14. Juli 1834 von Clemens Brentano

Ich weiß wohl, was dich bannt in mir,
Die Lebensglut in meiner Brust,
Die süße zauberhafte Zier,
Der bangen tiefgeheimen Lust,
Die aus mir strahlet, ruft zu dir,
Schließ mich in einen Felsen ein,
Ruft doch arm Lind durch Mark und Bein:
Komm, lebe, liebe, stirb an mir,
Leg' dir diesen Fels auf deine Brust,
10 
Du mußt, mußt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „14. Juli 1834“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
58
Entstehungsjahr
1778 - 1842
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „14. Juli 1834“ stammt vom deutschen Autor Clemens Brentano, der als wichtiger Vertreter der Heidelberger Romantik gilt. Diese literarische Epoche fand im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts statt und Brentanos Lebenszeit ordnet sich hierbei ein.

Das Gedicht wirkt auf den ersten Eindruck intensiv und leidenschaftlich. Es vermittelt einen tiefen emotionalen Ausdruck und neigt dazu, die Leser dazu zu bringen, mehrmals zu lesen, um seine volle Tiefe zu erfassen.

Inhaltlich betrachtet scheint das lyrische Ich eine starke emotionale Bindung oder Beziehung zu einer weiteren Person zu haben. Es drückt seine Tiefe und Intensität der Gefühle aus, die es auf den anderen ausstrahlt und ihn oder sie unwiderstehlich anzieht. Es sind starke Ausdrücke der Liebe, Begierde und Hingabe erkennbar, aber gleichzeitig auch Verzweiflung und ein gewisses Maß an Qual.

Betrachtet man die Form, handelt es sich um eine einzige Strophe mit zehn Versen. Es gibt keine Reime und keine feste metrische Struktur, was die Intensität und Direktheit der Emotionen des lyrischen Ichs betont.

Die Sprache des Gedichts ist für die Romantik typisch: leidenschaftlich, überschwänglich und bildhaft. Phrasen wie „Die Lebensglut in meiner Brust“, „Der bangen tiefgeheimen Lust“ oder „Komm, lebe, liebe, stirb an mir“ verweisen auf starke Emotionen und ganzheitliche Erlebnisse. Die sprachlichen Bilder verstärken diese Ausdrücke und tragen dazu bei, die Intensität der Gefühle des lyrischen Ichs zu übermitteln.

Zusammenfassend ist „14. Juli 1834“ ein herausragendes Beispiel für Brentanos Talent, tiefe und komplexe Emotionen in poetischer Form zu vermitteln. Es ist sowohl eine Reflexion des Autors selbst als auch eine exemplarische Darstellung der literarischen Romantik. Das lyrische Ich scheint in einer intensiven emotionalen Zerreißprobe zu sein, geprägt von leidenschaftlicher Liebe und gleichzeitig quälender Verzweiflung.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „14. Juli 1834“ des Autors Clemens Brentano. Der Autor Clemens Brentano wurde 1778 in Ehrenbreitstein (Koblenz) geboren. Zwischen den Jahren 1794 und 1842 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Romantik zugeordnet werden. Brentano ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Die Romantik ist eine Epoche der Kunstgeschichte, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis ins späte 19. Jahrhundert hinein die Literatur, Musik, Kunst und Philosophie prägte. Auf die Literatur beschränkt betrachtet reichen die Auswirkungen der Epoche lediglich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hinein. Bis in das Jahr 1804 hinein spricht man in der Literatur von der Frühromantik, bis 1815 von der Hochromantik und bis 1848 von der Spätromantik. Die Literaturepoche der Romantik entstand in Folge politischer Krisen und gesellschaftlicher Umbrüche. Im gesamten Europa fand ein Übergang von der feudalen zur bürgerlichen Gesellschaft statt. Gleichermaßen bildete sich ein bürgerliches Selbstbewusstsein heraus. Industrialisierung und technologischer Fortschritt sind prägend für diese Zeit. Bedeutende Motive in der Lyrik der Romantik sind die Ferne und Sehnsucht sowie das Gefühl der Heimatlosigkeit. Weitere Motive sind das Fernweh, die Todessehnsucht oder das Nachtmotiv. So symbolisierte die Nacht nicht nur die Dunkelheit, sondern auch das Mysteriöse, Geheimnisvolle und galt als Quelle der Liebe. Merkmale der Romantik sind die Hinwendung zur Natur, die Weltflucht oder der Rückzug in Traumwelten. Insbesondere ist aber auch die Idealisierung des Mittelalters aufzuzeigen. Architektur und Kunst des Mittelalters wurden von den Vertretern der Romantik wieder geschätzt. Die Romantik stellt die Freiheit der Phantasie sowohl über die Form als auch über den Inhalt des Werkes. Eine Konsequenz daraus ist ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Lyrik und Epik. Die starren Regeln und Ziele der Klassik werden in der Romantik zurückgelassen. Eine gewisse Maß- und Regellosigkeit in den Werken ist zu beobachten.

Das vorliegende Gedicht umfasst 58 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 10 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Clemens Brentano sind „Im Wetter auf der Heimfahrt“, „Die Abendwinde wehen“ und „Als ich in tiefen Leiden“. Zum Autor des Gedichtes „14. Juli 1834“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 298 Gedichte vor.

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