schließlich drückt das lyrische Ich Dankbarkeit und Erleichterung aus, dass sie noch am Leben sind.

Die Form des Gedichts weist es als ein Fünfzeiler aus, der in einem gereimten Versmuster geschrieben ist. Es wird eine einfache, direkte Sprache verwendet, die das einfache Volk und seine Empfindungen vermitteln soll. Die Sprache enthält Metaphern wie das „Siegesfest“ und „Schleswig-Holstein zu begraben“, die bildlich auf die politischen Ereignisse Bezug nehmen. Sie ist leicht verständlich und deutlich, aber dennoch emotional und ausdrucksstark.

Insgesamt handelt es sich bei dem Gedicht um ein Stück von politischer Lyrik, das einerseits die harte Realität der politischen Ereignisse und die damit verbundenen Emotionen ausdrückt, aber auch den Willen zur Hoffnung und Widerstandskraft in schwierigen Zeiten darstellt. Es spiegelt die Stimmung und die Emotionen der Menschen in Schleswig-Holstein während dieser turbulenten Zeit wider und ist gleichzeitig ein Ausdruck von Storms politischen und emotionalen Bindungen.

Weitere Informationen

Das Gedicht „1. Januar 1851“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Theodor Storm. Geboren wurde Storm im Jahr 1817 in Husum. Im Zeitraum zwischen 1833 und 1888 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Storm ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 37 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 5 Versen mit nur einer Strophe. Theodor Storm ist auch der Autor für Gedichte wie „Juli“, „Knecht Ruprecht“ und „Käuzlein“. Zum Autor des Gedichtes „1. Januar 1851“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 131 Gedichte vor.

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