Alles fügt sich von Christian Morgenstern

Alles fügt sich
und erfüllt sich,
mußt es nur
erwarten können
und dem Werden
deines Glückes
Jahr und Felder
reichlich gönnen,
bis du eines Tages
10 
jenen reifen Duft
11 
der Körner spürest
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und dich aufmachst
13 
und die Ernte
14 
in die tiefen Speicher
15 
führest.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Alles fügt sich“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
15
Anzahl Wörter
42
Entstehungsjahr
1871 - 1914
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Alles fügt sich“ stammt von dem deutschen Dichter Christian Morgenstern, der zwischen 1871 und 1914 lebte. Dieser Zeitspanne lässt ihn sowohl in das literarische Zeitalter des Naturalismus als auch in die Epoche der Jahrhundertwende einordnen.

Auf den ersten Blick vermittelt das Gedicht einen Eindruck von Ruhe, Gelassenheit und Vertrauen auf natürliche Zyklen und Prozessen des Lebens.

Der Inhalt des Gedichts, grob zusammengefasst, dreht sich um das Vertrauen darauf, dass sich alles im Leben zum rechten Zeitpunkt fügen und erfüllen wird. Das lyrische Ich scheint sich an einen Adressaten zu wenden und ihm Ratschläge zu geben, wie er sein Glück erreichen kann. Die Empfehlung lautet, geduldig zu sein, dem „Werden“ seines Glücks reichlich Zeit zu geben und dabei den natürlichen Lauf der Dinge zu respektieren. Der Vergleich mit der Ernte, die man erst einbringen kann, wenn die Früchte reif sind, verdeutlicht diese Botschaft. Man soll also warten, bis der richtige Moment gekommen ist, und dann proaktiv werden, um sein Glück, vergleichbar mit der reifen Ernte, einzufahren.

In Bezug auf die Form des Gedichts, besteht es aus einer einzigen langen Strophe mit 15 Versen. Die Sprache des Gedichts ist einfach, klar und leicht verständlich. Sie ist geprägt durch bildliche Formulierungen, die natürliche Prozesse und den Ablauf einer Ernte als Metapher für das Leben und das Streben nach Glück heranziehen.

Der metaphernreiche und bildliche Sprachgebrauch, die ruhige und gelassene Grundstimmung sowie die Art des Ratschlags lassen das Gedicht möglicherweise in den Bereich der Lebensweisheiten und -beratung einordnen. Es zeigt einen positiven, vertrauensvollen Blick auf das Leben und auf die Möglichkeiten, Glück und Erfüllung zu finden. Dabei ist Geduld und eine respektvolle, natürliche Herangehensweise entscheidend. Es handelt sich um eine durchaus optimistische und lebensbejahende Botschaft.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Alles fügt sich“ ist Christian Morgenstern. 1871 wurde Morgenstern in München geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1887 und 1914. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 15 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 42 Worte. Weitere Werke des Dichters Christian Morgenstern sind „Bim, Bam, Bum“, „Brief einer Klabauterfrau“ und „Brüder!“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Alles fügt sich“ weitere 189 Gedichte vor.

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